Fährmann vor Schubert: Schlussendlich die logische Entscheidung
Von Yannik Möller

Am Mittwoch gab Schalke bekannt, mit Ralf Fährmann als designierte Nummer eins in die Saison zu gehen. Am Ende der Saisonvorbereitung ist dieser Schritt ebenso erwartbar wie logisch gewesen - Konkurrent Markus Schubert konnte sich schlichtweg nicht beweisen.
Schalke 04 geht mit Ralf Fährmann als Nummer eins in die nächste Saison. Eine Wahl, die schlussendlich nur logisch und zu erwarten war, in der Gesamtbetrachtung aber auch einen leicht bitteren Beigeschmack hat.
Die Saisonvorbereitung, so hatte es S04-Sportvorstand Jochen Schneider im frühen August ausgerufen, solle darüber entscheiden, welcher Torhüter die kommende Nummer eins wird. Neben den Eindrücken im Training sollten dementsprechend auch die handvoll Testspiele als Indikatoren für diese sehr wichtige Entscheidung gelten. Das Resultat: David Wagner und Torwarttrainer Simon Henzler werden Rückkehrer Ralf Fährmann vertrauen.
Von den Eindrücken, die von außen wahrzunehmen waren, die richtige Entscheidung. In den Testspielen hagelte es manchmal zwar auch eine Menge Gegentore (speziell gegen Verl und Uerdingen), doch wären diese Partien ohne Fährmann im Tor wesentlich peinlicher ausgefallen. Der 31-Jährige vereitelte einige enge Eins-gegen-Eins-Chancen der Gegner, zeigte sich ruhig und gelassen, war zudem im Eröffnungsspiel keineswegs mehr so unsicher, wie es noch vor zwei oder drei Jahren der Fall war.
Fährmann-Nominierung hat zwar kleine Kanten, ist aber die richtige Entscheidung
Dass er den Verein in und auswendig kennt, bei vielen Fans einen großen Rückhalt hat und somit auch in der Mannschaft ein gewisses Standing, hat ihm selbstverständlich bei seinem Wunsch, wieder ins Tor zurückkehren zu können, unterstützt. Dagegen ist auch überhaupt nichts auszusetzen, viel mehr ist es der Lohn einiger starker Jahre im letzten Jahrzehnt.
Der 1,97 Meter große Schlussmann wird somit das Vertrauen der handelnden Personen bekommen, Markus Schubert - zumindest derzeit - noch nicht. Hier kommt aber auch ein wichtiger Punkt auf, der zum faden Beigeschmack führt. Schalke wollte ganz klar und eindeutig Alexander Schwolow als Nummer eins verpflichten. Die Geschichte hinter dem gescheiterten Transfer ist genug erzählt worden, doch eine ganz wichtige Prämisse bleibt: Fährmann und Schubert hat man nicht so sehr getraut, dass ein weiterer Keeper überhaupt nur in den gröbsten Plänen aufgetaucht wäre.
Im Endeffekt, auch wenn es nun einmal die Umstände des schnelllebigen Fußballgeschäfts sind, könnte es so wirken, als wäre der Fanliebling eine Notlösung. Zwar eine gute und vermutlich sichere, aber eben doch nur 'best of the rest', wie es so schön heißt. Dass sich Schubert durch eine ärgerliche Verletzung insgesamt nur 45 Minuten der ganzen Vorbereitung präsentieren konnte, kommt noch hinzu. Von einem fairen und normalen Zweikampf kann also nicht die Rede sein.
Dennoch, und das sollte nicht falsch verstanden werden, ist Ralf Fährmann als Nummer eins die erwartbare und logische Schlussfolgerung gewesen. Er hat seinen Job bisher gut erledigt, er scheint vor Vorfreude zu glühen und sich viel vorzunehmen. Genau diese Einstellung braucht es, während er gleichzeitig aber auch über die wertvolle Erfahrung verfügt, eigene Fehler oder sonstige Situationen vernünftig einordnen zu können. Diesen wichtigen Schritt ist er dem U21-Nationalkeeper noch voraus. Dieser wird nun auf Fehler lauern müssen, auch wenn die beiden mehrfach betonten, wie gut das Miteinander doch sei.