Entwarnung bei Haaland, Sörloth und Jarstein: Norweger dürfen spielen
Von Marc Knieper

Das Rätselraten um die norwegischen Nationalspieler Erling Haaland, Alexander Sörloth und Rune Jarstein nimmt ein Ende. Nachdem Nationalelfkollege Omar Elabdellaoui positiv auf das Coronavirus getestet wurde, sorgten verschiedenste Quarantäneregeln der Länder für Verwirrung. Nun scheinen alle drei Akteure im Falle eines erneuten Negativtests am Wochenende für ihre Klubs auflaufen zu dürfen.
Welch ein Chaos! Während Norwegens Regierung zunächst von Haaland, Sörloth und Jarstein forderte, nach ihrer Ausreise die zehntägige Quarantäne in Deutschland fortzusetzen, hielten der BVB, RB Leipzig und Hertha BSC am deutschen Regelwerk fest. Dieses umfasst bei entsprechenden Negativtests eine frühzeitige Beendigung der Quarantäne.
Während ein Verstoß der norwegischen Verordnung laut Amtsarzt Tore W. Steen als Quarantänebruch aufgefasst und somit mit einem Bußgeld oder gar einer Haftstrafe von bis zu zwei Jahren geahndet werden kann, dürfte diese Regelung in Deutschland ungültig sein - so das Argument der Bundesligisten. Norwegens Verbands-Anwältin Lise Klaveness unterstützte diese These (via BILD): "Die Zuständigkeiten der norwegischen Behörden und der Geltungsbereich des norwegischen Regelwerks hören auf, wenn die Spieler das Land verlassen."
Sofern der nächste Corona-Test aller drei Norweger negativ ausfällt, steht ihrem Einsatz am Wochenende eigentlich nichts im Wege. Haaland trifft mit seinen Schwarz-Gelben dann auf Kollege Jarstein, der als Ersatzkeeper die Bank der Berliner Hertha schmückt. Sörloth gastiert mit seinen Roten Bullen am Samstagabend bei Eintracht Frankfurt.
Jarstein erhält Spielberechtigung - Norwegen lenkt ein
Während in Dortmund und Leipzig der Einsatz beider Angreifer zwar geplant, aber noch nicht in trockenen Tüchern ist, gibt es aus Berlin bereits das Go für Ersatzmann Jarstein. Gemeinsam mit Berlins Behörde kämpfte der Big-City-Klub gegen den Quarantäne-Irrsinn und gewann. Montagabend lenkten Norwegens Behörden ein und versicherten dem Klub, die Entscheidung liege bei den Deutschen. Während der nächsten zehn Tage dürfe Jarstein allerdings nicht nach Norwegen reisen.
Detlef Wagner, Bezirksstadtrat für Soziales und Gesundheit in Charlottenburg-Wilmersdorf, gegenüber BILD: "In Deutschland werden nicht die verschiedenen Quarantäne-Bestimmungen der unterschiedlichen Länder umgesetzt, sondern die hier in Deutschland gültigen. Hier in Charlottenburg-Wilmersdorf kann Herthas Torwart - wenn er die entsprechenden Tests beigebracht hat - trainieren und spielen."
Auch für Dortmund und Leipzig ist damit klar: Fällt Haalands und Sörloths neuerlicher Test negativ aus, stehen sie den Klubs zur Verfügung. Anders sieht das bei der Nationalmannschaft aus. Die Norweger reisen mit einer gänzlich umgekrempelten Rumpf-Elf nach Wien. In der Nations League gegen Österreich am Mittwochabend spielt keiner der mit Elabdellaoui in Kontakt gewesenen Akteure mit.