UEFA bestätigt EM-Sperre für Demiral

Weil Doppeltorschütze Merih Demiral beim Achtelfinal-Sieg gegen Österreich den umstrittenen 'Wolfsgruß' gezeigt hat, wird der türkische Innenverteidiger für zwei Spiele gesperrt. Nach dem Dementi des türkischen Verbandes folgte am Freitagnachmittag die offizielle Bestätigung der UEFA.
Merih Demiral
Merih Demiral / dia images/GettyImages
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Der sogenannte Wolfsgruß, den Merih Demiral nach dem 2:0-Sieg der Türkei über Österreich nicht nur prominent im Stadion zeigte, sondern auch anschließend noch im Netz verbreitete, sorgt zurzeit für viele Diskussionen. Das Zeichen der 'Grauen Wölfe', einer rechtsextremen und ultranationalistischen Organisation die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird, könnte eine Sperre für den Nationalspieler bei dieser Europameisterschaft nach sich ziehen.

Und von genau einer solchen Entscheidung berichtete die Bild am Donnerstagabend. Die UEFA werde eine Sperre von zwei Spielen gegen Demiral verhängen, so die Informationen der Zeitung. Dagegen wehrt sich inzwischen der türkische Verband. Es handele sich dabei um eine Falschmeldung, wurde betont. Viel eher habe man noch bis zum Freitagmorgen Zeit, um ein eigenes Verteidigungs-Plädoyer einzureichen (via ZDF).

Sogar das türkische Kommunikationsministerium hatte sich eingeschaltet. Bei 'X' betonte das Ministerium ebenfalls, dass es sich bei der vermeintlich bereits beschlossenen Zwei-Spiele-Sperre um eine Falschmeldung handeln soll.

Mittlerweile hat die UEFA die Zwei-Spiele-Sperre gegen Demiral allerdings bestätigt. Der europäische Fußballverband gab das von der Disziplinarkammer verhängte Strafmaß bekannt. Der Verteidiger fehlt der Türkei damit im Viertelfinale gegen die Niederlande (Samstag, 21 Uhr) sowie in einem möglichen Halbfinale gegen England oder die Schweiz.

Der von Demiral gezeigte Wolfsgruß droht derweil zu einem Politikum zu werden. Erst nach der anfänglichen Debatte um eine notwendige Sperre kündigte Recep Tayyip Erdogan überraschend an, dass er beim Viertelfinalspiel gegen die Niederlande vor Ort sein werde. Die Intention ist klar: Er möchte der Türkei-Auswahl seine Unterstützung signalisieren.

Demiral selbst hatte nach dem 2:1-Sieg gegen Österreich betont, dass "keine versteckte Botschaft" hinter seiner Geste stecke, die er mit "Stolz und Freude" gezeigt habe. Es werde "hoffentlich noch mehr Gelegenheiten geben, diese Geste zu zeigen", so Demiral weiter.

Gegen die Elftal wird Türkei-Coach Vincenzo Montella neben Demiral auch auf die gelbgesperrten Orkun Kökcü und Ismail Yüksek verzichten müssen.


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