Ex-Schalker Juan Miranda startet in Sevilla durch
Von Yannik Möller

Auf Schalke kam er erst inmitten der Krisen-Rückrunde zu Einsätzen, bei Betis Sevilla startet er nun im Vergleich regelrecht durch: Juan Miranda hat mit der Entscheidung, sich vorzeitig in seine Heimat verleihen zu lassen, einen Treffer gelandet.
Als Juan Miranda im Sommer 2019 von Schalke 04 ausgeliehen wurde, war den Fans nicht so wirklich klar, was man erwarten sollte. Bastian Oczipka war der Stammspieler auf der Linksverteidiger-Position, sodass der damals 19-Jährige nur mit Außenseiterchancen und zumindest vorerst als Ersatzspieler kam.
Man wusste nur so viel: Der junge Spanier ist eher ein Außenverteidiger der modernen Sorte. Also einer, der auch gerne die offensiven Wege sucht und sie geht. Als ein Spieler, der am liebsten die ganze Außenbahn beackert, war er jedoch ein anderer Typ Spieler als Oczipka. Unter David Wagner jedoch kam er so gut wie nie zu Einsätzen.
Erst als S04 mal wieder mit vielen Verletzten zu kämpfen hatte und Oczipka teilweise in die Innenverteidigung rücken musste, wurde Miranda aufgestellt. Zu einem Zeitpunkt jedoch, als schon überhaupt nichts mehr funktionierte und die Sieglos-Serie begann. Er konnte sich auf Schalke nie wirklich zeigen, fiel eher durch Fehler auf. Nebenbei immer wieder zu hören: Das Beklagen über viel zu wenig Kommunikation seitens Trainer und Sportvorstand Jochen Schneider.
Miranda verließ Schalke vorzeitig - genau der richtige Entschluss
Im Sommer also wurde die Reißleine gezogen, die eigentlich zweijährige Leihe vorzeitig beendet. Dann schloss er sich nach kurzer Rückkehr zum FC Barcelona Betis Sevilla an - es ging also in seine Heimat.
Dieses Mal gibt es keinerlei vergleichbare Probleme wie bei Königsblau. Betis steht auf dem 6. Tabellenplatz und - ganz wichtig - Miranda regelmäßig auf dem Platz. Zu Saisonbeginn war das noch nicht der Fall, doch schnell arbeitete er sich zum Stammspieler hoch. In der spanischen Liga hat er bis dato bereits fünfzehn Einsätze zu verbuchen, zwölf davon aus der Startelf heraus.
Zu diesen Einsätzen gesellt sich auch bereits ein Tor und eine Vorlage, einen weiteren Treffer konnte er in der Copa del Rey verbuchen - übrigens auch im Dienste der spanischen U21 beim ersten EM-Spiel gegen Tschechien (3:0).
Aus seinem familiären Umfeld ist zu hören, dass er sich in Sevilla sehr wohlfühlen soll. Kein Wunder, ist sein Team doch erfolgreich und er aktiv daran beteiligt. Dass er zudem in seiner Heimat für den Verein spielt, bei dem er schon jahrelang in der Jugend kickte, ehe er 2014 zu Barcelona ging, ist natürlich auch ein Aspekt.
Es zeigt sich, was Schalke verpasst hat: Einen jungen, modernen Linksverteidiger zu bekommen, dem der Verein aus Gelsenkirchen tatsächlich sehr gut gefallen hat. Vor allem die leidenschaftlichen Fans, mit denen er eine erfolgreiche Hinrunde erleben und feiern durfte, hatten es ihm angetan. Nun spielt er regelmäßig und glücklich für Betis auf, die Leihe läuft bis zum Saisonende.