Es "brodelt ordentlich" beim BVB: "Blitz-Aus" für Sven Mislintat?
Von Simon Zimmermann
Die sportliche Führung beim BVB hat sich über den Sommer hinweg neu aufgestellt. Sportdirektor Sebastian Kehl bekam mit Lars Ricken (Geschäftsführer Sport) einen neuen Chef vor die Nase gesetzt. Zudem kam mit Sven Milsintat das früher gefeierte "Diamantenauge" zurück nach Dortmund. Der 51-Jährige soll bei Schwarzgelb als Kaderplaner fungieren.
Heißt: Anders als zuletzt beim VfB Stuttgart oder Ajax Amsterdam agiert Mislintat beim BVB aus der zweiten Reihe heraus. Verhandlungen mit Spielern oder Vereinen soll er nicht führen. Eine Rolle, mit der er sich offenbar nicht so ganz anfreunden kann. Bei den BVB-Bossen soll es jedenfalls Ärger geben, weil sich Mislintat nicht an die Vorgaben halte und seine Kompetenzen überschreite.
Was am Sonntag die RuhrNachrichten berichteten, wird mittlerweile von sämtlichen Outlets bestätigt (u.a. Bild, kicker, WAZ, Sport1). Der kicker schreibt davon, dass es "ordentlich brodelt", die Bild spekuliert bereits über ein "Blitz-Aus" nach nur drei Monaten im Amt.
Die Vorwürfe an Mislinatat
Wie die Bild weiter berichtet, sei Trainer Nuri Sahin "ausgeflippt" als Mislintat bei einer Trainingseinheit auf den Platz lief und sich vor TV-Kameras stellte. Vom Klub soll es dafür einen Verweis gegeben haben. Innerhalb der Mannschaft sollen Mislintats Auftritte bei den Trainingseinheiten ebenfalls schon Thema gewesen sein.
Weiter hießt es, dass man bei internen Sitzungen keine "vernünftige Gesprächsatmosphäre" gefunden habe. Auch, weil Mislintat zu dominant auftrat. Zudem versuche Mislintat immer wieder, Transfers im Alleingang zu initiieren und habe externe Spieler angesprochen. Beim neuen Außenverteidiger Yan Couto sei Mislintat sehr kritisch gewesen - Kehl und Ricken setzten sich am Ende durch.
Ein weiterer Kritikpunkt seien Mislintats Auftritte bei Sky. Sie sollen für "Verwunderung" gesorgt haben. Intern werde ihm vorgeworfen, Interna nach außen zu tragen.
Eine schnelle Trennung scheint deshalb im Bereich des Möglichen zu liegen. Der kicker nennt Mislintats Zukunft beim BVB "offen". Die Bild geht ein wenig weiter und schreibt, dass die internen Vorwürfe "offenbar so schwerwiegend" seien, "dass eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich scheint".