Bayern-Offensive in Topform: Setzt Nagelsmann noch einen drauf?

Sehen wir den FC Bayern zukünftig noch offensiver?
Sehen wir den FC Bayern zukünftig noch offensiver? / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Nach neun gewonnenen Meisterschaften in Serie beklagt sich Fußball-Deutschland nicht zu Unrecht darüber, dass die Bundesliga langweilig geworden ist. Allerdings sind die Spiele der Bayern genau das nicht. Insgesamt 38 Tore konnten die Münchner in zehn Partien erzielen. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass wir den FC Bayern in Zukunft sogar noch offensiver erleben.


Mit Spielern wie Lewandowski, Müller, Sané, Gnabry, Coman und Musiala fegt die Bayern-Offensive wie ein Tsunami über die Bundesliga. Etwas anfälliger ist hingegen die Defensive, was auch dazu beiträgt, dass bei Partien mit Bayern-Beteiligung im Durchschnitt die meisten Tore (4,8) fallen.

Dies könnte jedoch noch längst nicht das Ende der Fahnenstange sein. Schließlich soll man ja insbesondere auf seine Stärken setzen und die liegen beim FC Bayern nun mal in der Offensive. Sehen wir die Münchner also zukünftig noch offensiver als ohnehin schon?

Schon jetzt erscheint klar, dass Julian Nagelsmann große Probleme damit hat, die formstarken Offensivspieler auch mal auf die Bank zu setzen. Gegen Benfica sahen wir - etwas ungewohnt - Sané, Coman und Gnabry gleichzeitig auf dem Platz. Dies war nur der Fall, weil Thomas Müller geschont wurde.

Gegen den Tabellen-Dritten aus Freiburg wird der 32-Jährige sicherlich wieder in der Startelf stehen, wodurch sich die Frage ergibt, welche Offensivrakete Nagelsmann auf die Ersatzbank verweist.

Nagelsmann zieht mutige Variante in Erwägung: "Vielleicht lassen wir einfach alle spielen"

Die andere Möglichkeit wäre natürlich, dass alle gemeinsam in der Startelf stehen. Offenbar denkt der Bayern-Coach sogar über diese Option nach.

"Wir haben die gute Situation, dass alle gesund sind, da sollten wir nicht meckern. Und vielleicht entscheiden wir uns ja für die mutige Variante und lassen einfach alle spielen", wird der 34-Jährige von der BILD zitiert.

Doch wie genau könnte ein Team mit Lewandowski, Müller, Coman, Gnabry, Sané und möglicherweise sogar Musiala aussehen?

Sollten tatsächlich alle sechs Offensivspieler auflaufen, müssten vermutlich Benjamin Pavard und Leon Goretzka weichen. Dafür könnte Gnabry den Außenverteidiger-Posten von Pavard übernehmen und Musiala auf der Acht für Goretzka in die Startelf rücken. Müller könnte demnach weiterhin die Zehnerrolle ausfüllen, während Sané und Coman die offensiven Flügel bearbeiten.

Mögliche Bayern-Aufstellung mit allen Offensiven

Neuer - Gnabry, Upamecano, Hernández, Davies - Kimmich, Musiala - Coman, Müller, Sané - Lewandowski

Wirklich realistisch ist dieses Modell zugegeben aber eher nicht, selbst wenn es am Wochenende die beste Defensive der Liga zu knacken gilt. Eine gemäßigtere Form wäre hingegen durchaus denkbar. Diese würde dann so aussehen, dass entweder Pavard, Süle oder Goretzka für Musiala in die Startelf rücken.

Mögliche Bayern-Aufstellung mit Pavard/Süle für Musiala

Neuer - Pavard/Süle, Upamecano, Hernández, Davies - Kimmich - Müller, Sané - Coman, Gnabry - Lewandowski

In dieser Formation könnten Sané und Müller als offensive Achter agieren. Beiden Profis kommt eine solche Rolle durchaus entgegen, wie man in dieser Saison schon häufiger gesehen hat. Coman und Gnabry könnten wie gewohnt die Außenbahnen bearbeiten.

Geht man nach dem Motto "Nimm die elf besten Spieler und baue ein System daraus" vor, müsste eigentlich Leon Goretzka für Benjamin Pavard in die erste Elf rücken. In diesem Falle müsste jedoch Serge Gnabry wieder als Außenverteidiger ran.

Mögliche Bayern-Aufstellung mit Goretzka und ohne Pavard/Süle

Neuer - Gnabry, Upamecano, Hernández, Davies - Kimmich, Goretzka - Coman, Müller, Sané - Lewandowski

Vorstellbar wäre eine solche Variante durchaus. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob man tatsächlich die totale Offensive auf Kosten der allgemeinen Balance riskieren möchte. Letztlich hat das Offensivspiel ja bislang auch mit einem Offensivspieler weniger hervorragend geklappt.

Dennoch macht es Sinn, sich derartige Varianten in Erinnerung zu halten. Sollte ein Abwehr-Bollwerk, wie beispielsweise das der Freiburger, einfach nicht zu knacken sein, kann man es im Verlaufe des Spiels durchaus noch offensiver probieren.