Fährmann-Berater attackiert Schalke scharf: "Nicht akzeptabel!"
Von Yannik Möller
Nachdem sich Ralf Fährmann während der gesamten Saisonvorbereitung nicht zeigen konnte, sicherte Marius Müller beim FC Schalke die Rolle als Nummer eins - die er bislang mit Bravour meistert. Für den Berater von Fährmann ist dieser Wechsel jedoch völlig falsch und sogar "inakzeptabel".
Es ist keine Übertreibung, wenn gesagt wird, dass der FC Schalke in jedem einzelnen bisherigen Saisonspiel deutlich schlechter abgeschnitten hätte, wenn Marius Müller nicht so gute Leistungen abrufen würde. Zahlreiche klare Torchancen der gegnerischen Spieler hat er vereitelt, schnelle Reflexe auf der Linie gezeigt und diverse Eins-gegen-eins-Duelle für sich entscheiden können.
Egal, auf welcher Statistik-Seite man schaut: Der Keeper, der im Sommer verpflichtet wurde, gehörte in allen fünf Pflichtspielen zu den - teils sehr wenigen - Besten im S04-Dress.
Dass er überhaupt zwischen den Pfosten steht und nicht Ralf Fährmann, hat seinen Ursprung in der Saisonvorbereitung. Direkt die erste Trainingseinheit verpasste Fährmann, der eigentlich als Stammtorwart eingeplant war. Bis zum ersten Pflichtspiel konnte er sich nicht beweisen, sodass auf Müller gesetzt werden musste. Aufgrund seiner guten Leistungen hat sich Thomas Reis völlig verständlich noch nicht für einen erneuten Tausch entschieden.
Fährmann zuletzt als "einer der besten Bundesliga-Torhüter": Berater kritisiert Wechsel scharf
Für Stefan Backs ist das hingegen alles andere als verständlich. Der Berater von Ralf Fährmann (und von Alexander Nübel) teilt nun ordentlich gegen Schalke aus.
Gegenüber der Sportbild kritisierte er: "Der Verein hat schon mehrfach den Fehler gemacht, den Torwart zu wechseln, unter anderem auch vor zwei Jahren, als Martin Fraisl gespielt hat. Und ich glaube, dass Ralf in der vergangenen Erstliga-Saison gezeigt hat, dass er deutlich besser ist."
Fährmann, so Backs weiter, sei zuletzt "einer der besten Bundesliga-Torhüter" gewesen. "Es ist nicht akzeptabel und nicht nachvollziehbar, dass man nun wieder einen Wechsel vornimmt – ohne es auch sauber mit Ralf zu kommunizieren", monierte er weiter. So werde schlussendlich "eine Schalke-Legende zerstört".
Seine Kritik-Tirade schloss Backs wie folgt: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum Ralf dafür aufgehört hat, Kuchen zu essen..."
Allem Anschein nach ist somit das Verhältnis zwischen Fährmann und Reis belastet. Davon spricht auch die Sportbild. Zuletzt soll es einen Austausch zwischen den beiden gegeben haben. Dabei habe sich der Keeper beim Cheftrainer beklagt, dass er vom vorläufigen Wechsel im Tor eher durch die Medien erfahren hat. Reis verwies dahingehend auf ein Missverständnis.
Klar ist: Müller nach seinen bislang sehr guten Leistungen wieder auf die Bank zu setzen, würde dem Leistungsprinzip in einem so deutlichen Maße widersprechen, dass es für viel Kopfschütteln sorgen würde. Andererseits ist es für Reis wohl auch ein Problem, dass Fährmann eine in der Kabine sehr mächtige Figur ist. Ist er unzufrieden und gereizt, ist das für die Stimmung, auf die der Coach angewiesen ist, alles andere als förderlich.
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