Falls Konaté geht: 6 potenzielle Nachfolger für RB Leipzig
Von Jan Kupitz
Nach Dayot Upamecano droht RB Leipzig auch der Abgang von Ibrahima Konaté. Der Franzose befindet sich laut Angaben von The Athletic in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem FC Liverpool und kann die Roten Bullen dank einer Ausstiegsklausel verlassen.
Zwar hat RBL für die kommende Saison mit Josko Gvardiol (Dinamo Zagreb) und Mohamed Simakan (Racing Straßburg) bereits zwei neue Verteidiger verpflichtet - doch ob zwei Youngster, die bislang nicht auf dem höchsten Niveau gespielt haben, auf Anhieb die Verstärkungen sind, die ein Titelanwärter wie Leipzig benötigt?
Wahrscheinlicher ist, dass Krösche und Co. bei einem Konaté-Abgang noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen und einen weiteren Verteidiger verpflichten. Bevorzugt ein Linksfuß, denn die sind im RBL-Kader rar gesät (nur Gvardiol hat einen starken linken Fuß).
90min stellt sechs potenzielle Kandidaten für RB Leipzig vor:
1. Maxence Lacroix
Als Nobody aus der 2. französischen Liga gekommen, spielte sich Lacroix in dieser Saison beim VfL Wolfsburg voll ins Rampenlicht. Das Potenzial des 20-Jährigen, der auch vom BVB umworben wird, steht dem von Upamecano und Konaté in nichts nach.
Zweikampfstark, schnell, gut mit der Kugel am Fuß - ein Spieler wie gemacht für die Roten Bullen.
Vorteil: kennt die Bundesliga schon ein wenig, bringt das komplette Paket mit - wäre die Ideallösung!
Nachteil: dürfte sehr, sehr teuer werden (aber er ist die Kohle wert!)
2. Matthias Ginter
Ginters Vertrag bei Borussia Mönchengladbach endet 2022; noch ist nicht klar, ob er diesen verlängert. Viel hängt davon ab, wer neuer Trainer am Niederrhein wird und welche Ambitionen der Verein in Zukunft hegt - eine Trennung im Sommer scheint nicht ausgeschlossen.
In Leipzig könnte Ginter als Anführer der jungen Neuzugänge Gvardiol und Simakan dienen. Zwar ist der 27-Jährige kein Verteidiger der allerhöchsten Güteklasse, insgesamt aber sehr solide. Man weiß, was man bei ihm bekommt.
Vorteil: Stammspieler im DFB-Team, bundesligaerfahren, mit 27 Jahren im besten Fußballalter, kann Dreier- und Viererkette, Ablöse aufgrund Vertragssituation wohl im moderaten Rahmen
Nachteil: hohes Gehalt, passt nicht so wirklich in Leipzigs Transferstrategie, bei Leistung + Entwicklung keine großen Sprünge nach oben mehr möglich
3. Ozan Kabak
Der Verlierer des bevorstehenden Konaté-Deals ist ganz eindeutig Ozan Kabak, der bei einer Ankunft des Franzosen (sehr wahrscheinlich) keine Zukunft an der Anfield Road hätte. Momentan ist der Türke nur vom FC Schalke ausgeliehen - dorthin dürfte er im Sommer erstmal zurückkehren, in die 2. Liga wird er aber ganz sicher nicht mitgehen.
Würde er dadurch erneut für RB Leipzig interessant? Die Roten Bullen waren in der Vergangenheit schon einmal hinter dem 21-Jährigen her.
Vorteil: verfügt theoretisch über großes Potenzial, Ablöse dürfte aufgrund Schalkes Situation vergleichsweise niedrig ausfallen, kennt die Bundesliga
Nachteil: benötigt einen klaren Abwehrleader an seiner Seite (den Leipzig nicht wirklich besitzt), hat ein fürchterliches Jahr hinter sich, wie schnell findet er zurück in die Spur?
4. Sven Botman
Bei Ajax Amsterdam ausgebildet, stieß Botman im Sommer 2020 zum OSC Lille. Beim Tabellenzweiten der Ligue hat sich der Niederländer auf Anhieb einen Stammplatz gesichert und trägt mit bärenstarken Leistungen zum Höhenflug Lilles bei. Die Topklubs der Premier League sind bereits auf Botman aufmerksam geworden.
Vorteil: Linksfuß, in der Luft nahezu unbezwingbar, stark im Spielaufbau (Ajax-Schule halt)
Nachteil: finanzkräftige Konkurrenten, kennt bislang nur Viererkette
5. Benoit Badiashile
Vor Saisonstart buhlte Bayer Leverkusen hartnäckig um Badiashile, der sich letztlich jedoch für einen Verbleib bei der AS Monaco entschied. Bei seinem Jugendverein ist der 20-Jährige nicht erst seit dieser Saison Stammspieler und wird in außerordentlichem Ausmaße geschätzt. Um die Monegassen zu verlassen, müsste Badiashile schon ein sehr verlockendes Angebot erhalten.
Vorteil: Linksfuß, kopfballstark, spielt seit knapp zwei Jahren auf hohem Niveau
Nachteil: hat Probleme beim Timing in Zweikämpfen, Konzentrationsfehler schleichen sich gerne ein
6. Evan Ndicka
Seit mittlerweile drei Jahren läuft Evan Ndicka nun schon für die Eintracht in der Bundesliga auf, hat sich in dieser Zeit vom vielversprechenden Talent zum unangefochtenen Stammspieler entwickelt. Früher oder später wird der Franzose bei einem Topklub landen, so viel ist sicher.
Da die SGE allerdings gute Chancen auf die Champions League hat, wäre er in diesem Fall nur sehr schwer loszueisen. Die Hessen haben die Vertragsgespräche mit Ndicka bereits aufgenommen.
Vorteil: Linksfuß, kann Dreier- und Viererkette, physisch stark und schnell unterwegs, kennt die Bundesliga
Nachteil: bei Frankfurts CL-Einzug wohl extrem teuer, hat hier und da noch Patzer in seinem Spiel
7. Fazit
Sollte Konaté das Weite suchen, wäre Wolfsburgs Lacroix ganz klar die Optimallösung für RB Leipzig. Der junge Franzose bringt alles mit, um zu einem Topverteidiger zu reifen - dazu kennt er bereits die Bundesliga. Die Ablöse vom potenziellen Konaté-Abgang sollte man nach Möglichkeit 1:1 in ihn reinvestieren.
Ginter wäre die Lösung für den Fall, dass RB Leipzig mal kein vielversprechendes Talent, sondern einen gestandenen und erfahreneren Neuzugang sucht: Bezahlbar, Nationalspieler, dazu im besten Alter - why not?
Da Leipzig seine Souts vor allem in Frankreich hat, sind auch zwei sehr, sehr interessante Spieler aus der Ligue 1 mit dabei. Besonders Sven Botman konnte hier auf sich aufmerksam machen! Den Namen sollte man mal im Hinterkopf behalten, aber: Auch er wäre vermutlich extrem teuer.