Fan-Proteste halten an: Was Watzke jetzt fordert

Hans-Joachim Watzke
Hans-Joachim Watzke / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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Die Fan-Proteste gegen den seitens der DFL geplanten Investoreneinstieg nehmen nicht ab. Hans-Joachim Watzke ruft zur gemeinsamen Deeskalation auf. Die Eskalation im Protest dürfe nicht weiter zunehmen.

Auch am vergangenen Wochenende mussten viele der Partien in der Bundesliga zumindest einmal unterbrochen werden, weil die Fan-Proteste fortgeführt wurden und so wieder Tennisbälle und weitere Gegenstände auf die Plätze geworfen wurden. Der von der DFL erhoffte Investoreneinstieg wird vermutlich auch an diesem Spieltag für derartige Aktionen sorgen.

Als Vorsitzender des Aufsichtsrats der DFL hat Hans-Joachim Watzke eine gewichtige Stimme in diesem Thema. Für ihn steht die Notwendigkeit zur Deeskalation im Fokus, wie er gegenüber der Bild erklärte.

So betonte Watzke, dass die vermeintliche Eskalation dieser Proteste nicht weiter anwachsen dürfe. "Ich bitte die Fan-Szenen an dieser Stelle, den Eskalationspunkt nicht weiter zu treiben!", machte er deutlich und führte aus: "Unser Gesprächsangebot steht, wir alle sind natürlich bereit, diese Gespräche zu führen. Nicht öffentlich, sondern vertrauensbildend. Wir müssen schnellstmöglich in intensive Dialoge kommen."

Jeder müsse sich dahingehend seiner "Verantwortung für den deutschen Fußball bewusst" sein - auch die Fans. "Bringt man ein Spiel zum Abbruch, schadet man massiv dem eigenen Verein", deutete Watzke vielsagend an.

Watzke verspricht: Rote Linien werden durch Investoreneinstieg nicht überkreuzt

Dass die Proteste weitergeführt werden, hängt auch an einem Vertrauensproblem, das die Fans gegenüber dem Liga-Verband beklagen und das auch auf der mangelhaften Kommunikation vor und rund um die noch immer sehr kontrovers diskutierte Abstimmung im Dezember fußt. Dass die DFL keinerlei roten Linien überschreiten wird, war Watzke wichtig zu betonen: "Dafür stehe ich mit meinem Namen ein. Es wird sich an den Rahmenbedingungen nullkommanull ändern! Und es wird dazu klare Verträge geben."

In Dortmund, brachte der Geschäftsführer des BVB dazu ein Beispiel, habe man bereits "sehr offen" zum geplanten Investoreneinstieg kommuniziert. "Wir hatten zwei öffentliche Sitzungen zum Investorenprozess, mehrstündig, mit mehreren hundert Teilnehmern, mit DFL-Geschäftsführern, alle interessierten Fans waren eingeladen", berichtete er. Zusammen sei bis zur letzten Frage "kontrovers diskutiert" worden. Deshalb zeigte er sich optimistisch, dass man diesen Austausch auch wertgeschätzt habe.

Dass es auch in Dortmund weiterhin Proteste gibt, machte er daher nicht an der Herangehensweise fest, sondern an schlichtweg unterschiedlichen Meinungen zum Investoreneinstieg an sich.

Gehört der Fußball den Fans? Watzke sieht unvollständiges Bild

Angesichts der bleibenden Proteste ist dieser Tage auch wieder die Frage, wem der Fußball in Deutschland eigentlich gehöre, aufgekommen. Eine beliebte These: Der Fußball gehört den Fans.

"Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht in Gänze richtig", mahnte Watzke ein aus seiner Sicht zu enges Sichtfeld an. Seine Ansicht, die sich auch auf die aktuellen Prozesse rund um den Frust über die DFL bezieht: "Der Fußball gehört uns allen! Und deshalb müssen wir alle damit sehr sorgfältig umgehen – das ist mein Wunsch."


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