Erste DFB-Länderspiele unter Nagelsmann: 5 Gewinner & 5 Verlierer

Gündogan und Groß harmonieren als Duo schon sehr gut
Gündogan und Groß harmonieren als Duo schon sehr gut / Howard Smith/ISI Photos/USSF/GettyImages
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Das DFB-Team hat unter der Regie von Neu-Bundestrainer Julian Nagelsmann eine ordentliche US-Tour absolviert. Zunächst gab es einen 3:1-Erfolg gegen die USA, ehe man beim 2:2 gegen Mexiko an die gute zweite Hälfte aus dem ersten Spiel nicht ganz anknüpfen konnte. Wir sehen uns an, welche Spieler als Gewinner oder Verlierer aus der Länderspielpause herausgehen.

Gewinner

1. Niclas Füllkrug

Niclas Fuellkrug
Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages

Ganz Deutschland diskutiert seit Jahren über die Mittelstürmer-Frage. So langsam kann man diese aber in Hinblick auf die Heim-EM zu den Akten legen. Füllkrug ist derzeit mit Abstand der beste deutsche Mittelstürmer und passt hervorragend ins Team.

Der Borusse hat gegen die USA mit seinem Tor und seiner Vorlage in Hälfte zwei für die Entscheidung gesorgt. Gegen Mexiko rettete sein Joker-Tor immerhin ein Remis. Füllkrug steht nach elf Länderspielen (von denen er nur drei über mehr als eine Halbzeit absolviert hat) bei neun Treffern. Zudem hat er nicht nur gegen Mexiko und die USA, sondern auch schon gegen andere starke Nationen wie Spanien oder Belgien geknipst.

Füllkrug muss im deutschen Angriff gesetzt sein, so viel wird immer deutlicher.

2. Pascal Groß

Pascal Gross
Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages

Das Nationalmannschafts-Märchen von Pascal Groß geht weiter. Nachdem der 32-Jährige im September erstmals nominiert wurde und debütierte, durfte er gegen die USA und Mexiko von Beginn an ran. Der frühere Schanzer und heutige Brighton-Profi machte ein gutes Match gegen die US-Boys und ein solides Spiel gegen Mexiko und harmonierte gut mit Ilkay Gündogan, selbst wenn beide defensiv auch Lücken ließen.

Julian Nagelsmann wollte sich im Konkurrenzkampf auch nicht öffentlich auf Joshua Kimmich festlegen, sondern sagte vielmehr, dass auch Groß spielen könnte, wenn er denn besser sei.

Es bleibt natürlich unwahrscheinlich, dass Groß sich gegen Kimmich behaupten kann. Weitere Konkurrenten wie Leon Goretzka scheint er aktuell in der Tasche zu haben. Kein schlechter Aufstieg für einen Spieler, von dem vor ein paar Monaten noch kaum einer sprach.

3. Ilkay Gündogan

Ilkay Guendogan
Alex Grimm/GettyImages

Julian Nagelsmann bestätigte, dass Gündogan das DFB-Team zur EM führen wird und stärkte damit dessen Rolle im zentralen Mittelfeld. Anders als in der Vergangenheit häufiger gesehen, agiert der 32-Jährige inzwischen auch in der Nationalmannschaft auf Top-Niveau. Insbesondere sein Auftritt gegen die USA war bärenstark. So hoch wie aktuell waren das Standing und die Leistungsstärke von Gündogan im DFB-Team noch nie.

4. Robin Gosens

Robin Gosens
Omar Vega/GettyImages

Robin Gosens bekam zweimal den Vorzug vor David Raum und konnte diesen mit jeweils einen Assist gegen die USA und Mexiko auch in weiten Teilen rechtfertigten. Beim Union-Profi war jedoch auch noch nicht alles Gold, was glänzte. Viele seiner Flanken segelten ins Nirgendwo und auch defensiv zeigte er seine altbekannten Schwächen im Stellungsspiel.

Verglichen zu seinen letzten Auftritten im DFB-Dress unter Hansi Flick hat sich Gosens dennoch wieder rehabilitiert. Fraglich bleibt aber, ob er sich vor Benjamin Henrichs halten kann, sobald dieser wieder fit ist.

