Ex-Bayern-Coach Kovac: "Bin nicht neidisch auf Hansi Flick"
Von Marc Knieper
Im ersten Interview nach seinem Bayern-Rauswurf sprach Niko Kovac mit der Sport Bild über seinen Anteil am Münchener Triple, seinen Nachfolger Hans-Dieter Flick sowie sein neues Kapitel bei der AS Monaco in Frankreich.
16 Spiele lang bildeten sie das Trainerduo des deutschen Rekordmeisters. Im November letzten Jahres folgte dann der Rauswurf von Chefcoach Kovac und die Beförderung seines Assistenten Flick. Seither ist viel passiert. Flick führte den großen FCB zum zweiten Triple der Vereinsgeschichte und Kovac steht im Fürstentum für die AS Monaco an der Seitenlinie.
Grund genug also, die vergangenen Wochen und Monate Revue passieren zu lassen. Genau das tat die Sport Bild in ihrer heutigen Mittwochsausgabe in einem ausführlichen Gespräch mit Ex-Bayern-Trainer Kovac nach dessen Rauswurf an der Säbener Straße.
Kovac erhielt Champions-League-Prämie
Das Triple gönne er den Menschen im Verein von "tiefstem Herzen". Neidisch auf seinen einstigen Kollegen Flick sei Kovac dabei nicht. Eher im Gegenteil: "Ich habe ihn mit ins Boot geholt, also konnte ich am Ende doch meinen Teil beitragen", witzelte der deutsch-kroatische Fußballlehrer.
Aufgrund seines bis zum Saisonende datierten Vertrages erhielt er sogar eine Champions-League-Prämie. Im Finale habe Kovac den Bayern aber nicht etwa wegen des Geldes die Daumen gedrückt, sondern weil er es den Spielern und Trainern gegönnt habe. "Klar wäre ich gerne dabei gewesen. Aber unter dem Strich steht: Der Hansi hat es toll gemacht, die Jungs haben super gespielt. Deswegen war ich glücklich. Ich bin nicht der Mensch, der sagt: Nach mir soll es schlecht laufen."
"Das Triple werden nicht mehr viele Menschen schaffen, außer vielleicht auf der Playstation."
- Niko Kovac via Sport Bild
Dabei kam der gebürtige Berliner kaum noch aus dem Schwärmen heraus. Vergleichen möchte er sich mit seinem Nachfolger aber nicht: "Hansi hat es klasse gemacht, Punkt, aus. Die Mannschaft hat die komplette Rückrunde nicht verloren, 100 Tore geschossen", konstatierte Kovac im Sport Bild-Gespräch und fügte lobend hinzu: "Die Art und Weise, wie die Mannschaft Fußball gespielt hat, trägt seine Handschrift. Das Triple werden nicht mehr viele Menschen schaffen, außer vielleicht auf der Playstation."
Kovac dementiert Götze-Verpflichtung
Seit dem 19. Juli hat Kovac im Fürstentum das Zepter in der Hand. Mit den Monegassen möchte er zurück auf die Erfolgsspur. Dafür hat er sich unter anderem die Dienste des Bundesliga-Stürmers Kevin Volland von Bayer Leverkusen gesichert. Der 28-Jährige ist mit 15,5 Millionen Euro Ablöse der bisher teuerste Transfer des Klubs im diesjährigen Transferfenster.
Auf einen zweiten deutschen Spieler, der in den vergangenen Wochen mit dem Ligue-1-Klub in Verbindung gebracht wurde, müssen sich die Medien derweil nicht einstellen. "Da ist 0,0 Prozent dran", annullierte Kovac jegliche Gerüchte um eine Verpflichtung des vereinslosen Mario Götze.