FC Barcelona: Messi kann wieder lächeln - dank Supertalent Pedri!

Überrascht dürften die Fans des FC Barcelona schon vor dem Anpfiff des gestrigen Liga-Spiels der Blaugrana bei Real Valladolid gewesen sein. Ronald Koeman wagte es mit einer Dreierabwehrkette, in der neben Clément Lenglet (25) mit Eigengewächs Óscar Mingueza und dem Uruguayer Ronald Araújo zwei 21-Jährige standen. Doch die beste Nachricht des Abends war die Auferstehung des "alten" Leo Messi - und die endgültige Weihe für das Supertalent Pedri.

Der Argentinier war gegenüber den schleppenden Anfangswochen der Saison kaum wiederzuerkennen. Ein Tor schoss der Superstar beim nie gefährdeten 3:0-Auswärtssieg selbst, an den beiden anderen war er als Vorbereiter oder Einleiter beteiligt. Doch mehr noch als die sportliche Leistung Messis dürfte die Fans der Azulgrana dessen Stimmungswandel erfreut haben. Lionel Messi hat seine Freude am Fußballspielen wiedergefunden.

Und der dafür Hauptverantwortliche heißt Pedri. Die Spielintelligenz des 18-Jährigen Kanariers (Pedri wurde am 25. November volljährig) zauberte Messi gestern mehrfach ein Lächeln ins Gesicht. Vor allem bei einer Aktion in der ersten Halbzeit, als Pedri Messi mit einem genialen Pass bediente, und dieser dann an Valladolids Schlussmann Masip scheiterte.

Messi - Pedri - diese Verbindung könnte den Katalanen in der Zukunft noch viele schöne Momente bescheren. Und gibt somit einem ganzen Klub und seiner großen Anhängerschaft die Hoffnung auf bessere Zeiten zurück.

Erinnerungen an die Ronaldinho-Messi-Connection von 2005

Die innige Umarmung der beiden Spieler nach ihrer Koproduktion zum 3:0-Endstand (Pedri hatte mit einem genialen Sohlenzieher auf Messi aufgelegt), erinnerte viele im Umfeld des FC Barcelona an eine ähnliche Szene, die sich vor mehr als fünfzehn Jahren ereignet hatte: der damalige Platzhirsch und unbestrittene Leader der Mannschaft, Ronaldinho, hatte Messi nach dessen erstem Tor in der Liga auf seine Schultern gehoben, gleichsam als wollte er sagen: seht her, dieser Bursche wird irgendwann mal mein Zepter übernehmen.

Eineinhalb Jahrzehnte später scheint nun Messi in Pedri sein alter ego gefunden zu haben. Wobei man auch einschränkend sagen muss: Pedri wird wohl nie ein solch erfolgreicher Torjäger wie der Argentinier werden. Aber für die Statik des Spiels der Azulgrana ist er bereits jetzt schon von fundamentaler Bedeutung. Viel eher passen da Vergleiche mit einem Andrés Iniesta, der sich auch nicht unbedingt aufgrund seiner Torquote von den anderen Spielern abhob.

Zwar ist mit dem 3:0 in Pucela rein rechnerisch nicht mehr erreicht worden, als den Abstand zu den führenden Mannschaften nicht größer werden zu lassen. Doch die Art und Weise wie der Sieg in der einstigen Hauptstadt des Königreiches errungen wurde, lässt so manchen Fan wieder träumen. Für die in Madrid erscheinende as war es schlichtweg die "beste Halbzeit Barças" im bisherigen Saison-Verlauf.