Europas Einnahmekönige: BVB & RB Leipzig in den Top 5
Von Philipp Geiger
Am Dienstag schloss in vielen europäischen Ligen das Sommer-Transferfenster, das einige spektakuläre Spielerwechsel zu bieten hatte. Trotz der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigten sich viele Klubs, allen voran aus der Premier League, in Spendierlaune, was vielen Vereinen hohe Transfereinnahmen beschert hat. Unter den Top 15 finden sich auch drei Vertreter aus der Bundesliga wieder.
15. Benfica Lissabon
Transfereinnahmen: 49,50 Mio. €
Seit 2011 hat Benfica über eine Milliarde Euro an Transfereinnahmen generiert, was im europaweiten Vergleich Platz zwei bedeutet. Unter den diesjährigen Sommerabgängen findet sich auch Luca Waldschmidt wieder. Nach nur einem Jahr und 43 Einsätzen (zwölf Tore/vier Vorlagen) kehrte der Ex-Freiburger wieder in die Bundesliga zurück. Zwölf Millionen Euro ließ sich der VfL Wolfsburg die Verpflichtung des siebenmaligen Nationalspielers kosten.
14. Lille OSC
Transfereinnahmen: 51,41 Mio. €
Der Lille OSC sorgte in der letzten Saison für reichlich Furore und stach im Meisterschaftsrennen Paris Saint-Germain aus. Nach dem überraschenden Triumph in der Ligue 1 ist es den Verantwortlichen gelungen, den Kader weitestgehend zusammenzuhalten. Stammtorhüter Mike Maignan wechselte für 13 Millionen Euro Ablöse zur AC Mailand. Verstärkt hat sich der amtierende Meister unter anderem mit HSV-Youngster Amadou Onana.
13. Hertha BSC
Transfereinnahmen: 54,50 Mio. €
Sportchef Fredi Bobic hat in den ersten Monaten seiner Amtszeit vor allem die Offensive des Hauptstadtklubs umgebaut und ein Transferplus von knapp 29 Millionen Euro erzielt. Allein die Verkäufe von Matheus Cunha (Atletico Madrid) und Jhon Cordoba (FK Krasnodar) spülten der Alten Dame 50 Millionen Euro in die Kassen. Sieben Spieler verließen Hertha BSC auf Leihbasis.
12. PSV Eindhoven
Transfereinnahmen: 55,47 Mio. €
Der niederländische Vizemeister hat in der abgelaufenen Transferperiode seinen Topscorer der vergangenen Saison verloren. Donyell Malen (19 Tore/acht Vorlagen) wagte den Sprung in die Bundesliga und unterschrieb bei Borussia Dortmund einen Fünfjahresvertrag. Mit 30 Millionen Euro Ablöse ging der Mittelstürmer als einer der teuersten Abgänge in die Vereinsgeschichte ein.
11. FC Southampton
Transfereinnahmen: 58,37 Mio. €
Mit Jannik Vestergaard hat in diesem Sommer auch ein bekanntes Gesicht aus der Bundesliga den von Ralph Hasenhüttl trainierten FC Southampton verlassen. Nach drei Spielzeiten bei den Saints wechselte der Ex-Gladbacher, der insgesamt acht Jahre lang in Deutschland gespielt hat, für knapp 18 Millionen Euro Ablöse zu Leicester City.
10. Red Bull Salzburg
Transfereinnahmen: 61,85 Mio. €
Vom österreichischen Serienmeister sind in den letzten Jahren viele Leistungsträger in eine Top-Liga gewechselt, was den Roten Bullen immer wieder hohe Transfereinnahmen beschert hat. Teuerster Abgang in diesem Sommer ist Mittelstürmer Patson Daka (30 Millionen Euro), der lange Zeit mit RB Leipzig in Verbindung gebracht wurde, sich am Ende jedoch für einen Wechsel zu Leicester City entschieden hat.
9. Udinese Calcio
Transfereinnahmen: 62,30 Mio. €
Udinese Calcio hat einen großen Kaderumbruch hinter sich. 18 Profis, darunter auch der Ex-Bremer Sebastian Prödl, haben ihre Zelte beim italienischen Erstligisten abgebrochen. Für Rodrigo de Paul, der die Zebrette nach fünf Jahren verlassen hat, bezahlte Atletico Madrid 35 Millionen Euro.
