EM-Auftakt: Ronaldo schreibt gegen Ungarn doppelte Geschichte
Von Jan Kupitz
In der "deutschen" Gruppe F trafen am frühen Dienstagabend Portugal und Ungarn aufeinander. Der iberische Titelverteidiger tat sich gegen den krassen Underdog lange Zeit schwer und kam erst kurz vor Schluss durch BVB-Star Raphael Guerreiro und Cristiano Ronaldo zu seinen Toren.
Tore:
0:1 Guerreiro (84.)
0:2 Ronaldo (87., Elfmeter)
0:3 Ronaldo (90.+2)
In der Puskas Arena gab es am frühen Dienstagabend Erstaunliches zu sehen: Das Stadion in Budapest war zu 100% ausgelastet - rund 65.000 Fans durften der Partie zwischen Ungarn und Portugal beiwohnen. Erstmals seit Beginn der Coronapandemie.
Doch die Zuschauer sahen lange Zeit kein überragendes Fußballspiel. Die Gastgeber beschränkten sich - wie erwartet - vor allem auf die Verteidigung und versuchten, den vielen feinen Fußballern des Titelverteidigers so wenig Räume wie möglich zu geben.
Das klappte auch über weite Strecken ziemlich gut, lediglich Cristiano Ronaldo und Diogo Jota kamen in der ersten Hälfte zu Torchancen; dabei scheiterten sie allerdings entweder an Ungarn-Keeper Peter Gulacsi oder eigenen Unzulänglichkeiten.
A propos Cristiano Ronaldo: Der Superstar von Juventus Turin sorgte wieder einmal für Bestmarken, da er durch seinen Einsatz gegen die Ungarn der erste Spieler in der EM-Geschichte wurde, der an insgesamt fünf Turnieren teilnahm (2004, 2008, 2012, 2016 und 2021).
Abseitstor für Ungarn - Portugal schlägt in Schlussphase dreifach zu
In der zweiten Hälfte wurden die aufopferungsvoll kämpfenden Ungarn mutiger und wären in der 80. Minute sogar beinahe in Führung gegangen. Doch Schön stand vor seinem Abschluss einen Schritt im Abseits, weshalb das Tor korrekterweise zurückgenommen wurde.
Als wäre das nicht schon bitter genug aus Sicht der Ost-Europäer gewesen, so mussten sie kurz darauf eine ganz kalte Dusche hinnehmen. Guerreiro erzielte nur vier Zeigerumdrehungen nach dem vermeintlichen Gegentor das 1:0 für Portugal - der Wille und der Widerstand der Ungarn waren gebrochen. CR7 sorgte daraufhin mit einem Doppelpack sogar noch für das 2:0 und 3:0.
Ein Ergebnis, das der leidenschaftlichen Leistung der Ungarn nicht gerecht wird und mindestens ein Tor zu hoch ausgefallen ist. Die Portugiesen werden froh sein, zum Auftakt noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein.
Und was ebenfalls noch erwähnt werden muss: Durch seine zwei Tore hat CR7 nun elf Treffer bei einer EM-Endrunde erzielt und sich dadurch an die Spitze der Torschützenliste der EM-Historie geschoben. Zuvor hatte er sich zusammen mit Michel Platini (jeweils neun Tore) den ersten Platz geteilt.