Aufholjagd gegen Rangers gescheitert: Netzreaktionen & Noten der BVB-Spieler

Die Rangers durften gegen den BVB erneut jubeln
Die Rangers durften gegen den BVB erneut jubeln / Ian MacNicol/GettyImages
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Die Aufholjagd ist gescheitert! Der BVB scheidet gegen die Glasgow Rangers aus der Europa League aus. Nach der 2:4-Hinspielpleite kam Schwarz-Gelb im Ibrox nicht über ein 2:2-Remis hinaus. Wieder einmal waren es haarsträubende Fehler in der Defensive, die ein Weiterkommen unmöglich machten.


Tore:
1:0 - James Tavernier (22. Minute, Foulelfmeter)
1:1 - Jude Bellingham (31.)
1:2 - Donyell Malen (42.)
2:2 - Tavernier (57.)


Im Ibrox zu Glasgow wurden Erinnerungen wach an die UEFA-Cup-Saison 1999/2000. Damals verlor der BVB das Hinspiel gegen die Rangers mit 0:2. Im Rückspiel in Dortmund drehte Schwarz-Gelb das Duell, Jens Lehmann wurde zum Helden im Elfmeterschießen.

Rund 22 Jahre später sind die Vorzeichen nur leicht anders. Im Hinspiel musste sich der BVB im heimischen Stadion mit 2:4 geschlagen geben. Dieses Mal musste Dortmund das Duell gegen die Rangers also in Glasgow drehen.

Erling Haaland stand für die Aufholjagd nicht zur Verfügung. Trainer Marco Rose setzte erneut auf Donyell Malen im Sturmzentrum. Dahinter wich der BVB von der zuletzt gegen Gladbach praktizierten Dreierkette ab und agierte aus einem 4-2-3-1-System. Nico Schulz verteidigte dabei hinten links, weil Guerreiro leichte Wadenprobleme plagten. Auf der rechten Abwehrseite kehrte Thomas Meunier zurück.

Bellingham und Malen drehen Partie noch vor der Pause

Nach vier Minuten hatte der BVB die Führung bereits auf dem Fuß. Nach einer Ecke von Brandt kam Bellingham am zweiten Pfosten eher unverhofft an den Ball. Von seinem Schienbein sprang die Kugel aus kurzer Distanz an das Rangers-Gehäuse.

Nach 21 Minuten folgte die kalte Dusche. Ryan Kent zog am linken Strafraumeck des BVB nach innen, Brandt wollte klären, traf aber nur den Fuß des Rangers-Flügelstürmers. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän James Tavernier trocken hoch in die Mitte.

Nach einer guten halben Stunde war dann mal wieder Lebensversicherung Jude Bellingham zur Stelle. Der Youngster jagte einem Pass von Malen in den Rangers-Sechzehner nach und kam mit etwas Glück an die Kugel. Vor dem Tor blieb 18-Jährige eiskalt und schob zum 1:1 ein.

Drei Minuten später hatten die Rangers die erneute Führung auf dem Fuß. Kobel rettete zunächst gegen Arfield. Beim Nachschuss von Morelos blockte Hummels die Kugel kurz vor der Linie ab. Fast im Gegenzug kam Malen gefährlich zum Abschluss. Rangers-Keeper McGregor parierte stark. Das Spiel wurde nun heißer!

Knapp drei Minuten vor dem Pausentee drehte Malen die Partie. Nach einem guten Ball von Meunier in den Sechzehner legte Brandt quer, Bellingham verlängerte per Hacke und Malen stocherte die Kugel aus rund fünf Metern irgendwie über die Linie. Nur noch eins für den BVB, um zumindest in die Verlängerung zu gehen!

BVB in Hälfte zwei ohne Spielkontrolle - Hummels patzt folgenschwer

Zu Beginn in Hälfte zwei wurden die Rangers wieder offensiver und kamen durch Morelos zu zwei gefährlichen Abschlüssen, die Kobel stark parierte. Der BVB hatte jetzt wieder deutlich größere Probleme mit den Schotten.

Fast schon folgerichtig fiel der Ausgleich. Hummels schlug nach einer Flanke über den Ball, Tavernier wuchtete die Kugel am zweiten Pfosten in die BVB-Maschen. Jetzt brauchte Schwarz-Gelb wieder zwei Tore.

