Fataler Fehler vom VfB? Darum macht der Silas-Abschied überhaupt keinen Sinn

Silas Mvumpa hat den VfB Stuttgart auf Leihbasis verlassen. Damit könnten die Verantwortlichen einen groben Fehler gemacht haben. 90min verrät die Gründe dafür.
Silas Mvumpa spielt fortan auf Leihbasis für Belgrad.
Silas Mvumpa spielt fortan auf Leihbasis für Belgrad. / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages
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Der VfB Stuttgart hat auf den letzten Drücker mit Silas Mvumpa noch einen absoluten Publikumsliebling abgegeben. Der 25-Jährige wechselte auf Leihbasis zu Roter Stern Belgrad. Der serbische Top-Klub sicherte sich zudem eine Kaufklausel in Höhe von rund zehn Millionen Euro. Angesichts der vielen Transfers für die Offensive mag der Silas-Abschied verschmerzbar scheinen. Trotzdem gibt es gute Gründe dafür, dass der VfB damit einen absolut unnötigen Fehler gemacht hat.

Wir werfen einen Blick auf fünf Gründe, warum sich der Silas-Abgang negativ auf den VfB Stuttgart auswirken könnte.

1. Silas ist ein überragend effizienter Joker

Silas Mvumpa ist ein Joker wie er im Buche steht. Mit seinem Speed, seiner Athletik und seiner Durchschlagskraft hat der 25-Jährige ganz entscheidende Eigenschaften gegen schon etwas müde werdende Abwehrreihen. Zudem vereint Silas seine körperlichen Eigenschaften mit einer enormen Effizienz. In der vergangenen Spielzeit hat der Rechtsaußen nicht mal 1.000 Einsatzminuten für sieben Tore und sechs Vorlagen benötigt. Damit kommt Silas auf einen Scorer pro 77 Minuten. Dies ist wahrlich eine überragende Bilanz und beweist, dass der Offensivspieler als Joker Gold wert ist. Anzumerken ist dabei, dass Silas in der letzten Saison auch ganz entscheidende Scorer gemacht hat. Mit seinem Tor und seinem Assist gegen die Bayern am 33. Spieltag führte er den VfB zur Vize-Meisterschaft. Zudem gelangen ihn gegen Dortmund zwei Scorer in Bundesliga und DFB-Pokal.

2. Rechte Seite beim VfB nur bedingt gut aufgestellt

Der VfB ist zwar offensiv qualitativ und quantitativ gut aufgestellt, jedoch gilt das für die rechte Seite nur bedingt. Der einzige echte Rechtsaußen ist Jamie Leweling. Dieser war mit elf Scorer-Punkten in 1.647 Pflichtspielminuten in der vergangenen Saison durchaus ein Faktor, jedoch weniger Effizient als Silas. Meist bekam Leweling vor allem wegen seiner besseren Defensivarbeit den Vorzug. Anzumerken sei jedoch, dass der VfB in der letzten Saison oft mit Dreierkette agiert hat und der Rechtsaußen als Schienenspieler aktiv war. In dieser Saison griff Sebastian Hoeneß angesichts der geringeren Qualität und Quantität in der Innenverteidigung bislang auf eine Viererkette zurück. Demnach ist die Rolle des Rechtsaußen etwas offensiver, was Silas in die Karten gespielt hätte. Angesichts der Dreifachbelastung wäre es ohnehin sinnvoll gewesen, beide Spieler zu behalten.

3. Silas kommt nach seiner schweren Verletzung immer besser in Form

Silas Mvumpa galt als ganz großes Talent, ehe seine Karriere im Jahr 2021 aufgrund eines Kreuzbandrisses einen großen Dämpfer erleiden sollte. Der Außenstürmer benötigte einiges an Zeit, um wieder in Form zu kommen und wurde dann auch noch von einer Schulterverletzung mehr als vier Monate außer Gefecht gesetzt.

Schon das letzte Jahr hat aber gezeigt, dass Silas mehr und mehr wieder der Alte wird. In der Vorbereitungszeit hat der 25-Jährige das erneut unter Beweis gestellt. Unter anderem traf Silas im letzten Testspiel gegen Athletic Bilbao doppelt. Der Außenstürmer ist seit längerer Zeit verletzungsfrei. EineTatsache, die sich immer mehr bezahlt macht.

4. Deal finanziell in keiner Weise attraktiv

Schon seit dem letzten Winter stand ein Silas-Abschied immer wieder im Raum. Demnach hätte man meinen müssen, dass der VfB im Falle des Falles zumindest Geld machen könne. Die Offerte aus Belgrad war jedoch alles andere als attraktiv, zumal es sich lediglich um eine Leihe mit Kaufoption handelte. Sollte Silas in Belgrad zünden, könnte er im Sommer für mittelmäßige zehn Millionen Euro fix wechseln. Für den Fall, dass Belgrad die Kaufoption nicht zieht, hat er sich wohl nicht gerade ins Schaufenster anderer Klubs gespielt. Die serbische Liga spielt in Europa schließlich eine eher untergeordnete Rolle. Unter dem Strich hat der VfB also einen potenziell hilfreichen Spieler ohne Not verloren und kaum etwas dadurch gewonnen.

5. Roter Stern ist VfB-Gegner in der Champions League

Um dem ganzen Dilemma noch die Krone aufzusetzen, ist Roter Stern ausgerechnet einer der Champions-League-Gegner der Stuttgarter. Zwar handelt es sich hierbei nur um ein Spiel in einer langen Saison, jedoch kann auch dieses über Wohl und Wehe in der Königsklasse entscheiden. Silas kennt den VfB ganz genau und kann im Vorfeld wichtige Hinweise an das Trainerteam weitergeben. Hinzu kommt natürlich, dass Silas den Stuttgartern mit seinen Qualitäten bei Kontern auch selbst sehr gefährlich werden kann. Eine Gefahr, die nie bestehen würde, wenn der 25-Jährige noch beim VfB wäre.


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