England-Trainer Southgate mit emotionalen Worten vor EM-Finale

Mit einem Sieg im EM-Finale gegen Spanien kann Gareth Southgate am Sonntag den großen Fluch einer ganzen Nation brechen. Entsprechend emotional fiebert der englische Nationaltrainer dem großen Endspiel entgegen.
Gareth Southgate
Gareth Southgate / Stu Forster/GettyImages
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Die englische Nationalmannschaft kann am Sonntag zum ersten Mal in ihrer Geschichte Europameister werden. Es wäre der erste große Titel für die Three Lions seit dem WM-Sieg 1966. Das Ende des großen Fluchs soll ausgerechnet unter Nationaltrainer Gareth Southgate gelingen, der mit seinem Team erst vor drei Jahren im EM-Finale am großen Triumph gescheitert war.

Gegenüber englischen Medien äußerte sich Southgate emotional: "Ich will so sehr gewinnen, dass es weh tut. Versteht mich nicht falsch, ich kann mit allem umgehen, was kommt. Ich weiß, dass der Ausgang nichts daran ändern wird, was der Hund denkt, wenn ich wieder nach Hause durch die Tür komme", sagte der 53-Jährige vor dem Endspiel gegen Spanien in Berlin.

28 Jahre nach dem Fehlschuss: Southgate will für Wiedergutmachung sorgen

Southgate weiß auch als Spieler, wie es ist, kurz vor dem großen Ziel zu scheitern. Bei der EM 1996 verschoss er im Halbfinale gegen Gastgeber Deutschland den entscheidenden Elfmeter. "Ich habe unter Druck versagt. Alle haben darunter gelitten. Das habe ich mehr als 20 Jahre mit mir herumgetragen", erinnert sich Southgate.

28 Jahre später soll nun ausgerechnet in Deutschland der lang ersehnte Turniersieg gelingen. Inzwischen sei Southgate gereift und könne mit dem Druck besser umgehen: "Mit dem Alter und der Erfahrung weiß ich besser, wer ich bin, was ich gut kann und was ich noch besser machen muss. Ich verstehe vollkommen, dass der Sieg und die damit verbundene Bedeutung die Art und Weise, wie man von anderen Menschen gesehen wird, völlig verändert. Ich befinde mich jetzt in einer anderen Situation, und das ist auch gut so, denn sonst wäre ich in den letzten fünf Wochen völlig durcheinander gewesen", so der Nationaltrainer.

Vor allem für Southgate wäre der Finalsieg ein versöhnlicher Abschluss eines turbulenten Turniers, bei dem er lange Zeit stark in der Kritik stand und die Wut der eigenen Fans am eigenen Leib zu spüren bekam: "Es bestand eine Gefahr, aber ich war entschlossen, mich der Kritik zu stellen. Als das Bier kam, wollte ich darauf eingehen, denn wir haben zu hart gekämpft, um das Umfeld für die Spieler zu verändern", bezog sich Southgate auf die Becherwürfe einiger eigener Anhänger nach dem 0:0 gegen Slowenien.

Obwohl sich die Spielweise der Engländer im Laufe der EM kaum verbesserte, schaffte es Southgate mit seiner Startruppe bis ins Finale. Dort wartet mit Spanien die vermeintlich stärkste Mannschaft des Turniers. Diese letzte große Hürde will Southgate nun nehmen, um nach 58 Jahren endlich den großen Titelfluch zu beenden.


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