5. Mats Hummels

Mats Hummels
Alex Grimm/GettyImages

Nach mehr als zwei Jahren hat Mats Hummels sein Comeback in der Nationalmannschaft gegeben. Der Borusse zeigte gelegentlich Tempo-Defizite, machte gegen die USA aber ein sehr solides Spiel. Jedenfalls stand der Routinier stabiler als Jonathan Tah in selbiger Partie und agierte deutlich stärker als Niklas Süle, der gegen Mexiko von Beginn an ran durfte. Demnach kann man dem 34-Jährigen schon einen kleinen Punktsieg im Konkurrenzkampf bescheinigen.

Verlierer

6. Niklas Süle

Niklas Suele, Hirving Lozano
Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages

Niklas Süle nahm seine BVB-Probleme mit zur Nationalmannschaft. Der Abwehr-Hüne ist im Verein aktuell nur Ersatz und demnach mit eher wenig Spielpraxis ausgestattet. Gegen Mexiko musste er dann auch noch auf der eher ungeliebten rechten Abwehrseite ran. Ein Nagelsmann-Schachzug, der überhaupt nicht aufging. Süle hatte enorme Probleme und zeigte, dass er für den Posten nicht geeignet ist.

Immerhin wurde er von Nagelsmann nach seinem Auftritt in Schutz genommen. Zudem muss man ihm einen starken Joker-Einsaz gegen die USA anrechnen. Dennoch überwiegt der negative Eindruck aus dem Mexiko-Spiel.

7. Joshua Kimmich

Joshua Kimmich
Alexander Hassenstein/GettyImages

Joshua Kimmich verpasste beide Spiele krankheitsbedingt, weshalb sich Gündogan und Groß auf der Doppel-Sechs finden und einspielen konnten. Nach den beiden Spielen vermied Nagelsmann eine Stammplatz-Garantie für Kimmich und forderte diesen auf, besser als Groß sein zu müssen. Letztlich wird der 28-Jährige nach seiner Rückkehr wohl trotzdem gesetzt sein, jedoch ist sein Standing nicht mehr das, welches es mal war.

8. David Raum

David Raum
Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages

David Raum hatte das Nachsehen gegenüber Robin Gosens. Demnach spielte er gegen die USA gar nicht und gegen Mexiko nur 25 Minuten. Sicherlich eine Enttäuschung für Raum, der bei RB Leipzig bislang eine gute Saison spielt. Bei seinem Joker-Einsatz machte Raum wenig falsch, konnte sich aber auch nicht mehr wirklich beweisen. Kehrt Henrichs in den Kader zurück, wird es für Raum noch enger.

9. Leon Goretzka

Leon Goretzka
Alex Grimm/GettyImages

Leon Goretzka hat zwar die Rückkehr in die Nationalmannschaft geschafft, jedoch kann das alleine nicht der Anspruch für den Bayern-Profi sein. Insbesondere in Abwesenheit von Kimmich hätte sich der Mittelfeld-Motor wohl mehr ausgerechnet. Nagelsmann, der als Goretzka-Fan gilt, setzte zweimal auf Groß und ließ den 28-Jährigen erst von der Bank kommend von der Leine.

Wirklich Akzente konnte Goretzka nicht setzen, selbst wenn er gegen Mexiko immerhin eine Halbzeit spielte. Gegen die USA war er nach seiner Einwechslung eher einer der schwächeren DFB-Akteure.

10. Kai Havertz

Kai Havertz
Andrew Katsampes/ISI Photos/GettyImages

Für Kai Havertz läuft es aktuell weder im Verein, noch im DFB-Team wirklich gut. Der Offensivspieler hat sich seit ein paar Jahren nicht mehr weiterentwickelt und lässt seine Torgefahr zu selten aufblitzen. Auch fußballerisch kommt meist nicht so viel bei ihm herum.

Angesichts des treffsicheren Füllkrugs und den Top-Talenten Jamal Musiala und Florian Wirtz auf der Zehn, ist der Weg für Havertz in die Startelf doch recht weit geworden. Gegen die USA und Mexiko durfte er jeweils für eine knappe halbe Stunde ran, konnte jedoch kein Bewerbungsschreiben abgeben.


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