Erneute Nullnummer: RB Leipzig reißt die eigenen Maßstäbe

Erneuter Pflichtsieg verpasst: RB Leipzig kam beim Aufsteiger FC St. Pauli nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Damit bleibt das Team hinter den eigenen Maßstäben zurück.
Yussuf Poulsen
Yussuf Poulsen / Stuart Franklin/GettyImages
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Zu Saisonbeginn war die Meisterschaft bei RB Leipzig ein Thema, das gar nicht mal so sehr heruntergespielt wurde. Immer wieder klang durch: Dieser Titel ist für den Klub sehr reizvoll und soll in diesem Jahr auch anvisiert werden - ohne sich unnötig darauf zu versteifen und alles andere automatisch als Misserfolg zu sehen.

Marcel Schäfer, der neue Sportchef von RBL, hatte vor wenigen Wochen ein wichtiges Kriterium für die erhoffte Teilnahme am Meisterschaftsrennen genannt: "Um in der Liga am Ende vorn zu sein, wird es auch darauf ankommen, wer die sogenannten Pflichtaufgaben, beispielsweise nach großen Champions-League-Reisen, am besten meistert."

Nach dem vierten Spieltag lässt sich schon ein erstes Zwischenfazit ziehen: Dem eigenen und von Schäfer aufgebrachten Maßstab zufolge, ist Leipzig noch nicht bereit für den Kampf um die Meisterschaft. Denn am Sonntagabend gab es mit dem 0:0-Unentschieden gegen den FC St. Pauli gleich die zweite Nullnummer in Folge, nachdem dieses Resultat auch schon gegen Union Berlin stand.

Statt zwei Pflichtsiege haben die Sachsen also nur zwei Punkte geholt. Das ist zu wenig, um in der direkten Nähe der Tabellenspitze zu bleiben und die Konkurrenz unter Druck zu setzen.

Dabei hat Leipzig sogar das exakt von Schäfer beschriebene Beispiel nicht einhalten können: Einen Sieg in der Bundesliga zu holen, nachdem unter der Woche schon in der Champions League gespielt wurde. Genau das war in der vergangenen Woche der Fall - und trotzdem wurde gegen einen Aufsteiger nicht gewonnen.

Leipzig weiterhin beständig - aber mit zu wenigen Spitzen für die ambitionierten Ziele

Man tue sich zurzeit unnötig schwer, "richtig torgefährlich zu werden". So lautete das Fazit von Marco Rose am Sonntagabend. Dabei monierte er: "In der Summe ist das unbefriedigend. [...] Es ist so, dass es in unserem Offensiv-Spiel gerade hapert."

Dass die Ungeschlagen-Serie auch durch diese zwei Unentschieden am Leben bleibt, ist das eine. Es spricht für eine gewisse Beständigkeit bei Leipzig. Trotzdem sind es enorm wichtige Punkte, die schon frühzeitig liegen gelassen werden. Selbst der so wichtige Sieg gegenüber Bayer Leverkusen am zweiten Spieltag wird schlichtweg nutzlos, wenn die Pflichtsiege nicht eingefahren werden. Auf den FC Bayern, den derzeitigen Tabellenführer, gibt es nach vier Spieltagen schon einen Rückstand von vier Punkten.

Anhand der eigenen Maßstäbe zeigt sich also, dass RBL zu diesem Zeitpunkt noch nicht bereit ist, um die Meisterschaft als realistisches Ziel zu betrachten. Es wird eine zügige Entwicklung im Laufe der weiteren Hinrunde brauchen, um diese Ambition wieder zu rechtfertigen.


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