Embolo spricht über Corona-Regelverstoß: Fehler ja - Party nein
Von Yannik Möller
Gegen Bremen wird Breel Embolo seinen Gladbachern am Dienstagabend fehlen - er wurde "vorsorglich", wie es heißt, aus dem Umkreis der Mannschaft entfernt. Berichte über seine Teilnahme an einer größeren und selbstredend illegalen Party widersprach er, doch manch ein Fan hat Zweifel.
"Borussia Mönchengladbach hat Breel Embolo vorsorglich aus dem Kader für das morgige Bundesligaspiel gegen Werder Bremen gestrichen, nachdem heute bekannt geworden ist, dass der Schweizer Nationalspieler möglicherweise gegen die Corona-Schutzverordnung verstoßen hat." Das erklärte der Verein über sein Twitter-Konto, was verständlicherweise für viel Aufsehen sorgte.
Ein Hintergrund der Geschichte: Eine größere und illegale Party mit 23 Leuten, stattgefunden in einem derzeit leerstehenden Café am Baldeneysee in Essen. Die Bild berichtete, Embolo sei dort ein Teilnehmer gewesen, habe u.a. mit 15 leicht bekleideten Frauen und natürlich ohne Abstand und Masken gefeiert. Fenster waren extra abgehängt, auch Wasserpfeifen und Alkohol seien Teil der Veranstaltung gewesen. Auch dem WDR zufolge war der Bundesliga-Stürmer dabei anwesend - was in den sozialen Medien wenig überraschend für sehr viel Ärger sorgte.
Embolo erklärt sich schuldig - nimmt jedoch Abstand von der betroffenen Party
Wenig später meldete sich der 23-Jährige über seinen Instagram-Account selbst zu Wort, wo er die Vorwürfe gegen sich bestritt, dennoch einen Fehler einräumte. "Liebe Borussia-Fans! Ich will mich zu den Meldungen über mich äußern, die heute Abend in verschiedenen Medien verbreitet wurden", öffnete er seine Stellungnahme und fuhr fort: "Ich bin in der Nacht auf Sonntag nach der Rückkehr vom Spiel in Stuttgart mit einem Freund nach Essen gefahren, um dort bei einem Kollegen Basketball zu schauen. Das war in der heutigen Zeit ein Fehler."
Somit bestreitet er, bei der betroffenen Party gewesen zu sein, gibt aber gleichzeitig einen anderen Verstoß gegen die aktuellen Regularien zu. Embolo weiter: "Das war dumm von mir und dafür entschuldige ich mich bei meinen Mannschaftskollegen, dem Verein und vor allem bei den Fans. Es trifft aber nicht zu, dass ich an einer Party teilgenommen habe. Das ist eine falsche Darstellung."
Etwas kurios ist jedoch, dass die nachfolgende Erklärung des Schweizers, wie er mit dieser Party in Verbindung gebracht wird, sehr viel Zufall beinhaltet: "Die Wohnung, in der ich war, befand sich im unmittelbaren Umfeld des Lokals. Die Polizei hat mich in der Wohnung angetroffen und meine Personalien aufgenommen. Nochmal: Ich hätte dort nicht sein sollen, das war ein Fehler und leider kann ich deshalb morgen im Spiel gegen Bremen nicht dabei sein und das tut mir sehr leid!"
Daraufhin machten mehrere Fans mit Verweis auf eine Darstellung der örtlichen Lage über Google Maps klar, dass die nächsten Wohnungen vom betroffenen Lokal aus mehrere hundert Meter entfernt liegen, dazwischen noch einige Bäume, eine Straße mit Parkplätzen sowie ein weiterer Radweg. Dass die Polizei womöglich erst nach einer gemeldeten Ruhestörung suchen muss, wäre zu verstehen. Dass sie, durch mehrere Zufälle und über mehrere hundert Meter hinweg an der Tür von Embolos Freund klopft und sie dann noch feststellt, dass sich mehr als die derzeit zulässigen zwei Personen (da zwei Haushalte) in der Wohnung befinden, lässt den ein oder anderen Fan mit der Stirn runzeln.
So oder so, das sportliche Resultat bleibt gleich, ebenso ein Einschnitt für das Image und die Vorbildfunktion des Stürmers. Gegen Werder wird er Gladbach nicht helfen können, sodass wohl Alassane Plea auflaufen wird. Dieser wurde für ihn schon gegen den VfB Stuttgart nach 65 Minuten eingewechselt.