Falls Silva die SGE verlässt - warum nicht Kramaric?
Von Philipp Geiger
Verliert Eintracht Frankfurt im Sommer neben der kompletten sportlichen Führung auch Top-Torjäger André Silva? Der portugiesische Mittelstürmer spielt bislang eine herausragende Saison und hat dem Vernehmen nach das Interesse von einigen Top-Klubs geweckt. Sollte der 25-Jährige die SGE am Saisonende nach zwei Jahren wieder verlassen, könnte sich für die Hessen ein Blick zur Bundesliga-Konkurrenz aus Hoffenheim lohnen.
Am Samstagabend musste die Eintracht im Kampf um die Champions-League-Startplätze einen herben Rückschlag verkraften. In Leverkusen zog die Mannschaft von Trainer Adi Hütter mit 1:3 den Kürzeren, weshalb der Vorsprung auf den Tabellenfünften Borussia Dortmund nur noch einen Punkt beträgt. Auch wenn es für die Hessen am Ende der Saison für die Königsklasse reichen sollte, dürfte es alles andere als einfach werden, Silva zu halten.
Ausstiegsklausel in Höhe von 30 Millionen Euro
Der Torjäger ist vertraglich zwar noch bis Sommer 2023 gebunden, besitzt allerdings eine Ausstiegsklausel, die laut Sport1-Informationen bei 30 Millionen Euro liegen soll - auch in Corona-Zeiten für einige Vereine noch ein echtes Schnäppchen. Dass im Sommer der eine oder andere Top-Klub bei Silva anklopfen wird, ist mit Blick auf seine Leistungsdaten sehr wahrscheinlich. In der aktuellen Spielzeit hat der Rechtsfuß nach 29 Bundesliga-Einsätzen insgesamt 32 Torbeteiligungen (25 Tore/sieben Tore) auf dem Konto stehen und damit sehr großen Anteil daran, dass man in der Bankenmetropole von der erstmaligen Champions-League-Qualifikation träumen darf.
Im Falle eines Silva-Abgangs ist die Eintracht in der nächsten Saison im Angriffszentrum - Stand jetzt - mit den Leihrückkehrern Dejan Joveljic und Goncalo Paciencia sowie Ragnar Ache und Neuzugang Ali Akman zwar keinesfalls unterbesetzt, einen gleichwertigen Ersatz zum Portugiesen stellt allerdings keiner dieser Kandidaten dar. Ob eine feste Verpflichtung von Real-Leihgabe Luka Jovic realisiert werden kann, ist ebenfalls fraglich, weshalb sich die Hessen wohl nach einem neuen Stürmer umschauen würden.
Ein Spieler mit ähnlichen Qualitäten wie Silva ist zweifelsohne Kramaric, der mittlerweile seit über fünf Jahren erfolgreich für die TSG 1899 Hoffenheim auf Torejagd geht. In der aktuellen Spielzeit bringt es der kroatische Nationalspieler in 31 Pflichtspielen auf 22 Treffer und vier Vorlagen. Im kommenden Sommer könnte der 29-Jährige die Kraichgauer jedoch verlassen. Laut Bild-Information soll der Angreifer mit der Entwicklung der Mannschaft nicht wirklich zufrieden sein. Auch die Tatsache, dass die TSG in der nächsten Spielzeit nicht international vertreten sein wird, könnte den Rechtsfuß zu einem Abschied bewegen.
Kramaric-Vertrag läuft 2022 aus
Eintracht Frankfurt hingegen wird in der nächsten Saison definitiv international unterwegs sein, offen ist aktuell nur noch, in welchem Wettbewerb. Daher werden die Verantwortlichen sicherlich einen entsprechenden Kader zusammenstellen, für den auch ein Transfer in der Größenordnung von Kramaric möglich sein dürfte. Der Vizeweltmeister ist mit seinen 29 Jahren zwar nicht mehr der Jüngste, dennoch gibt es viele andere Argumente, die für Kramaric sprechen. Die Torjägerqualitäten des Routiniers sind hinlänglich bekannt. Der TSG-Profi kennt zudem die Bundesliga aus dem Effeff und bringt auch reichlich (internationale) Erfahrung mit, wodurch er den jungen Spielern im Kader weiterhelfen könnte.
Sollte sich der Kroate gegen eine Verlängerung seines bis 2022 laufenden Vertrags entscheiden, stellt die kommende Transferperiode für die Kraichgauer die letzte Möglichkeit dar, um für den Torjäger noch eine entsprechende Ablöse, die sich zwischen 20 und 30 Millionen Euro bewegen dürfte, zu erhalten. An potenziellen Interessenten für den Hoffenheimer mangelt es offenbar nicht, denn laut italienischen Medienberichten beschäftigen sich einige Top-Klubs aus der Serie A mit dem Stürmer.