Kommentar: Entscheidung um Schalke-Tor ist nachvollziehbar und trotzdem gefährlich

Beim FC Schalke wird wohl Justin Heekeren als Nummer eins in die Saison starten dürfen - und nicht Ron-Thorben Hoffmann. Diese Entscheidung ist durchaus nachvollziehbar, bietet zugleich aber viel Sprengstoff. Ein Kommentar.
Justin Heekeren soll als Nummer eins in die Saison starten
Justin Heekeren soll als Nummer eins in die Saison starten / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurde eine wichtige Entscheidung hinsichtlich der Aufstellung des FC Schalke für den Auftakt in die neue Saison bereits getroffen: Karel Geraerts hat sich offenbar für Justin Heekeren im Tor und damit gegen Ron-Thorben Hoffmann entschieden. Damit wird der Leih-Rückkehrer als Nummer eins in die neue Saison starten.

Eines ist klar: Diese Entscheidung ist definitiv eine Überraschung, aber grundsätzlich auch nachvollziehbar. Während der Saisonvorbereitung hat sich Heekeren auf einem guten Niveau gezeigt, ebenso wie Hoffmann. In den Testspielen blieben beide auf einem sehr soliden bis guten Level, keiner von ihnen zeigte sich gänzlich fehlerfrei. Dadurch gab es den offenen Konkurrenzkampf, der Heekeren dem Vernehmen nach versprochen wurde. Er hat sich nun mit seinem großen Ehrgeiz, sich endlich nachhaltig auf Schalke zeigen zu können, erst einmal durchgesetzt.

Allerdings ist mit dieser Entscheidung schon jetzt klar, dass es bei Königsblau auch in dieser Saison die mittlerweile traditionelle Torwart-Diskussion geben wird. Immerhin wurde Hoffmann mit dem Gedanken verpflichtet, ihn als neuen Stammtorwart aufzubauen.

FC Schalke 04 v FC Twente - Pre-Season Friendly
Ron-Thorben Hoffmann wird wohl zunächst auf der Bank sitzen / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages

Schalke bleibt der Torwart-Debatte weiterhin treu

"Es ist doch klar: Thorben wurde geholt, um die Nummer 1 zu sein!", betonte etwa Geraerts noch im Trainingslager. Dass er sich nun doch noch umentschieden hat und Heekeren gegenüber dem Neuzugang vorzieht, wird gewiss nicht ohne Folgen bleiben. Während Hoffmann der Bild zufolge "stinksauer und fassungslos" reagiert haben soll, wird sich sein Torwart-Kollege kaum einen Fauxpas erlauben dürfen, um nicht frühzeitig eine Debatte um einen zeitnahen Wechsel zwischen den Pfosten loszutreten.

Das ist nun die Ausgangslage, in die sich die Knappen mit einer grundsätzlich zu akzeptierenden Entscheidung gebracht haben. Sie wird nicht für Ruhe sorgen, sondern für das Gegenteil. Für Heekeren ist es eine große und wohl auch verdiente Chance, die er gewiss nutzen möchte. Nun wird sich zeigen, wie Hoffmann auf diese Überraschung reagiert. Es kann für Schalke sehr wertvoll sein, zwei Torhüter im Kader zu wissen, die augenscheinlich auf Augenhöhe miteinander konkurrieren und sich so gegenseitig zur Höchstform antreiben. Gleichzeitig bietet es aber auch das Potenzial für viel Sprengstoff und Unruhe. Es wird also am Trainerteam liegen, diese Entscheidung zu moderieren. Der S04 wird aber definitiv mit der altbekannten Torwart-Debatte in die Saison starten.


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