Xavi erhöht Druck auf Dembélé: "Können nicht länger warten"
Von Jan Kupitz
Der Poker zwischen dem FC Barcelona und Ousmane Dembélé spitzt sich immer weiter zu. Xavi hat den Druck auf seinen Schützling erhöht und eine zeitnahe Entscheidung gefordert.
Die Karten liegen eigentlich auf dem Tisch: Barça würde Dembélé gerne über die Saison hinaus halten und hat ihm ein Vertragsangebot unterbreitet. Der Franzose will unter diesen Bedingungen jedoch nicht verlängern und fordert laut spanischen Medienberichten stattdessen ein Jahresgehalt von 40 Millionen Euro - ein Betrag, den die Katalanen nicht zahlen können bzw. wollen.
Vor dem Pokalspiel bei Athletic Bilbao (Donnerstag, 21:30 Uhr) hat Xavi erneut Stellung zum aktuellen Stand bezogen und Dembélé mehr oder weniger die Pistole auf die Brust gesetzt: Der Klub drängt auf eine rasche Entscheidung.
"Wir befinden uns in einer schwierigen Situation. Der Verein hat die Entscheidung getroffen, dass wir eine Lösung suchen werden, wenn er nicht verlängert. Wir sind seit Monaten in Gesprächen mit dem Spieler und seinem Agenten. Wir können nicht länger warten", stellte Xavi unmissverständlich klar.
"Entweder verlängert Dembélé oder wir suchen nach einer Lösung für ihn", führte der 41-Jährige aus.
Wie diese "Lösung" aussehen soll, ist offensichtlich: Dembélé soll noch in dieser Transferperiode verkauft werden, falls er sich nicht zum FC Barcelona bekennt. "Ich denke nicht daran, ihn auf die Tribüne zu schicken", bestätigte Xavi. "Ich habe mich gegenüber Ousmane sehr klar ausgedrückt. Es gibt kein Verständnis für seine Situation. Er will bleiben, aber er macht diesen Schritt [die Unterschrift] nicht."
Xavi bedauerte, dass Dembélés Zögern "schade" sei. "Er kennt das Projekt und hat mein Vertrauen, aber es muss jetzt das eine oder das andere sein. Dembélé hat mir gesagt, dass er verlängern will, dass er bleiben will... Ich habe mich klar ausgedrückt: Entweder er verlängert oder es wird ein Ausweg gefunden, denn am Ende müssen wir im Interesse des Vereins entscheiden."
Der Barça-Coach wurde des Weiteren zu den Aussagen von Dembélés Berater befragt, der in dieser Woche gegen die Katalanen geätzt hatte. "Dass Barça Dembélé verliert, ist ihre eigene Schuld. Sie können nicht das Druckmittel verwenden, Dembélé die nächsten sechs Monate nicht mehr einzusetzen, um ihn zu einer Vertragsverlängerung zu bewegen", hatte Moussa Sissoko gegenüber RMC Sport gestichelt. "Es ist eine Art von Druck, die nicht funktioniert gegen Leute wie uns und mich."
Xavi kommentierte Sissokos Aussagen süffisant: "Ich wundere mich darüber, dass der Agent so redet, wie er redet, und Dembélé andererseits sagt, er wolle bei uns bleiben. Ich verstehe es auch nicht, aber wie gesagt, das ist eine Entscheidung, die er treffen muss - und zwar schnell."