FanVoice: Das erneut frühe CL-Aus kratzt an Pep Guardiolas Standing

Pep Guardiola hat es in vier Jahren bei Manchester City noch nicht ins Champions League-Finale geschafft
Pep Guardiola hat es in vier Jahren bei Manchester City noch nicht ins Champions League-Finale geschafft / Alex Livesey - Danehouse/Getty Images
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Manchester City ist am Samstag-Abend erneut vorzeitig aus der Champions League ausgeschieden und sucht wieder einmal händeringend nach Erklärungen für das schlechte Abschneiden in der Königsklasse. Trainer Pep Guardiola scheint nach einer insgesamt enttäuschenden Saison bisher noch fest im Sattel zu sitzen. Die Frage ist: Wie lange noch?

Viertelfinale, Viertelfinale, Viertelfinale, Achtelfinale. Was sich liest wie die mögliche DFB-Pokal-Bilanz von Bundesligist Hertha BSC, ist in Wahrheit das Abschneiden von Star-Trainer Pep Guardiola in der Champions League mit seiner mit Stars gespickten Mannschaft bei Manchester City. Auch in diesem Jahr musste man sich erneut im Viertelfinale geschlagen geben. Aber nicht gegen ein Kaliber wie den FC Bayern oder Real Madrid, sondern gegen ein auf dem Papier klar unterlegenes Olympique Lyon.

"Anderes jahr, gleiche Geschichte"

Die Franzosen beendeten die vergangene Spielzeit in der Ligue 1 auf dem siebten Tabellenplatz und verpassten damit sogar die erneute Qualifikation für die kommende Champions League-Saison. Ohnehin sorgten die Franzosen wohl für zwei der größten Überraschungen des diesjährigen Wettbewerbs, indem sie zunächst Juventus Turin um Superstar Cristiano Ronaldo im Achtelfinale nach Hause schickten und nun die Start-Truppe Manchester Citys.

Kevin De Bruyne kommentierte das erneute Ausscheiden nur noch mit Kopfschütteln und den Worten: "Anderes Jahr, gleiche Geschichte." Es scheint, als wüsste man intern selber nicht genau, woran es in diesem Jahr gelegen hat. Ohnehin scheint man mittlerweile recht konsterniert zu sein. Auch in den Jahren zuvor konnte man den hohen Erwartungen an sich selbst nicht gerecht werden. Dabei sollte unter dem neuen Trainer und international zum Fußball-Heilsbringer verklärten Pep Guardiola doch alles besser werden.

Dass unter dem Spanier jedoch nicht alles besser werden würde, hätte man ahnen können. Bereits bei den Bayern war Guardiola im nationalen Wettbewerb zwar stets erfolgreich und gewann drei mal in Folge die Meisterschaft, - was nebenbei gesagt kein Hexenwerk ist - in den Pokalwettbewerben und im internationalen Geschäft fand der 49-Jährige jedoch auch bei den Münchenern schon nicht immer die richten Wege und Mittel für ein erfolgreiches Abschneiden.

Beim FC Bayern war Guardiola allerdings sogar erfolgreicher als bei den Engländern, immerhin vier mal in Folge zog man ins Halbfinale ein. Bisher hat Guardiola nach wie vor das Standing, vielleicht der beste Trainer der Welt zu sein. Doch spätestens nach dieser Saison, in der man auch in der Premier League das Rennen um den Titel haushoch gegen Jürgen Klopp und den FC Liverpool verlor, werden Stimmen, die die Frage stellen, ob der nicht immer einfache Spanier noch der richtige Mann an der Seitenlinie der Engländer ist, wohl langsam lauter werden.

Guardiola muss endlich liefern

Fakt ist: Guardiola hat international seit sieben Jahren keinen Titel mehr geholt. Oder besser gesagt: Seitdem die Ära Guardiola beim FC Barcelona endete, scheinen sowohl der Trainer selbst als auch der Verein ihr Mojo verloren zu haben. Das nagt nicht nur am Trainer, sondern geht auch an den Spielern nicht spurlos vorbei. Guardiola muss sich erneut den Vorwurf gefallen lassen, in einem wichtigen Spiel taktische Fehler gemacht zu haben. Warum muss man eine zuvor gut geölte Maschine vor dem Champions League-Viertelfinale auseinanderbauen und nicht wie gewohnt in einem System, in dem jeder seine Rolle kennt, auf den Platz stellen?

Für Guardiola dürfte es also in der kommen Saison um alles gehen. Die Meisterschaft ist wohl Pflicht. In der Champions League müssen beim überreichen Investoren-Klub endlich Erfolge erzielt werden, sonst könnten auch die großzügigen Geldgeber bald ungeduldig werden. Jose Mourinho, der selbst seit längerem den Erfolgen von einst hinterherläuft, hatte vor einigen Jahren mal prophezeit, dass auch für seinen Trainer-Kollegen Pep mal die Zeit kommen wird, in der dieser seine erste Entlassung in der Hand hält. Vielleicht ist diese bald gekommen.