Bayern scheitert an Villarreal: 5 Punkte, die Hoffnung für die Zukunft machen
Von Dominik Hager
Der FC Bayern ist am Boden. Das Aus in der Champions League gegen Villarreal war gleichermaßen heftig wie unerwartet. Natürlich stellt sich auch diesmal wieder die Frage, ob die Münchner noch zur europäischen Elite gehören. Während einige Experten und Anhänger mit Sorge in die Zukunft schauen, gibt es aber auch allerhand Aspekte, die den FC Bayern positiv stimmen können.
1. Junge Garde um Musiala und Davies wächst heran
Mit Spielern wie Jamal Musiala und Alphonso Davies haben die Bayern echte Rohdiamanten, die in ihrem Alter zu den stärksten Spielern Europas gehören. Beide Youngster sind langfristig an den Verein gebunden und können eine Ära anführen. Hinzu kommt mit großer Wahrscheinlichkeit mit Ryan Gravenberch ein weiterer hochtalentierter Spieler hinzu, der das Mittelfeld auf Jahre bereichern kann.
Mit Tanguy Nianzou verfügen die Münchner zudem über einen blutjungen Innenverteidiger, der großes Potential hat und mit größer werdenden Einsatzchancen immer mehr Sicherheit gewinnen sollte. Zudem wäre da ja auch noch ein Paul Wanner, der als herausragendes Talent gilt.
2. Lewandowski, Müller und Neuer für letzten Paukenschlag bereit
Man darf die alte Garde nicht vorschnell verabschieden. Wenn ein Team mit vielen Leistungsträgern jenseits der 30 Jahren eine herbe Pleite einstecken muss, ist man oftmals geneigt dazu, die alte Garde vorschnell in die Rente schicken zu wollen. Der EM-Triumph der italienischen Nationalmannschaft beweist ganz gut, dass auch die alten Haudegen wie Chiellini und Bonucci noch einen Pfeil im Köcher haben.
Warum sollte das bei Manuel Neuer, Thomas Müller und Robert Lewandowski anders sein? Das Trio wird - insofern alle bleiben - bis unter die Haarspitzen motiviert sein, es allen nochmal zu zeigen.
3. Grundstock der Mannschaft im besten Alter
Der FC Bayern verfügt über zahlreiche Spieler, die gerade ins beste Alter kommen und noch langfristig gebunden sind. Sollten Neuer, Müller und Lewandowski abtreten, steht mit Kimmich, Goretzka, Coman und Co. eine weitere Führungsriege bereit, die noch mehr Verantwortung übernehmen kann.
Hinzu kommen Akteure wie Hernandez, Pavard und Sané, die allesamt noch weit von den 30ern weg sind und in der Mannschaft noch mehr voran gehen müssten. Einen harten Umbruch/Neuaufbau wird es in absehbarer Zeit nicht geben müssen.
4. Der FC Bayern ist immer zurückgekommen
Der FC Bayern hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer wieder kleinere Täler durchlaufen. Jedes Mal war anschließend die Rede davon, dass die Münchner international nicht mehr mithalten können und die Klubs aus Spanien und England immer weiter davon ziehen. Verrückt gemacht hat man sich dadurch aber nie. So kehrte man eindrucksvoll zurück, nachdem die späten 2000er Jahre nicht unbedingt grandios verliefen.
Auch in der Kovac-Ära hörte man immer wieder, dass die Konkurrenz den Münchnern enteilt sei. Der Trainerwechsel zu Hansi Flick hat aber schon gereicht, um die Roten wieder auf Europas Thron zu führen.
Im Übrigen ist kein Team von kleineren Krisen bewahrt. Das hat man zuletzt auch beim FC Barcelona gesehen.
5. Eine Niederlage setzt immer Impulse frei
Oft sind es die ganz besonders harten Bauchlandungen, die eine Erfolgsgeschichte einleiten. Denken wir an das Vize-Triple 2012, dem die Münchner das tatsächliche Triple 2013 folgen ließen. Häufig braucht es diese Negativ-Erlebnisse, um aus dem üblichen Erfolgstrott herauszukommen und neue Impulse zuzulassen. Dies gilt sowohl für sportliche als auch für personelle Angelegenheiten.
Klar ist, dass Spieler, Trainer und Sportvorstand nun gefordert sind, ihre eigenen Entscheidungen und Leistungen zu hinterfragen und auf ein höheres Level zu bringen. Der Druck wird im kommenden Jahr sicherlich ein Stück weit höher sein. Es gilt zu hoffen, dass dieser jetzt ein paar Prozent mehr Leistung freisetzt.