EM-Gastgeber 2028 vor dem Aus - Bericht
Von Franz Krafczyk
Bereits seit Oktober 2023 steht offiziell fest, dass die kommende Europameisterschaft 2028 in Großbritannien stattfinden soll. Neben dem Mutterland des Fußballs England sollen auch Schottland, die Republik Irland, Wales und Nordirland zu den Mitausrichtern des Turniers gehören.
Nordirland steht laut Bild allerdings vor dem kompletten Aus, da es Probleme beim Bau des neuen Casement Park in Belfast gibt, der fest zu den Stadien eingeplant war. Wie die britische Regierung offiziell bekannt gab, wird das neue Stadion in der nordirischen Hauptstadt schon mal kein Teil der Europameisterschaft sein.
Für Nordirland, das als fußballverrücktes Land gilt, wäre das EM-Aus der absolute Albtraum. Der Neubau des völlig heruntergekommenen Casement Park soll zum einen aufgrund der Finanzen gescheitert sein. Laut der britischen Regierung waren einst 90 Millionen Euro für den Neubau eingeplant, nun sollen die Kosten aber auf 474 Millionen Euro gestiegen sein. Da aber selbst bei einer rechtzeitigen Fertigstellung der modernen Arena noch Sicherheitstests notwendig gewesen wären, wäre der 30.000 Zuschauer fassende Casement Park aber ohnehin nicht rechtzeitig fertiggestellt worden.
Weil Nordirland sonst kein Stadion besitzt, dass sich für das große Turnier eignen würde, dürfte das Land keinen anderen Austragungsort erhalten. Der sich ebenfalls in der Hauptstadt Belfast befindende Windsor Park ist mit einer Kapazität von 18.500 Plätzen deutlich zu klein.
Im Casement Park hätte die nordirische Nationalmannschaft ihre Turnierspiele ausgetragen, wenn sie sich qualifiziert hätte. Der Plan der UEFA sieht nicht vor, dass Nordirland als kleinstes Gastgeberland der Insel automatisch an der EM teilnimmt.
Es sei denn, Nordirland darf zum Trost trotzdem beim Turnier dabei sein. "Wir werden weiterhin mit unseren Partnern und der UEFA zusammenarbeiten, um die Teilnahme Nordirlands an der EM 2028 zu gewährleisten. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass das Turnier positive Auswirkungen auf das gesamte Vereinigte Königreich hat und ein Vermächtnis für den Fußball und die Menschen in allen vier Heimatnationen darstellt", so die britische Regierung in ihrer Stellungnahme.