Erstmals zurück in Dortmund: So lief der Rose-Rauswurf beim BVB ab
Von Simon Zimmermann
Marco Rose kehrt am Freitag erstmals nach Dortmund zurück. Wie lief die überraschende Trennung im vergangenen Sommer tatsächlich ab?
Nach nur einer Spielzeit musste Marco Rose in Dortmund schon wieder seine Koffer packen. Der BVB trennte sich im vergangenen Sommer ziemlich überraschend vom 46-Jährigen. Am Freitagabend wird Rose erstmals wieder an der Seitenlinie des Signal Iduna Parks stehen - dieses Mal nicht als Cheftrainer von Schwarzgelb sondern von RB Leipzig. Ausgerechnet im Hinspiel gab Rose sein Debüt als RBL-Coach - und gewann gegen den BVB mit 3:0.
Seine Amtszeit in Dortmund war zuvor geprägt von Unzufriedenheit. In den Pokalwettbewerben schied der BVB früh aus. In der Bundesliga reichte es am Ende dennoch zu Platz zwei. Den Verantwortlichen war das aber offenbar zu wenig. Obwohl man im Jahr zuvor noch fünf Millionen Euro Ablöse für Rose bezahlte, musste er nach einer Saison schon wieder gehen.
Der Ablauf der Rose-Trennung
Doch wie lief die Rose-Trennung eigentlich wirklich ab? Die Bild will nähere Informationen haben:
Demnach soll man in Dortmund nach dem letzten Saisonspiel (gegen Hertha) zunächst in den Partymodus geschaltet haben. Nach dem Spiel wurde in den VIP-Räumen des Stadions gefeiert, nach Mitternacht sei es dann zu einer Privat-Party des scheidenden BVB-Physios Thomas Zetzmann gegangen. Dort sollen auch einige Spieler mitgefeiert haben. Rose soll dort einigen Gästen noch über seine Pläne mit dem BVB gesprochen haben. Von einer möglichen Freistellung war nicht die Rede.
Am Tag danach verabschiedete Rose seine Spieler in den Urlaub. Diese sollen zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nichts von einem möglichen Aus des Trainers gewusst haben. Vielmehr erfuhren sie es am 20. Mai durch eine Pressemitteilung des Klubs. Julian Brandt vermutete sogar zunächst einen Scherz des Satiremagazins 'Postillion'.
Am Tag zuvor (19. Mai) wurde die Entscheidung bei den BVB-Bossen getroffen. Wie üblich hätten sich Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc, Sebastian Kehl und Berater Matthias Sammer zur großen Saison-Analyse getroffen. Am Vormittag fand diese Besprechung ohne Rose statt. Laut Bild sei nur noch Kehl für den Trainer gewesen.
Am Abend traf man sich dann erneut - dieses Mal mit Rose, um ihm die Entscheidung mitzuteilen. Die BVB-Führung warf ihm eine fehlende Weiterentwicklung des Kaders vor, zu viele Verletzte, zu viele Gegentore (52 in der Bundesliga) und natürlich das frühe Ausscheiden in den Pokalwettbewerben. Rose habe einfach zu wenige Lösungsansätze gefunden.
Die Trennung war besiegelt, Rose machte sich direkt auf in seine Heimat Leipzig zur Familie. Und der Weg für eine Rückkehr von Edin Terzic auf die Trainerbank war frei. Im Nachhinein vielleicht sogar die beste Lösung für den BVB und Marco Rose.