Pressestimmen zu Englands Gruppensieg: "Ist das Glas halbvoll oder halbleer?"
Von Yannik Möller
Der 1:0-Sieg gegen Tschechien hat England als Sieger der Gruppe D bestätigt. Drei Spiele, zwei Siege, keine Niederlage und dazu kein Gegentor. Was auf den ersten Blick nach einer sehr souveränen Leistung aussieht, war bisher aber eher maues Stückwerk. Auch die englische Presse ist nach dem Gruppensieg zwiegespalten: Ein wichtiger Erfolg, doch braucht es nun mehr.
Pressestimmen zu Englands Gruppensieg durch den 1:0-Erfolg gegen Tschechien
Stimmen aus England
BBC: "England ist Gruppensieger, muss jedoch einen Gang höher schalten" - "Soweit es England betrifft, bleibt der Fußball vorerst zu Hause - ob auch der Erfolg nach Hause kommt, ist noch eine andere Frage. Wenn das passieren soll, muss Gareth Southgate sein Team noch einen Gang höher schalten, nach den bisweilen faden Auftritten in der Gruppenphase" - "Fürs Erste reichte das - doch die Realisten auf der Seite Englands wissen, dass ihre nächsten Gegner ein deutliches Upgrade zu den Gegnern sein werden, gegen die sie bisher antraten"
The Guardian: "Noch mehr als zuvor mussten die Offensivspieler von Gareth Southgate über sich hinauswachsen. Der Einzug ins Achtelfinale war bereits gesichert, doch konnte England etwas zeigen, das noch mehr Aufbruchsstimmung und das Gefühl erzeugte, man könne die großen Teams schlagen. [...] Dank Jack Grealish und Bukayo Saka schafften sie das in einer erfreulichen ersten Hälfte. [...] Dann, in der zweiten Halbzeit, machte England den Laden nur noch dicht."
The Telegraph: "Die Aufstellung Grealishs, nebenbei die des beeindruckenden Bukayo Saka und die Rückkehr des genesenen Harry Maguire - dessen Fähigkeiten am Ball sehr vermisst wurden - gaben England die Frische, die sie nach dem torlosen Unentschieden gegen Schottland brauchten" - "England hat erst zum dritten Mal eine EM-Gruppe gewonnen - ist jedoch der Erstplatzierte mit den wenigsten erzielten Toren. Also: Ist das Glas halbvoll oder halbleer?"
Daily Mail: "Jack Grealish könnte sich ins Team der K.o.-Phase gespielt haben, Gareth Southgate kann Jadon Sancho wirklich nicht leiden... und unsere früher tollen Standards sehen aus wie in der Kreisliga" - "England erwartete etwas viel Besseres und es war tatsächlich eine Verbesserung zu Freitagabend. Das, jedoch, war auch eine sehr niedrige Hürde" - "Es gibt noch viel zu verbessern, ehe England als nächstes gegen ein wahres Schwergewicht im Achtelfinale antreten muss"
The Sun: "Raheem Sterling macht England zum Gruppensieger - doch die Three Lions erwarten ein Horror-Achtelfinale" - "Es könnte sich als eine Dornenkrone herausstellen, da England im Achtelfinale einen Gegner aus der 'Todesgruppe' bekommen wird" - "Sie gewannen ein Spiel, die Gruppe, ein paar Herzen zurück und kehren das nächste Mal wieder ins Wembley zurück. Gleiche Zeit, gleicher Ort, nächste Woche - um Frankreich, Portugal, Deutschland zu begegnen, oder mit ganz viel Glück Ungarn"
Stimmen aus Deutschland
kicker: "Nur 45 Minuten Unterhaltung: Sterling köpft England zum Gruppensieg" - "Für Englang stand nach der enttäuschenden Nullnummer gegen Schottland, nach der Southgate und sein Team viel Kritik abbekommen hatten, Wiedergutmachung auf dem Programm" - "Anschließend flachte das Geschehen ab, das Spiel konnte in dieser Phase nicht an die Darbietung vor der Pause anknüpfen"
Sport1: "England sichert sich Gruppensieg" - "Die Three Lions melden sich zurück. England hat sich den ersten Platz in der Gruppe D gesichert" - "Jadon Sancho feierte auf Seiten der Engländer sein EM-Debüt, der BVB-Profi wurde wenige Minuten vor dem Ende eingewechselt"
Bild: "Die Insel feiert, aber Jadon Sancho ist weiter nur EM-Tourist! Im entscheidenden Spiel um Platz eins setzt Trainer Gareth Southgate lieber auf Arsenal-Bubi Bukayo Saka. Der darf ran, obwohl der Trainer sogar freiwillig auf Pep-Star Phil Foden verzichtet. Bedeutet: Sancho ist nicht mal mehr die zweite Wahl!"