EM-Stars: Diese 11 Spieler haben sich besonders ins Schaufenster gespielt
Von Dominik Hager
Die EM ist für Europas Top-Spieler eine überragende Spielwiese, um den eigenen Wert ein wenig nach oben zu schrauben und sich bei attraktiven Klubs in den Fokus zu spielen. Natürlich ist das auch im Jahr 2024 einigen Profis besonders gut gelungen.
Wir werfen einen Blick auf elf Spieler, die sich besonders ins Rampenlicht spielen konnten:
1. Giorgi Mamardashvili
Giorgi Mamardashvili war zweifellos der auffälligste Torhüter des Turniers. Der Georgier stellte gegen Tschechien mit elf Paraden einen neuen EM-Rekord auf und hielt auch in den anderen Partien bärenstark. Es war insbesondere der Verdienst des 23-Jährigen, dass die Georgier bis ins Achtelfinale kamen und eine Halbzeit lang gegen Spanien bestehen konnten. Der Valencia-Keeper, der auch von den Bayern beäugt werden soll, wird sich vor Anfragen kaum noch retten können.
2. Nico Williams
Zwar hat Nico Williams auch bei Athletic Bilbao eine sehr starke La-Liga-Saison mit fünf Toren und 14 Assists hingelegt, jedoch ging sein Stern erst bei der EM so richtig auf. Der 21-Jährige überzeugt mit seinen Tempo-Dribblings, einer Kombination aus Athletik und Technik und jeder Menge Torgefahr. Zwar stimmte die Effizienz bislang nicht in jedem Spiel zu 100 Prozent, jedoch gehört Williams nicht umsonst zu den am heißesten umworbenen Flügelstürmern. Der spanische Youngster möchte sich wohl dem FC Barcelona anschließen.
3. Ivan Schranz
Den Namen Ivan Schranz dürfte vor der EM kaum jemand gekannt haben. Dies hat sich mit dem Turnier aber komplett geändert. Der Außenstürmer erzielte drei der vier slowakischen Turniertore. Darunter fällt auch der Führungstreffer gegen England, der bis spät in die Nachspielzeit hielt, ehe Jude Bellingham die Three Lions erlöste. Ob er im Alter von 30 Jahren noch Top-Angebote erhält, gilt es abzuwarten. Aktuell kickt Schranz bei Slavia Prag. Ob dies auch so bleibt, wird sich in den kommenden Wochen herausstellen.
4. Georges Mikautadze
Mit seinen drei Turniertoren gehört Georges Mikautadze noch immer zu den Top-Torjägern des Turniers. Zudem konnte der Georgier einen Assist beisteuern. Selbst wenn zwei Elfmetertore seine Bilanz relativieren, war der Mittelstürmer einer der Wegbereiter für den georgischen Achtelfinaleinzug. Der Angreifer vom FC Metz dürfte einige Anfragen auf dem Tisch haben, selbst wenn er im Achtelfinale gegen Spanien keine Nadelstiche mehr setzen konnte.
5. Riccardo Calafiori
In seiner noch jungen Karriere hat Riccardo Calafiori schon viel erlebt. Als Supertalent in Italien gefeiert, warf ihn eine schwere Verletzung weit zurück. Über den Umweg FC Basel hat sich der Innenverteidiger wieder für höhere Aufgaben empfohlen. Beim FC Bologna gehörte er zu den Eckpfeilern für eine überraschend starke Saison, an deren Ende die Champions-League-Qualifikation stand. Dieses Selbstvertrauen nahm der 22-jährige Linksfuß mit in die EM. Bei Titelverteidiger Italien war er einer der wenigen Lichtblicke. ZDF-Experte und Gladbach-Mittelfeldspieler Christoph Kramer hat sich regelrecht in den Abwehrspieler verliebt. Besonders in Erinnerung bleibt seine überragende Vorlage zum Last-Minute-Ausgleich gegen Kroatien, die Italien erst ins Achtelfinale brachte. Dort musste Calafiori allerdings gelbgesperrt zuschauen - die Squadra Azzurra schied gegen die Schweiz aus.
Calafioris Leistungen haben bereits großes Interesse geweckt. Vor allem beim FC Arsenal. Mit den Gunners soll sich der 22-Jährige bereits einig sein. Der Deal hängt noch an den Verhandlungen um die Ablöse. Bologna möchte mindestens 50 Millionen Euro und eine Weiterverkaufsbeteiligung. Wer Calafiori bei der EM gesehen hat, der weiß, warum.
