Erster Trainerwechsel Bundesliga 24/25 - Welcher Trainer wird zuerst entlassen?

Einige Trainer der Erstligisten gehen mit viel Kredit und einem großen Vertrauensvorschuss in die neue Bundesliga-Saison. Wiederum andere gelten als Favoriten auf eine frühe Entlassung. Wer gehört dazu?
Gerardo Seoane mit Ole Werner
Gerardo Seoane mit Ole Werner / Stuart Franklin/GettyImages
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Die neue Saison der Bundesliga rückt immer näher. Am 23. August steht das Eröffnungsspiel bevor, das mit einem Auswärtsspiel für Bayer Leverkusen als amtierenden Meister bei Borussia Mönchengladbach direkt einen wahren Kracher bereithält.

Doch mit dem Start in die neue Saison gehen einige Fragen einher: Wer wird Deutscher Meister? Welche Vereine qualifizieren sich für Europa? Wer muss um den Klassenerhalt bangen? Und auch: Wo findet wohl der erste Trainerwechsel statt?

Hier sind die 90min-Favoriten auf den frühesten Rauswurf.

Wo findet der erste Trainerwechsel 24/25 statt?

5. Ole Werner - Werder Bremen

Ole Werner
Ole Werner / Cathrin Mueller/GettyImages

Die Rückrunde hat dafür gesorgt, dass Werder Bremen die letzte Saison mit einem Lächeln abschließen konnte. Der sechste Platz in der Rückrundentabelle attestierte der Mannschaft von Ole Werner eine gute Form, die sie schlussendlich auf den neunten Tabellenplatz und damit an den Rand von Europa brachte.

Damit sind aber auch die Erwartungen gestiegen. Mit einer Saison im grauen Mittelfeld wird sich Werder nicht zufriedengeben. Viel eher dürfte der Blick, wenngleich nicht öffentlich so deutlich kommuniziert, durchaus auf das internationale Geschäft gerichtet sein. Zumindest in der tabellarischen Nähe wird man sich in Bremen aufhalten wollen.

Gelingt das jedoch nicht, wird der Druck auf Werner wachsen - gute Rückrunde hin oder her. Das wird dann keine Rolle mehr spielen. Werder wird einen weiteren Schritt in der Entwicklung machen wollen, und diesen wird der Coach aktiv mitgestalten müssen. Gelingt ihm das nicht, dürfte an der Weser durchaus über einen vergleichsweise frühen Trainerwechsel nachgedacht werden.

4. Alexander Blessin - FC St. Pauli

Union St Gilloise v Royal Antwerp FC - Belgium Croky Cup Final
Alexander Blessin / Isosport/MB Media/GettyImages

Es ist ungewöhnlich, dass ein Cheftrainer einen Verein verlässt, mit dem er gerade den Aufstieg in die Bundesliga erreicht hat. So ist es bei Fabian Hürzeler aber geschehen, der die Anfrage von Brighton & Hove Albion aus England als einzigartige Chance nicht ablehnen konnte und dem FC St. Pauli deshalb den Rücken gekehrt hat.

Sein Nachfolger, Alexander Blessin, startet also schon mit einem recht großen Druck. Der Klassenerhalt wird zwar das einzige Ziel sein, doch übernimmt er eine Aufstiegsmannschaft, auf deren spielerische Identität er setzen sowie sie resilienter machen muss. Das ist gewiss keine einfache Aufgabe, die so ihre Stolperfallen haben wird.

Deshalb wäre es wohl kaum überraschend, wenn die Verantwortlichen noch im Laufe der Hinrunde reagieren würden, sollte sich der Klassenerhalt bis dahin als kleines Fußballwunder und weniger als realistisches Ziel darstellen.

3. Pellegrino Matarazzo - TSG Hoffenheim

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Pellegrino Matarazzo / DANIEL ROLAND/GettyImages

Der siebte Tabellenplatz hat die TSG Hoffenheim für die Europa League qualifiziert. Das ist zweifelsohne ein Erfolg für den Klub, der dementsprechend auch an Pellegrino Matarazzo festzumachen ist. Und doch wird man irgendwie das Gefühl nicht los, dass es lediglich zwei, drei schlechte Monate braucht, damit er kurz vor der Entlassung steht.

Wirklich gefestigt scheint der Coach in seinem Amt trotz des internationalen Geschäfts auch deshalb nicht zu sein, weil er schon einmal kurz vor einer Freistellung stand. Das ist zwar inzwischen schon mehr als ein Jahr her, doch arbeitet Matarazzo bei der TSG - zumindest durch die Außendarstellung gefühlt - immer unter Erfolgsdruck.

Die Zusammenarbeit hinterlässt einfach kein Gefühl einer sehr beständigen Partnerschaft, die auch eine etwaige Hinrunde in der unteren Tabellenhälfte mit recht wenig Abstand zum Abstiegskampf überleben würde.

2. Dino Toppmöller

Dino Toppmoller
Dino Toppmöller / Matthias Hangst/GettyImages

Immer mal wieder wurde im Laufe der Vorsaison spekuliert, dass Markus Krösche nicht so wirklich zufrieden mit der Arbeit von Dino Toppmöller ist und dass er eine deutliche Leistungssteigerung der Mannschaft einfordert. Die Verstärkung des Kaders bedeutet natürlich auch eine höhere Erwartungshaltung.

Nicht falsch verstehen: Der sechste Platz mitsamt der Qualifikation für die Europa League ist definitiv ein Erfolg für Eintracht Frankfurt. Krösche aber schielt, auch eher mittel- als unmittelbar kurzfristig, durchaus auf die Champions League. Dahin möchte er die SGE bringen. Bestenfalls mit Toppmöller, notfalls aber auch ohne ihn.

Direkt zum Saisonstart dürfte der Cheftrainer also unter doppelter Beobachtung stehen: Die Mannschaft muss überzeugender aufspielen als in der Rückrunde und zugleich auch punkten. Es soll keine Aufholjagd nötig sein, um sich im oberen Tabellendrittel festzusetzen. Kommen Zweifel auf, ob Toppmöller diese Zielsetzung nachhaltig gewährleisten kann, wird ein früher Trainerwechsel wohl kaum auszuschließen sein.

1. Gerardo Seoane

Gerardo Seoane
Gerardo Seoane / Stuart Franklin/GettyImages

Der 90min-Favorit auf die erste Trainerentlassung ist Gerardo Seoane. Durch ein einziges Pünktchen an Vorsprung konnte er in der Vorsaison der Relegation entwischen, die bei einem spielstarken Gegner wie Fortuna Düsseldorf durchaus den Abstieg für Borussia Mönchengladbach hätte bedeuten können.

Deshalb ist der Druck auf Seoane direkt zum ersten Spieltag sehr groß. Klar ist: Wird direkt verloren, nehmen die Diskussionen wieder an Fahrt auf. Zumal Roland Virkus die tabellarische Einstelligkeit als klares Selbstverständnis und damit auch Ziel der Borussia ausgegeben hat. So wird der Coach einen guten Saisonstart hinlegen müssen, spielerisch wie punktetechnisch, um sich eine halbwegs sichere Position zu verdienen.

Gelingt das jedoch nicht, dürfte es bei der Fohlenelf den ersten Trainerwechsel der neuen Saison geben. Die Verantwortlichen werden bei allem Bemühen um eine möglichst große Kontinuität nicht zusehen können, wie womöglich wieder eine Spielzeit am Rande des Abstiegskampfes folgt.


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