"Es beginnt zu kippen": DFB-Chef Rettig vergleicht Fan-Proteste mit Lokführer-Streik

Andreas Rettig
Andreas Rettig / Alex Grimm/GettyImages
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Die Fan-Proteste gegen den geplanten Investoreneinstieg bei der DFL halten weiter an. DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig sieht einen Kipppunkt erreicht und hofft auf eine zeitnahe Lösung durch Gespräche.

Tennisbälle auf dem Fußballplatz sind inzwischen keine Seltenheit mehr - zumindest gilt das für die Bundesliga und für die 2. Bundesliga. Mittlerweile fahren auch ferngesteuerte Autos, teilweise ausgestattet mit Rauchtöpfen, über das Grün. All das fällt unter den Protest der Fans gegen den von der DFL forcierten Investoreneinstieg.

Doch nicht nur wegen der anhaltenden Regelmäßigkeit und des Ausmaßes, sieht Andreas Retting nun einen kritischen Punkt erreicht. Am Samstagabend warnte er im 'Aktuellen Sportstudio' beim ZDF: "Es beginnt im Moment zu kippen."

Damit bezog er sich auf das Verständnis für die Proteste, die mit diversen Spielunterbrechungen in Verbindung stehen. Deshalb zog Rettig auch einen Vergleich mit den Streiks der Lokführer der vergangenen Wochen: "Das erinnert mich so ein bisschen an den GDL-Streik, wo man dann irgendwann mal sagt: Jetzt müsst Ihr mal an den Tisch kommen."

Derartige Konflikte würden nun einmal "nicht am Gleis oder am laufenden Zug", sondern "in der Verhandlungsstube" beigelegt. "Und ich denke, das wäre auch der richtige Weg", resümierte er. Damit sprach er sich für möglichst zeitnahe Gespräche zwischen der Fanszene und der DFL aus. Von 2013 bis 2015 war Rettig selbst als Geschäftsführer beim Liga-Verband tätig.

Die aktuell sehr verhärtete Ausgangslage sei schlussendlich nur mit einer vernünftigen Kommunikation zu lösen. "Wir müssen an einen Tisch kommen. Wir sind als DFB auch gern bereit, da unterstützend mit an Bord zu kommen", bot er eine Art Vermittler-Rolle an. Es müssten sich "alle Seiten bewegen", um aufeinander zu gehen zu können. Grundsätzlich zeigte er aber Verständnis für die "Aufgeregtheiten auf der Fan-Seite".


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