6. Aymeric Laporte
Wer gedacht hat, dass sich Aymeric Laporte mit seinem Wechsel nach Saudi-Arabien vom internationalen Top-Niveau verabschiedet hat, muss nun Abbitte leisten. Ob man den Wechsel zu Al-Nassr gutheißen mag oder nicht, Laporte hat gezeigt, dass er nichts verlernt hat. Der 30-Jährige fungierte bislang als Spaniens Abwehrchef und zeigte mit und gegen den Ball noch immer seine herausragende Qualität. Der ein oder andere Klub könnte durchaus daran interessiert sein, den Spanier zurück nach Europa zu locken.
7. Ferdi Kadioglu
Ferdi Kadioglu galt lange als heißer Kandidat beim BVB. Dies gehört zwar wohl der Vergangenheit an, jedoch nicht, weil der Außenverteidiger so schwach, sondern weil er so stark performt hat. Durch seine starken Auftritte bei der EURO ist der Marktwert des türkischen Nationalspielers derart angestiegen, dass er wohl nun zu teuer für die Borussen ist. Ein Abschied von Fenerbahce steht wohl dennoch bevor, jedoch könnte die Adresse nun Arsenal heißen. Kadioglu überzeugte mit defensiv überragenden und am Ball sehr abgezockten Auftritten.
8. Fabian Ruiz
Fabian Ruiz hat eine enttäuschende Saison bei Paris Saint-Germain hinter sich und saß meist nur auf der Bank. Dennoch bekam er in der Nationalmannschaft das Vertrauen und lieferte bis jetzt überragend ab. Gegen Georgien und Kroatien überzeugte er mit jeweils einem Tor und einem Assist. Darüber hinaus brillierte er mit einem fast fehlerfreien Passspiel und starken Momenten im Gegenpressing. Sollte PSG an ihm das Interesse verlieren, dürften zahlreiche Top-Klubs in der Warteschlange stehen.
9. Dani Olmo
Dani Olmo startete als Ersatzsspieler ins Turnier und rückte nur durch die Verletzung von Pedri ins erste Glied. Wann immer Olmo auf dem Platz stand, machte er es bis jetzt fast durchgängig überragend. Der Leipziger führt die Scorer-Liste mit drei Toren und zwei Assists an. Überragend war sein Auftritt gegen Deutschland, wo er mit einem Tor und einer Vorlage für das Ausscheiden des DFB-Teams hauptverantwortlich war. Gegen Frankreich legte er einen weiteren Treffer nach. Olmo ist der Mann für die wichtigen Momente und demnach für RB Leipzig wohl nicht mehr zu halten.
10. Jaka Bijol
Was Slowenien angesichts der eigentlich geringen Anzahl an Top-Spielern bei der EM geleistet hat, ist schon verblüffend. Der Underdog kassierte lediglich zwei Treffer in vier Partien. Im Achtelfinale gegen Portugal schafften es die Slowenen aufgrund einer überragenden Abwehrarbeit bis ins Elfmeterschießen. Bereits im ersten Gruppenspiel gegen die Dänen verzeichnete Bijol unglaubliche 20 klärende Aktionen. Seine famose Arbeit setzte er fort und war hauptverantwortlich dafür, dass weder England noch Portugal einen Treffer gegen Slowenien erzielen konnten. Der 25-Jährige von Udinese Calcio dürfte einige attraktive Angebote erhalten.
Als Leihgabe spielte Bijol bereits in Deutschland bei Hannover 96. Aktuell wird er mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht.
11. Breel Embolo
Bedenkt man, dass Breel Embolo aufgrund eines Kreuzbandrisses über weite Strecken der Saison gar keine Rolle gespielt hat, sind seine Leistungen bei der EM gar nicht hoch genug einzuschätzen. Embolo wirkte athletisch und durchsetzungsstark wie immer und erzielte noch dazu zwei Tore. Darunter fällt sein Führungstreffer gegen England, der jedoch von Saka egalisiert wurde. Der 27-Jährige von der AS Monaco hat dennoch gezeigt, dass er es eigentlich auch bei noch größeren Klubs packen könnte. Nur müsste er halt mal für längere Zeit fit bleiben.
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