8. Brighton & Hove Albion
Transfereinnahmen: 62,50 Mio. €
Brighton & Hove Albion konnte Ende Juli einen neuen Rekordabgang vermelden. Nach sieben Jahren kehrte Ben White dem Premier-League-Klub den Rücken und wechselte in die Hauptstadt zum FC Arsenal. Für den 23-jährigen Innenverteidiger, der Anfang Juni erstmals für die englische Nationalmannschaft auflief, machten die Gunners stolze 58,5 Millionen Euro Ablöse locker.
7. FC Barcelona
Transfereinnahmen: 63,50 Mio. €
Die hochverschuldeten Katalanen mussten in diesem Sommer den Abgang von Lionel Messi verkraften. Aufgrund des auslaufenden Vertrags brachte der 34-jährige Argentinier seinem langjährigen Arbeitgeber keine Ablöse ein. Am Deadline Day verließ auch völlig überraschend Antoine Griezmann den Verein und kehrte per Leihe (zehn Millionen Euro Leihgebühr) zu Atletico Madrid zurück. Für Neuzugänge gab der FC Barcelona lediglich 14,5 Millionen Euro aus.
6. Real Madrid
Transfereinnahmen: 78 Mio. €
Bei den Königlichen ging nach 16 Jahren die Ära von Sergio Ramos zu Ende. Nach Ablauf seines Vertrags wechselte der Abwehrchef ablösefrei zu Paris Saint-Germain. Transfereinnahmen brachten Real Madrid nur Raphael Varane (40 Millionen Euro/Manchester United), Martin Odegaard (35 Millionen Euro/FC Arsenal) und Brahim Diaz, der für drei Millionen Euro an die AC Mailand verliehen wurde, ein.
5. Borussia Dortmund
Transfereinnahmen: 107,75 Mio. €
Borussia Dortmund zählt zu den fünf Klubs, die in der abgelaufenen Transferperiode einen dreistelligen Millionenbetrag durch Spielerverkäufe eingenommen haben. Allein der Wechsel von Jadon Sancho zu Manchester United spülte dem BVB 85 Millionen Euro in die Kassen. Etwas mehr als die Hälfte dieses Betrags gaben die Schwarz-Gelben für Neuzugänge aus. Unterm Strich bleibt der Borussia ein Transferplus von knapp 63 Millionen Euro.
4. RB Leipzig
Transfereinnahmen: 112 Mio. €
Die Roten Bullen machten im Sommer-Transferfenster vor allem mit Innenverteidigern mächtig Kasse. Während der FC Bayern München für Dayot Upamecano 42,5 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch legte, schnappte sich der FC Liverpool Ibrahima Konaté für 40 Millionen Euro. RB Leipzig investierte fast die kompletten Einnahmen in neue Spieler und darf sich in diesem Jahr auch Ausgabenkönig der Bundesliga nennen.
3. FC Chelsea
Transfereinnahmen: 122,35 Mio. €
Der FC Chelsea gab in diesem Sommer 120 Millionen Euro für Neuzugänge aus. Trotz der hohen Ausgaben erzielten die Blues ein kleines Transferplus. Tammy Abraham (40 Millionen Euro/AS Rom), Kurt Zouma (35 Millionen Euro/West Ham United) und Fikayo Tomori (29,2 Millionen Euro/AC Mailand) bescherten dem Hauptstadtklub jeweils zweistellige Millionenbeträge.
2. Aston Villa
Transfereinnahmen: 127 Mio. €
Der teuerste Transfer des Sommers ging innerhalb der Premier League über die Bühne. 117,5 Millionen Euro überwies Manchester City für Jack Grealish an Aston Villa. Kein englischer Klub hat jemals mehr Geld für einen Neuzugang ausgegeben als die Citizens. Knapp 100 Millionen Euro nahmen die Villans in die Hand, um sich mit neuen Spielern zu verstärken. Leverkusens Leon Bailey (32 Millionen Euro) ist einer der Profis, die dank der Grealish-Millionen verpflichtet werden konnten.
1. Inter Mailand
Transfereinnahmen: 197,05 Mio. €
Der italienische Meister schiebt einen großen Schuldenberg vor sich her und musste deshalb den einen oder anderen Leistungsträger verkaufen. Torjäger Romelu Lukaku, der zum FC Chelsea zurückgekehrt ist, brachte Inter Mailand 115 Millionen Euro ein. Der Verkauf des Ex-Dortmunders Achraf Hakimi an Paris Saint-Germain (60 Millionen Euro) ließ die Kasse ebenfalls klingeln. Am Ende der Transferperiode knackten die Nerazzurri fast die 200-Millionen-Marke.
Quelle Daten: transfermarkt.de