Europa League: Sevilla im Finale - de Jong erledigt Manchester
Von Christian Gaul

Am Sonntagabend stieg im Kölner Rhein-Energie-Stadion das erste Halbfinale der diesjährigen Europa League. Der FC Sevilla traf dabei auf Manchester United und wollte wieder ins Finale, um seinen vierten Titel zu holen. 2016 holte Sevilla zuletzt den Pokal - 2017 war es Manchester United gelungen. Eine hitzige Partie wurde letztlich durch de Jong entschieden.
- Ergebnis: FC Sevilla 2:1 Manchester United
- Tore: 0:1 Bruno Fernandes (Foulelfmeter, 9.), 1:1 Suso (26.), 2:1 de Jong (78.)
Bei strömendem Regen im Kölner Stadion legte Manchester gut los und kam schnell zur Führung. Rashford vergab zwar eine Großchance, wurde aber dabei von Diego Carlos umgesenst - den fälligen Elfmeter verwandelte Bruno Fernandes trotz seiner Sprungeinlage sicher.
Doch Sevilla zeigte sich wenig beeindruckt und war auf den schnellen Ausgleich fokussiert, während sich ManU gewillt präsentierte, ein zweites Tor nachzulegen. In der Folge entwickelte sich ein hitziges Duell mit hohem Tempo von beiden Teams, in dem Manchesters Williams und Sevillas Diego Carlos früh vom deutschen Unparteiischen Felix Brych mit der Gelben Karte bedacht wurden.
Sevilla presste die Engländer nun phasenweise in deren Strafraum, wobei die Außenverteidiger Reguilon und Navas stetig als Flügelstürmer agierten. Reguilon war es dann auch, der mit einem tollen Lauf über links den Ausgleich durch Suso ermöglichte (26.).
Nach dem 1:1 verflachte die Partie ein wenig und Manchester übernahm wieder mehr Kontrolle. Martial, Rashford per Freistoß und Bruno Fernandes hatten für ManU noch drei gute Möglichkeiten, doch ging es mit dem leistungsgerechten Unentschieden in die Halbzeitpause.
ManU lässt die Chancen liegen - de Jong löst das Ticket für's Finale
Die Engländer kamen auch in den zweiten Durchgang besser rein und hatten wenige Sekunden nach Wiederanpfiff die große Chance zum 2:1, doch Greenwood konnte Sevillas Schlussmann Bono nicht überwinden. Nur kurz darauf scheiterten Martial und Fernandes aus aussichtsreicher Position an der spanischen Verteidigung. Als Bono in der 53. Minute noch zweimal im Duell mit Martial die Oberhand behielt, fragte man sich, wie hoch die Chancen-Qualität für Manchester denn sein muss, bis sie wieder in Führung gehen.
Kurz darauf ging bei Sevilla der blasse Ocampos ebenso vom Feld, wie En-Nesyri - Luuk de Jong und Munir kamen in die Partie. Das Niveau des Spiels verflachte, viele Fouls und weitere Unterbrechungen hinderten den Spielfluss - bezeichnend: Rashford sah wegen Meckerns Gelb.
In der 73. Minute hatte ManU Glück, dass ein Handspiel von Bruno Fernandes nicht mit einem Elfmeter für Sevilla bestraft wurde - strittig. Danach ging Torschütze Suso für Vásquez runter, es war bereits Sevillas dritter Wechsel, während Manchester immer noch mit dem Start-Personal agierte.
Eventuell war dies der Grund dafür, dass die Spanier in der 78. Minute die Führung erzielten. Manchester verteidigte eine Flanke von rechts fahrlässig und ließ den eingewechselten de Jong völlig blank zum 2:1 einschieben.
Daraufhin hatte Manchesters Trainer Soskjaer ein Einsehen und brachte mit Mata, James und Fosu-Mensah drei frische Kräfte - wohlgemerkt aber erst in der 87. Minute. Vier Minuten vor Ablauf der sechsminütigen Nachspielzeit brachte der Norweger noch Ighalo für Greenwood, doch Chancen erspielte sich Manchester nicht mehr.
Sevilla steht somit im Finale am kommenden Freitag, der Gegner wird morgen im Duell zwischen Inter Mailand und Schachtar Donezk ermittelt.