FC Bayern feiert Schützenfest in Bochum: Die Münchner in der Einzelkritik
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hat dem VfL Bochum eine bittere Lektion erteilt und die Partie mit 7:0 gewonnen. Dabei konnten sich auch die Spieler in Szene setzen, die in dieser Saison oft noch das Nachsehen hatten. Wir sehen uns an, wie sich die Bayern-Stars im Einzelnen geschlagen haben.
1. Manuel Neuer
Der Bayern-Keeper absolvierte sein bislang bestes Saisonspiel. Der Routinier war bis auf einen Fehlpass zu Beginn immer hellwach, spielte gut mit und hielt mit zwei spektakulären Paraden gegen Zoller und Holtmann die Null.
Bewertung: 9/10
2. Benjamin Pavard
Der Franzose agierte rechts hinten völlig souverän, wurde jedoch auch nicht gefordert. Daher konnte er sich auch immer wieder ins Offensivspiel miteinschalten. Abgesehen von zwei Abschlüssen, die beide nicht sonderlich gefährlich waren, fiel der so torgefährliche Verteidiger der letzten Wochen wenig auf.
Bewertung: 7/10
3. Dayot Upamecano
Der Innenverteidiger antizipierte sehr gut und musste meist gar nicht erst in die direkten Duelle gehen. Ein wenig unglücklich sah er lediglich gegen Holtmann kurz vor dem Ende aus, jedoch agierte er in Summe wieder fehlerfrei und überzeugend. Insbesondere im Spielaufbau weiß Upamecano inzwischen wirklich zu gefallen.
Bewertung: 8/10
4. Matthijs de Ligt
Der Holländer wurde hinten kaum gefordert und wirkte zu jeder Zeit konzentriert und stabil. Nach einer Kimmich-Ecke konnte er zudem schon in Halbzeit eins sein erstes Tor für die Bayern erzielen. De Ligt agierte mutig und selbstbewusst im Spielaufbau und hatte mit seinen Aktionen in der Regel auch Erfolg.
Bewertung: 9/10
5. Lucas Hernández
Der Linksfuß agierte wesentlich defensiver, als man es von Alphonso Davies auf dieser Position gewohnt ist. Hernández schaltete sich selten in die Offensive ein und hatte nicht sonderlich viele Ballkontakte. Defensiv war er - wenn er denn mal gebraucht wurde - zuverlässig zur Stelle und erledigte seinen Job. Einen Zweikampf hat Hernández bis zu seiner Auswechslung nicht verloren.
Bewertung: 7/10
6. Marcel Sabitzer
Der Österreicher agierte weniger auffällig als in den ersten Saisonspielen. Im Gegensatz zum spielfreudigen und dominanten Kimmich nahm Sabitzer nur eine Nebenrolle ein. Dabei spielte er zwar weitgehend fehlerfrei, konnte aber selbst nur ganz selten auffällige Akzente setzen.
Bewertung: 6/10
7. Joshua Kimmich
Der Mittelfeld-Leader machte in der Schaltzentrale ein sensationelles Spiel. Kimmich bereitete das Tor von de Ligt per Eckball vor und startete mit seinen punktgenauen Bällen zahlreiche Angriffsversuche. Lediglich im Abschluss kann sich der Nationalspieler noch verbessern. Erst in dieser Saison merkt man wieder, wie weit Kimmich im Vorjahr von seiner Top-Form entfernt war.
Bewertung: 9/10
8. Kingsley Coman
Startete nach seiner Sperre überragend in die Saison. Coman bereitete den Treffer von Sané und jenen von Mané (per Kopfball-Ablage an den Pfosten) vor und holte für den FC Bayern auch noch einen Elfmeter heraus. Nach einem Abwehr-Schnitzer in der Bochumer Defensive konnte der Franzose zudem selbst ein Abstauber-Tor erzielen. Coman war mit seinem Speed und seiner Spielfreude kaum zu stoppen und immer ein Gefahrenherd. Top Auftritt!
Bewertung: 10/10
9. Leroy Sané
Sané nutzte seine Startelf-Chance und markierte bereits in der Anfangsphase das 1:0 mit einem herrlichen Treffer. Im Anschluss war der 26-Jährige an zahlreichen guten Szenen beteiligt und hätte auch einen Assist gesammelt, wenn Kimmich seine Top-Vorbereitung aus zehn Metern nicht über das Tor gesetzt hätte. Sané war an zahlreichen guten Szenen beteiligt und provozierte zudem das Eigentor der Bochumer. Nur ganz selten waren seine Aktionen ein wenig zu ungenau.
Bewertung: 9/10
10. Thomas Müller
Der 32-Jährige war der unauffälligste und schwächste Münchner in der Offensive. Der Raumdeuter ebnete aber mit seinem Einsatz immerhin den Weg zum Coman-Treffer. Müller spielte abgesehen davon brav mit und leistete sich wenig Ballverluste. An zündenden Ideen und Abschlüssen mangelte es diesmal aber.
Bewertung: 7/10
11. Sadio Mané
Der Senegalese überzeugte mit gleich zwei Treffern, die an sich aber eher unspektakulär waren. Darüber hinaus wurde es stets gefährlich, wenn Mané in Strafraumnähe auftauchte. Zwar hatte er nicht ganz so viele Aktionen wie Coman oder Sané, jedoch machte es immer Spaß, dem schnellen und ballgewandten Spieler zuzusehen.
Bewertung: 9/10
12. Josip Stanisic (62. Minute)
Der Kroate durfte erstmals in dieser Saison etwas länger ran und übernahm nach gut einer Stunde den Hernández-Job. Dabei fiel er wie sein Vorgänger nicht großartig auf und leiste sich keine Fehler.
Bewertung: 6/10
13. Ryan Gravenberch (62.)
Der Holländer machte sein bislang bestes Spiel für die Bayern. Gravenberch wirkte sehr spielfreudig und ballsicher. Ab und an zeigte er auch schon schöne Dribblings. Heute ist er mit seiner Bewerbung für einen Startelfeinsatz ein kleines bisschen weiter gekommen.
Bewertung: 8/10
14. Serge Gnabry (67. Minute)
Zwar absolvierte Gnabry nur 23 Minuten, jedoch waren diese absolut vom Feinsten. Der Offensivspieler zeigte seine Abschlussqualität, indem er mit einem herrlichen Schuss ins lange Eck das 7:0 erzielte. Bereits zuvor, war er mit seinen Pass auf Sané der Ausgangspunkt für das Gamboa-Eigentor.
Bewertung: 10/10
15. Noussair Mazraoui (ab 67. Minute)
Machte defensiv keinen so guten Eindruck und ließ ein, zwei Mal seine Gegenspieler durch. Mit Ball zeigte er sich hingegen abgeklärt und sicher. In Summe eine solide Performance.
Bewertung: 6/10
16. Gabriel Vidovic
Bekam von Julian Nagelsmann endlich die Chance und dankte es direkt mit einem Assist, indem er das Gnabry-Tor vorbereitete. Der Youngster wirkte sehr gierig und zeigte, dass er auch technisch einiges drauf hat.
Bewertung: 8/10