Experte verblüfft mit Vorhersage: KI kann bald Verletzungen voraussagen

Für Vereine, Trainer und die Spieler selbst wäre das ein erstaunliches Hilfsmittel. Der Geschäftsführer der KI-Plattform PLAIER Jan Wendt prognostiziert, dass es schon bald möglich sein wird, Verletzungen mit Hilfe künstlicher Intelligenz vorherzusagen.
Gehören zum Bundesliga-Alltag: Verletzungen.
Gehören zum Bundesliga-Alltag: Verletzungen. / THOMAS KIENZLE/GettyImages
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KI hat auch in der Welt des Fußballs Einzug gehalten. So auch in der Bundesliga. Neben spannenden Tools, die viele Dinge erleichtern, wird KI auch häufig für verschiedene Prognosen und Vorhersagen eingesetzt, um nicht nur Ergebnisse, sondern auch Gewinner verschiedener Ereignisse und vieles mehr vorherzusagen. In naher Zukunft soll das sogar für die Wahrscheinlichkeit von bevorstehenden Verletzungen möglich sein. Das sagt zumindest Jan Wendt, der Geschäftsführer und Mitgründer der KI-Plattform PLAIER, im Sport1 Doppelpass am Sonntag und verblüffte damit die anwesende Expertenrunde rund um beispielsweise Ex-Bayern-Star Mario Basler.

Basler der noch etwas mit den technischen Neuerungen rund um die KI fremdelt, sagte zunächst in Bezug auf die von der KI vorhergesagte Entwicklung von Bayern-Star Musiala: "Es ist ganz schwierig nachzuvollziehen. Erstmal wissen wir alle, dass Musiala ein ganz junger Spieler ist. Er ist ja noch nicht ausgereift. Er wird in seiner Entwicklung wird er auch noch Prozesse durchmachen. Dann kann keiner voraussagen, ob er mal eine schwere Verletzung kriegt - oder kann das die KI auch?" Basler blickte dann zum KI-Experten Wendt und der antwortete erstaunliches.

"Eine interessante Frage. Wir können es heute noch nicht aber wahrscheinlich in ungefähr 18 Monaten", so Wendt. Basler erwiderte verblüfft: "In 18 Monaten könnt ihr voraussagen ob der sich in zwei Jahren verletzt?" Wendt wiederum entgegnete dann: "Nein das nicht, aber ob sich jemand verletzt auf Basis der Trainingsdaten innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Wahrscheinlichkeit kann man ausrechnen." Bayern-Ikone Basler zeigte sich von einer seiner seltenen Seiten und war ungewohnt sprachlos. Nur ein erstauntes "Boah" entfuhr ihm.

Wendt erklärte im Anschluss: "Die Datenlage im Fußball ist unfassbar groß. Es gibt extrem viele Daten zum Fußball. Es gibt Gehaltsdaten, Verletzungsdaten, die Tracking-Daten, Event-Daten, die Mesh-Daten. In der Premier League wird gemessen mit welcher Oberkörperbewegung ein Spieler den Ball annimmt, wie die Kopfhaltung ist." Etwa "50 Punkte am Körper" dienten dort einer solchen Analyse, so Wendt.

Heribert Bruchhagen sieht die Entwicklung rund um die KI im Fußball kritisch

Etwas später und nach einigen weiteren diskutierten KI-Ansätzen im Fußball erkannte auch Heribert Bruchhagen an, dass die Entwicklung im Profifußball immer technischer werde und zeigte sich nicht gerade als großer Freund dieser Entwicklung und der KI. "Ich spüre förmlich, dass sich kein Verein mehr der Modernität oder dem KI-System entziehen kann. Geld ist ja genug da also wird jeder Bundesligaverein heute in fünf Jahren fünf KI-Spezialisten haben die dann auch Beiträge liefern", so der ehemalige Funktionär von Eintracht Frankfurt, mahnte aber auch: "Es bleibt immer noch entscheidend wie weit die verantwortlichen Personen, Manager und Trainer sich davon beeinflussen lassen. Die Glaubwürdigkeit mag ja hergestellt sein aber es bleibt bei mir eine tiefe Skepsis. Das menschliche Gehirn und das menschliche Einschätzungsvermögen und die Diskussion der Fachleute untereinander wird immer noch die größte Bedeutung haben bei der Zusammensetzung des Kaders. KI kann möglicherweise dabei helfen - wird eine Zukunft haben - das spürt man ja förmlich. Aber nicht mit der Durchschlagskraft und der klaren Aussage die Sie (Jan Wendt Anm. d. Red.) machen. Das ist mir viel zu hochgegriffen."


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