Europa-League-Wahnsinn mit Leverkusen: Die "Wunde von Bern" erst genäht - und dann wieder aufgerissen

Ein Spiel, das kaum zu fassen war: Leverkusen verliert in Bern mit 3:4
Ein Spiel, das kaum zu fassen war: Leverkusen verliert in Bern mit 3:4 / Alex Grimm/Getty Images
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Ein wilder Ritt von Bayer Leverkusen in Bern geht mit einer 3:4-Niederlage zu Ende, die für das Rückspiel im Europa-League-Sechzehntelfinale alles offen lässt. Nach ersten völlig indisponierten 45 Minuten ging es für die Werkself mit einer 0:3-Packung in die Pause, ehe in Hälfte zwei die große Aufholjagd gestartet wurde. Kurz vor Schluss machten die Young Boys diese aber wieder zunichte. Ein Spiel, sinnbildlich für die Bayer-Saison!


Tore:
1:0 - Fassnacht (3. Minute)
2:0 - Siebatcheu (19. Minute)
3:0 - Elia (44. Minute)
1:3 - Schick (49. Minute)
2:3 - Schick (52. Minute)
3:3 - Diaby (68. Minute)
4:3 - Siebatcheu (89. Minute)

Leverkusens Aufstellung: Lomb - Sinkgraven, Dragovic, Tah, Frimpong - Demirbay, Amiri (46. Tapsoba), Wirtz - Gray, Schick, Bailey (65. Diaby)


Leverkusen in Halbzeit eins von der Rolle

Bayer Leverkusen wollte im Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League auf dem Kunstrasen von Bern seiner Favoritenrolle gerecht werden. Den Start verpatzte die Werkself allerdings gehörig. Schon in Minute drei klingelte es im Kasten von Bayer-Ersatzkeeper Lomb. Nach einer Ecke verschaffte sich Fassnacht am Tag nach Aschermittwoch den nötigen Platz und schoß den Ball volley in die Maschen.

Und wenig später kam es noch dicker! Wieder Eckball, wieder drin. Dieses Mal war Siebatcheu zur Stelle und nickte ein. Tah verlor seinen Gegenspieler aus den Augen und tauchte unter der Hereingabe durch.

Der Wahnsinn - aus negativer Sicht - hatte für die Werkself in Hälfte eins aber noch kein Ende. Kurz bevor Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz zur Puase piff waren die Young Boys zum dritten Mal zur Stelle! Dragovic verschätzte sich bei einem hohen Ball, Elia nutzte die Chance und schob frei vor Lomb links unten ein.

Die Netzreaktionen zur 1. Halbzeit:

Aufholjagd und späte Niederlage in Hälfte zwei

Zur zweiten Halbzeit brachte Bayer-Coach Bosz Tapsoba in die Partie, um die wacklige Hintermannschaft mit einer Dreierkette zu stabilisieren. Doch die Werkself schien auch offensiv den Motor angeschmissen zu haben. In der 49. Minute setzte sich Frimpong gekonnt durch und flankte maßgenau nach innen, wo Schick zum Anschluss einköpfen konnte. Das erste Pflaster, um die "Wunde von Bern" zu stillen?

Nur drei Minuten später wurde aus dem Pflaster ein provisorischer Druckverband. Tah brachte eine Freistoßflanke aufs Tor, YB-Keeper von Ballmoos konnte nur unbeholfen abwehren, Schick war mit einem Abstauber erneut zur Stelle. Und plötzlich stand es nur noch 2:3 aus Bayer-Sicht!

In der 67. Minute hatte Gray die große Chance zum Ausgleich auf dem Fuß. Doch der Neuzugang aus Leicester vergab völlig freistehend. Eine Minute später brachte Diaby das Nähzeug und schloss die Wunde von Durchgang eins endgültig. Der eingewechselte Franzose hob den Ball über den herauseilenden YB-Keeper zum 3:3 ins Berner Tor.

Als alles auf ein spektakuläres 3:3 mit zwei komplett verschiedenen Hälften hinauslief, schlugen die Young Boys doch noch mal zurück. Nach einem Fernschuss von Gaudino an den Pfosten staubte Siebatcheu den Abpraller zum 4:3-Siegtreffer ab.

Dennoch bleibt aus Leverkusener Sicht der Eindruck aus den zweiten 45 Minuten. Mit drei Auswärtstreffern ist auch bei der knappen Niederlage in Bern im Rückspiel alles drin. Das steigt dann nächste Woche Donnerstag (21 Uhr) in der BayArena.

Die Netzreaktionen zur zweiten Halbzeit: