Erneute Zwangspause: Ewerton verletzt sich beim Regionalliga-Spiel!
Von Guido Müller
In Hamburg warten sie immer noch. Zumindest im blau-weiß-schwarzen Teil der Stadt. Warten noch immer auf den vom letztjährigen Cheftrainer angekündigten Abwehrchef. Der das Spiel so gut eröffnen könne und so kopfballstark sei. Doch leider hat der Brasilianer Ewerton davon so gut wie nichts zeigen können in seinen bislang 14 Monaten beim HSV. Jetzt fällt der 31-Jährige schon wieder aus.
Bei der Regionalliga-Mannschaft der Rothosen sollte sich der Brasilianer im gestrigen Derby bei der SC Norderstedt die Form zurückholen, die einst Dieter Hecking zu dessen Lobeshymnen verführt haben mag. Immerhin war Ewerton beim 1.FC Nürnberg, Heckings aktuellem Klub, tatsächlich so etwas wie ein Abwehrchef. Weshalb denn auch von den Hamburger Gazetten die kolportierte Ablösesumme, die der HSV nach Franken überwies (2 Millionen Euro) schnell als "Schnäppchen" gefeiert wurden. Wie das halt so ist in Hamburg.
Mittlerweile muss man nüchtern konstatieren: bislang ist Ewerton ein wahrhaftiger Fehlgriff. Wozu nützt einem Potential, wenn es nie in entsprechende Energie umgesetzt wird. In die Energie, zum Beispiel, die den Südamerikaner beim Strandfußball über heimische Strände eilen lässt.
Auch diese Episode, nämlich dass er aufgrund solcher Freizeitvergnügen schon verletzt zum HSV kam (!), wirft kein wirklich gutes Licht auf die Berufseinstellung des Abwehrspielers. Doch der HSV stand hinter ihm. Er war ja ein Schnäppchen... Und wenn er erstmal richtig in Form komme, so die Verantwortlichen, ja dann...
5 Spiele - kein Sieg!
Doch es entpuppt sich immer mehr als ein Warten auf den St. Nimmersleinstag. Die nackten und erschreckenden Zahlen: von 34 Liga-Spielen in der vergangenen Saison absolvierte Ewerton mal gerade 5. Und die auch noch extrem fehlerhaft und alles andere als gut. Weder im Kopfball, noch im Spielaufbau - und auch nicht in den direkten Zweikämpfen. Fast müßig zu erwähnen, dass der HSV, mit Ewerton auf dem Platz, keines dieser fünf Partien gewinnen konnte. Zwei Unentschieden stehen drei Niederlagen gegenüber.
Zurück zu gestern. Und zum besagten Regionalliga-Comeback. Die Story ist schnell erzählt: nach 46 Minuten war sie nämlich schon wieder vorbei. Da musste Ewerton dem allen Anschein nach verfrühten Einsatz Tribut zollen - denn wie die Mopo berichtet, soll er bereits mit Schmerzen ins Spiel gegangen sein. So viele Köpfe kann man gar nicht schütteln, wie man es angesichts solcher Meldungen gerne täte.
Also alles wieder auf null. Erneute Unterbrechung des Rhythmus. Und vorbei die Chance, auf die der HSV insgeheim spekuliert hat: nämlich den Spieler noch vor Ende des diesjährigen Transferfensters (am 5. Oktober) auf dem Markt präsentieren zu können. Ewertons Vertrag läuft noch bis 2021. An eine Verlängerung ist natürlich nicht im Entferntesten zu denken. Vielmehr werden sie in Hamburg froh sein, das Kapitel im kommenden Sommer endlich zu beenden. Zumindest im blau-schwarz-weißen Teil der Stadt.