Proteste, Zeichen & viele Tore: Netzreaktionen zum 6:2-Sieg von England gegen den Iran
Von Simon Zimmermann
England hat die WM-Auftakthürde gegen den Iran souverän gemeistert. Jude Bellingham eröffnete den Torreigen, Bukayo Saka traf doppelt. Insgesamt eine starke Vorstellung der Three Lions, die das Duell jederzeit im Griff hatten. So hat das Netz auf das Spiel reagiert:
Tore:
1:0 - Jude Bellingham (35. Minute)
2:0 - Bukayo Saka (43.)
3:0 - Raheem Sterling (45. +1)
4:0 - Saka (62.)
4:1 - Taremi (65.)
5:1 - Rashford (71.)
6:2 - Taremi (Foulelfmeter, 90. +13)
Auftakt in Gruppe B: Die Three Lions bekamen es in ihrem ersten Spiel bei der WM mit Außenseiter Iran zu tun. Im Fokus stand schon weit vor dem Anpfiff die Entscheidung der europäischen Verbände, sich dem Druck der FIFA zu beugen. Die "One Love"-Kapitänsbinde wird bei dieser Weltmeisterschaft nun doch nicht getragen. Die Angst vor Strafen - wie Sperren und Punktabzüge - war zu groß.
Die iranischen Spieler setzten vor dem Spiel ein starkes Zeichen. Aus Protest sang keiner der Akteure die eigene Nationalhymne. Eine Aktion, die sehr viel Mut erfoderte. Viel Mut, den man sich auch an anderer Stelle gewünscht hätte...
Die Three Lions gingen dagegen - wie angekündigt - vor dem Spiel auf die Knie. Kapitän Harry Kane trug derweil eine ganz normale FIFA-Binde...
Zum Spiel: England dominierte die Partie von Beginn an, der Iran musste früh seinen Torwart wechseln. Für Beiranvand ging es nach einer frühen Kopfverletzung nicht mehr weiter. Hosseini ersetzte ihn.
Gegen den Kopfball von Jude Bellingham war er aber machtlos. In der 35. Minute köpfte der BVB-Youngster nach schöner Shaw-Flanke zur 1:0-Führung ein. Bellingham war der einzige Spieler in der englischen Startelf, der nicht in der Premier League spielt.
Nur acht Minuten später erhöhte Bukayo Saka auf 2:0. Nach einer Ecke von Shaw legte Maguire den Ball per Kopf ab. Saka war der dankbare Abnehmer und haute die Kugel mit links in den Winkel.
Die Three Lions waren in Durchgang eins aber noch nicht fertig. Sterling erzielte in der ersten Minute der Nachspielzeit das 3:0. Eine halbhohe Hereingabe von Kane vollstreckte der Chelsea-Stürmer mit dem rechten Außenrist.
England war über die gesamte Halbzeit hinweg die klar tonangebende Mannschaft und führte - auch in der Höhe verdient - zur Pause deutlich. Besser ist eine englische Nationalmannschaft noch nie in eine WM gestartet. Selbst Harry Maguire war on fire...
Tor-Festival geht nach der Pause weiter
Nach dem Seitenwechsel ging es ähnlich weiter. Die Three Lions hatten alles im Griff. Nach gut einer Stunde konnte Saka mit seinem zweiten Treffer auf 4:0 erhöhen. Der EM-Frust des Arsenal-Angreifers dürfte damit endgültig verflogen sein. Im Finale 2021 gegen Italien hatte er noch einen Elfmeter verschossen und war im Anschluss in den sozialen Medien angegangen worden.
Für die tapferen Iraner kam Aufgeben dennoch nicht infrage. Nur drei Minuten nach dem 4:0 gelang mit dem ersten richtigen Schuss aufs Tor immerhin der Anschluss. Taremi war nach schönem Pass von Gholizadeh zur Stelle.
Beim Gegentor verletzte sich Englands Abwehrchef Maguire. Der United-Verteidiger musste auf dem Feld länger behandelt werden. Im Anschluss war für ihn Feierabend - Eric Dier kam in die Partie.
Auch England ließ nicht locker. Trainer Gareth Southgate wechselte insgesamt viermal. Und brachte auch Marcus Rashford ins Spiel. Keine Minute später ließ der United-Angreifer die iranische Abwehr locker aussteigen und schob lässig zum 5:1 ein. In der 90. Minute durfte dann auch noch Joker Grealish jubeln. Auf Vorlage von Wilson musste Grealish nur noch ins leere Tore einschieben.
Doch dabei blieb es nicht. Auch der Iran durfte nochmal. Zunächst scheiterte der eingewechselte Leverkusen-Stürmer Azmoun in der achten von insgesamt zehn Minuten Nachspielzeit völlig frei vor Pickford an der Latte. In der allerletzen Minute gab es nach VAR-Eingriff dann aber noch Elfmeter, den Taremi sicher verwandelte.
Eine überzeugende Leistung der Three Lions und ein deutlicher Sieg zum Auftakt. Das dürfte dem Mitfavoriten Selbstvertrauen und Auftrieb geben, nachdem die Kritik am Southgate-Team in den vergangenen Monaten groß war.