Wann gibt es bei der EM eine Gelbsperre?
Von Hendrik Gag
In der Bundesliga gibt es nach fünf Gelben Karten eine Sperre, in der Champions-League nach drei. Im DFB-Pokal sind es sogar ebenfalls fünf, obwohl eine Mannschaft höchstens sieben Spiele machen kann. Anders ist es bei der EM: Bereits bei der zweiten Verwarnung folgt eine Sperre für das nächste Spiel.
Sollte ein Spieler sogar zum vierten Mal die Gelbe Karte gezeigt bekommen, muss er auch ein zweites Mal aussetzen. Das Kunststück gelang 2004 dem Griechen Georgios Karagounis und das, obwohl damals ein Team höchstens sechs Spiele machen konnte. Karagounis sah in den beiden Auftaktpartien seiner Mannschaft jeweils die Gelbe Karte und fehlte im dritten Gruppenspiel.
Im Viertel- und im Halbfinale wurde er erneut verwarnt und verpasste das Finale (seine Mannschaft gewann auch ohne ihn sensationell mit 1:0 gegen Gastgeber Portugal). Anschließend änderte die UEFA die Regel, sodass keine Gelbsperren im Finale mehr möglich sind.
Seit der EM 2008 werden die Gelben Karten nach dem Viertelfinale gestrichen. Wenn ein Spieler im Viertelfinale seine zweite oder vierte Verwarnung bekommt, fehlt er im Halbfinale gesperrt. Alle anderen Spieler gehen ohne Vorbelastung ins Halbfinale. Im Finale kann ein Spieler also nur gesperrt fehlen, wenn er vorher eine Rote Karte sieht.
Bei der letzten EM profitierte beispielsweise der englische Innenverteidiger Harry Maguire von der Regel. Maguire sah sowohl im Achtelfinale gegen Deutschland (2:0) als auch im Halbfinale gegen Dänemark (2:1 n.V.) die Gelbe Karte und durfte dennoch im Finale gegen Italien (2:3 i.E.) spielen.
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