Finanzkrise kippt jahrelange Tradition: Wieder keine Weihnachtskörbe für die Barça-Stars
Von Guido Müller
Die mehr als angespannte wirtschaftliche Lage beim FC Barcelona führt neben der erschwerten Suche nach finanzierbaren sportlichen Verstärkungen nun auch zu einem Einschnitt in jahrelang gehegte Traditionen des Klubs.
Denn noch in den Jahren zuvor, als man nicht zur aktuellen Austerität auf dem Transfermarkt verdammt war, zeigte sich der Klub vor allem in der Weihnachtszeit stets spendabel.
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft
Jeder Spieler bekam dann, wohlwollend unterstützt von dem einen oder anderen Klub-Sponsor, einen persönlichen Geschenkkorb mit allerlei high end-Elektronikgeräten (wie iphones oder ipads) überreicht.
Vor allem Josep Maria Bartomeu pflegte diese Tradition der weihnachtlichen Extra-Bescherung, mit der er sich, bösen Zungen zufolge, vor allem die Loyalität seiner kickenden Angestellten dauerhaft sichern wollte.
Doch schon am letztjährigen Gedenktag zu Christi Geburt - Bartomeu war längst von der Bildfläche verschwunden, ein neuer starker Mann im Nou Camp aber noch nicht gewählt - erklärte der Klub diese Geschenkaktion aufgrund eben dieser Übergangssituation bis auf weiteres für beendet.
Letztes Jahr machte Griezmann den Santa Claus
Damals sprang schließlich Antoine Griezmann, einer der Top-Verdiener im Kader der Blaugrana, als improvisierter Santa Claus ein und bedachte seine Teamkameraden mit Produkten einer französischen Luxus-Marke.
Gespannt wartete man ein Jahr später darauf, wer denn nun die Nachfolge des zum Ligarivalen Atlético abgewanderten Stürmers antreten würde. Oder ob gar der neue, alte Präsident, Joan Laporta, sich der liebgewonnenen Tradition erinnern und sie wieder einführen würde.
Laporta streicht die Weihnachtskörbe für die Stars
Doch weder das eine, noch das andere ist passiert. Dabei gibt es im aktuellen Kader der Blaugrana, trotz der von den erdrückenden Bilanzen verordneten finanziellen Rosskur, der sich der Klub unterziehen musste (und weiterhin muss!), immer noch den einen oder anderen Großverdiener.
Doch weder Philippe Coutinho noch Marc-André ter Stegen, um nur mal zwei zu nennen, schienen Lust auf das Amt des (inoffiziellen) Klub-Weihnachtsmannes zu haben. Und der neue, alte Präsident?
Laporta erklärte die Finanzkrise für weiterhin nicht beendet - und mahnte dementsprechend, die Gürtel enger geschnallt zu lassen. Für Extras wie prallgefüllte Weihnachtskörbe ist somit, und bis auf weiteres, kein Platz in Can Barça.