Faces of Football: Kamerun - ein Brief an die Nationalmannschaft
Liebe kamerunische Nationalmannschaft,
herzlichen Glückwunsch zur achten Teilnahme an der FIFA-Weltmeisterschaft.
Die 26 Millionen Menschen in unserem Land glauben an euch und eure Fähigkeit, auf der größten Bühne zu spielen. Lasst uns der Welt zeigen, was für einen "hemle"-Geist ihr habt - den Geist, der unserer wunderbaren Nation im Laufe der Jahre so viel Erfolg beschert hat.
Zu diesen Erfolgen gehört, dass Kamerun als eine von drei afrikanischen Nationen das Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft erreicht hat. Dies gelang uns 1990, als wir Argentinien und Kolumbien besiegten.
Lieber Samuel Eto'o, jetzt unser Fecafoot-Präsident, lassen Sie nicht nach in Ihren Bemühungen, die Kameruner, wie Sie versprochen haben, zum Träumen zu bringen. Sie sagten im September nach dem Freundschaftsspiel der Löwen gegen Südkorea, dass "wir erst nach dem WM-Finale aus Katar zurückkehren", und wir glauben, dass diese Worte echt sind.
Lieber Rigobert Song, unser Rekordspieler in der Nationalmannschaft und jetzt unser Trainer. Wir vertrauen auf Ihr Urteilsvermögen. Sie haben selbst an drei FIFA-Weltmeisterschaften teilgenommen und trotz des Scheiterns in der Gruppenphase immer alles gegeben. Wir wünschen uns von der jetzigen Mannschaft ein ähnliches Engagement.
Die Fans haben bei den letzten beiden Weltmeisterschaften, an denen wir teilgenommen haben, viel Leid erfahren. Die WM 2010 wurde als Debakel bezeichnet und die zweite WM 2014 als völlig chaotisch.
So etwas will die Nation dieses Mal nicht erleben.
Wir wissen, dass die Gruppenphase nicht einfach sein wird. Serbien und die Schweiz sind keine leichten Gegner, aber wir müssen ihnen zeigen, dass der fünfmalige Afrikameister eine Macht ist, mit der man rechnen muss. Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir Brasilien bereits zweimal in internationalen Wettbewerben geschlagen haben. Zeigen wir ihnen, dass wir der fünffache Afrikameister sind, ein Kraftpaket auf der afrikanischen und sogar auf der globalen Bühne.
Wir müssen diese Weltmeisterschaft als eine Möglichkeit sehen, diejenigen unserer Fans zu ehren, die leider bei der Massenpanik während unseres letzten Spiels beim Afrika Cup gegen die Komoren ums Leben kamen.
Wir glauben an euch, und wir wissen, dass ihr es weit bringen könnt.