Für Fan-Rückkehr in der Bundesliga: DFL schlägt Verzicht auf Stehplätze, Gästefans und Alkohol vor
Von Florian Bajus

Auf der Mitgliederversammlung am 4. August will die Deutsche Fußball-Liga (DFL) über ein Konzept zum Einlass der Fans in Fußballstadien abstimmen lassen. Die auf der Verbandswebsite genannten Vorschläge beinhalten ein Verbot von Gästefans und Alkohol, die vorübergehende Abschaffung von Stehplätzen und die Datenerfassung der Ticketkäufer.
Obwohl der Ball seit Ende Mai wieder rollt, fürchten Fußballvereine Millionenverluste. Grund dafür sind die fehlenden Zuschauereinnahmen, zudem fallen die TV-Gelder für die 36. Profiklubs der 1. und 2. Bundesliga aufgrund des neuen TV-Vertrags geringer aus. Die DFL arbeitet mit Hochdruck an einem Konzept, damit Fans unter Umständen künftig wieder in die Stadien gelassen werden dürfen. Dabei soll das Infektionsrisiko so gering wie möglich gehalten werden. Deshalb schlägt der Verband folgende Einschränkungen vor:
1. Vorübergehende Abschaffung von Stehplätzen
Stehplätze sollen bis zum 31. Oktober verboten werden. An diesem Tag enden die Maßnahmen vieler Bundesländer.
Auf Stehplätzen drohen die Mindestabstände nicht eingehalten zu werden, in einer dichten Menschenmasse können Infektionsketten daher nicht präzise nachverfolgt werden. Bei Sitzplätzen wird dagegen klar bestimmt, welche Plätze besetzt werden dürfen. So lassen sich auch Infektionen besser nachverfolgen.
2. Keine Gästefans
Auch Gästefans könnten vorerst aus den Stadien verbannt werden. Das übliche Kontingent von zehn Prozent der Stadionkapazität könnte "temporär bis Jahresende ausgesetzt" werden, so die DFL. Dadurch soll sich die Gesamtzahl der im Stadion befindlichen Zuschauer verringern, zudem könnten Anreisen in Fan-Bussen das Infektionsrisiko erhöhen.
3. Kein Alkohol
Der Verkauf von alkoholischen Getränken könnte bis zum 31.10 gestoppt werden. Dies sei ohnehin "nur mit ausdrücklicher Einwilligung der örtlich zuständigen Behörden möglich", so die DFL.
Während der Mitgliederversammlung soll darüber entschieden werden, ob die Vereine grundsätzlich auf den Ausschank von Alkohol verzichten oder eine "entsprechende behördliche Ausnahmegenehmigung" beantragen wollen.
4. Personalisierte Tickets
Des Weiteren wird eine Personalisierung der Tickets vorgeschlagen. Demzufolge könnte der Ticketkäufer sowohl seine Daten als auch die Daten weiterer Ticketnutzer angeben, sofern die Weitergabe der Karten erlaubt ist.
Allerdings betont die DFL, dass "die genaue Ausgestaltung der Nachverfolgung bei einem entsprechenden Beschluss der Mitgliederversammlung weiterhin in den Verantwortungsbereich der einzelnen Klubs fallen" würde. Auch dieser Beschluss könnte bis zum Jahresende Bestand haben.