FC Barcelona sauer auf Rakitic - Suarez würde nicht vor Bankplatz flüchten

Beim FC Barcelona auf dem Abstellgleis: Ivan Rakitic
Beim FC Barcelona auf dem Abstellgleis: Ivan Rakitic / David Ramos/Getty Images
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Zum Unmut der Verantwortlichen des FC Barcelona hat Ivan Rakitic seine Verbundenheit zum FC Sevilla am Freitagabend öffentlich zur Schau gestellt. Für den frenetischen Jubel des Mittelfeldspielers nach dem 3:2-Sieg der Andalusier im Europa-League-Finale gegen Inter Mailand zeigen die Katalanen kein Verständnis. Derweil erklärte Luis Suarez, dass er eine Reservistenrolle akzeptieren würde.

Mittlerweile ist es sechs Jahre her, dass Ivan Rakitic vom FC Sevilla zum FC Barcelona gewechselt ist. Der Ex-Schalker stieg in Sevilla zur Weltklasse auf, verabschiedete sich mit dem Europa-League-Titel und gewann in seinem ersten Jahr bei Barça gleich das Triple. Mit 32 Jahren gehört Rakitic allerdings zu den alten Eisen, und trotz 42 Pflichtspieleinsätzen in dieser Saison deuten die Anzeichen auf einen Abschied hin. Am liebsten wolle er nach Sevilla zurückkehren, heißt es, Sportdirektor Ramón Rodriguez Verdejo, genannt Monchi, schloss eine Rückholaktion jedoch aus: "Auf kurze Sicht sehe ich das nicht geschehen. Es ist finanziell so kompliziert, dass ich es nicht sehen kann. Aber es sind schon schwierigere Dinge passiert", so der 51-Jährige gegenüber Mundo Deportivo (Übersetzung via Barcawelt).

2014 gewann Ivan Rakitic mit dem FC Sevilla die Europa League. Angeblich will er wieder zu seinem Ex-Verein zurück.
2014 gewann Ivan Rakitic mit dem FC Sevilla die Europa League. Angeblich will er wieder zu seinem Ex-Verein zurück. / Chris Brunskill Ltd/Getty Images

Wie sehr er mit den Andalusiern verbunden ist offenbarte Rakitic, als er während eines Live-Interviews mit der spanischen Sportzeitung Marca vor Freude in den Pool sprang, nachdem Sevilla die Europa League zum vierten Mal seit der Reform des Wettbewerbs im Jahr 2009 gewann. In Barcelona stößt der Jubel laut eines Berichts der Mundo Deportivo auf Unverständnis, schließlich spiele Rakitic schon seit 2014 für die Blaugrana, die zudem erst eine Woche zuvor im Viertelfinale der Champions League mit 2:8 gegen den FC Bayern ausgeschieden waren. Offenbar scheint der Kroate mit dem Kapitel Barcelona abgeschlossen zu haben - unabhängig davon, ob er nach Sevilla zurückkehren oder zu einem anderen Klub wechseln wird.

Suarez würde einen Bankplatz akzeptieren

Unmittelbar nach der historischen Schmach gegen die Bayern kündigten die Klubverantwortlichen Veränderungen an. Trainer Quique Setien wurde durch Ronald Koeman ersetzt, auch Sportdirektor Eric Abidal musste seinen Hut nehmen. Laut Präsident Josep Maria Bartomeu seien nur sieben Spieler - darunter Marc-André ter Stegen, Lionel Messi, Antoine Griezmann und Ousmane Dembélé - unverkäuflich, der Rest könne den Klub verlassen.

Spekuliert wird seitdem über die Zukunft vieler Akteure, darunter Luis Suarez. Der Uruguayer geht seit 2014 für die Katalanen auf Torejagd, ist auch im Alter von 33 Jahren ein wichtiger Faktor. In der abgelaufenen Saison lieferte er wettbewerbsübergreifend 33 direkte Torbeteiligungen (21 Tore, 12 Assists) in 36 Pflichtspielen, künftig wird Suarez womöglich aber Platz für einen neuen Angreifer schaffen müssen. Flüchten wolle er deswegen aber nicht, vielmehr würde er einen Platz als Edelreservist sogar akzeptieren: "Konkurrenzkampf ist immer gut, und wenn der Trainer der Meinung ist, dass ich auf der Bank sitzen soll, habe ich kein Problem damit", sagte Suarez in einem Interview mit El País (zitiert via Mundo Deportivo).

""Niemand hat mir gesagt, dass man nicht mit mir weitermachen wolle""

Luis Suarez über seine Zukunft

Suarez wolle bleiben, "solange der Klub auf mich zählt. Ich will weiterhin alles geben." Er habe das Gefühl, dem Verein "noch immer viel geben" zu können, jedoch habe er noch nicht mit Koeman über dessen Planungen gesprochen. Zum jetzigen Zeitpunkt gehe er aber davon aus, dass der Klub weiterhin mit ihm plant: "Es wird über ein paar Namen gesprochen, die der Präsident genannt hat, über Veränderungen, die vollzogen werden müssen, aber niemand hat mir gesagt, dass man nicht mit mir weitermachen wolle." Sollten sich die Verantwortlichen umentscheiden, würde er sich gesprächsbereit zeigen: "Ich will das Beste für den Verein und mein Plan ist es zu bleiben, aber wenn der Verein mich für entbehrlich hält, habe ich kein Problem damit, mit denen zu reden, die die Entscheidungen treffen."