Und es kam noch schlimmer für den BVB. Zunächst vergab Reus die große Gelegenheit zur erneuten Führung aus spitzem Winkel. Kurz darauf vertendelte Can den Ball als letzter Mann. Die Rangers stürmten zu zweit allein auf Kobel zu und hatten keine Mühe das 3:2 zu erzielen. Schiedsrichter Lahoz schaute sich die Szene allerdings noch einmal am Monitor an und entschied auf Foulspiel. Glück für den BVB und Can.

Rose brachte für die Schlussphase mit Moukoko, Reinier und Tigges noch einmal neues Offensiv-Personal. Doch die Partie war dem BVB längst entglitten. Die erhoffte Aufholjagd gelang nicht mehr.

Wenn am Donnerstagmittag das Achtelfinale ausgelost wird, steht der BVB nicht auf dem Loszettel. Statt dem erhofften Angriff auf den Europa-League-Titel folgte das jähe aus, gegen ein international zweitklassiges Team wie die Rangers.

Die Noten der BVB-Spieler

1. Tor & Abwehr

Meunier musste zur Pause raus
Meunier musste zur Pause raus / Photo by ANDY BUCHANAN / AFP) (Photo by ANDY BUCHANAN/AFP via Getty Images

Gregor Kobel (TW): Im Eins-gegen-Eins einfach bärenstark. Parierte gut gegen Morelos. Erneut wichtiger Rückhalt! - 8/10

Thomas Meunier (RV): Tat dem BVB-Spiel gut. Versuchte immer wieder auch offensiv anzukurbeln und leitete so das 2:1 ein. Musste zur Pause verletzt raus. - 7/10

Emre Can (IV): Aggressiv im Zweikampf. Mit dem Ball gewohnt etwas wackelig. Versuchte dennoch dem BVB-Spiel Energie zu geben. Hatte reichlich Glück, dass sein Ballverlust vor dem vermeintlichen 2:3 nachträglich als Foulspiel bewertet wurde. - 4/10

Mats Hummels (IV): Rettete auf der Linie vor dem erneuten Rückstand. Kleiner Wackler kurz nach der Pause. Großer Wackler vor dem 2:2. - 4/10

Nico Schulz (LV): Leistete sich den Ballverlust vor dem Elfmeter zum 0:1. Offensiv mit wenig Impulsen. - 5/10

2. Mittelfeld

Bellingham beim 1:1
Bellingham beim 1:1 / Photo by ANDY BUCHANAN / AFP) (Photo by ANDY BUCHANAN/AFP via Getty Images

Jude Bellingham (ZM): Sorgte für Energie im BVB-Spiel, war an allen gefährlichen Aktionen beteiligt und blieb beim 1:1 eiskalt. Vor dem 2:1 elegant per Hacke. Bellingham-Love! Aber ein Bellingham allein reicht leider nicht... - 8/10

Mo Dahoud (ZM): Leistete sich den ein oder anderen Ballverlust im Aufbau. Unauffällig und mit wenig Einfluss aufs Spiel. - 5/10

Marco Reus (OM): Der Kapitän war nach seiner Gala gegen Gladbach kaum zu sehen. Vergab eine große Chance zur 3:2-Führung aus spitzem Winkel. Kurz vor Schluss verletzt vom Feld. - 4/10

3. Sturm

Donyell Malen
Malen erzielt das zwischenzeitliche 2:1 für den BVB / Ian MacNicol/GettyImages

Julian Brandt (RA): Gefühlt 37 Ecken zu kurz geschlagen. Saudumm den Elfmeter zum 0:1 verursacht. Kurz darauf Riesenchance zum Ausgleich vergeben. Julian Brandt mal wieder im Selbstzerstörungsmodus! - 2/10

Thorgan Hazard (LA): Der Belgier war wenig zu sehen, tauschte mit Brandt immer wieder die Position. Musste nach 70 Minuten vom Platz. - 5/10

Donyell Malen (MS): Agil und immer mal wieder gefährlich. Gekonnt beim 2:1. - 7/10

4. Einwechselspieler

Marius Wolf (ab 46.): Kam für Meunier hinten rechts rein. Konnte den Belgier nicht adäquat ersetzen. Ließ seinen Gegenspieler vor dem 2:2 aus der Bedrängnis flanken. Offensiv häufig zu ungenau. - 3/10

Youssoufa Moukoko (ab 70.
): Konnte sich nicht nennenswert in Szene setzen. - ohne Bewertung

Reinier (ab 70.): Siehe Moukoko - ohne Bewertung

Steffen Tigges (ab 77.) - ohne Bewertung

Axel Witsel (ab 86.)
- ohne Bewertung


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