Harte Worte von Roy Keane nach Portugals EM-Aus: "João Félix ist ein Betrüger!"

War mit der Leistung von João Félix überhaupt nicht einverstanden: Roy Keane
War mit der Leistung von João Félix überhaupt nicht einverstanden: Roy Keane / Pool/Getty Images
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Schon als aktiver Spieler war der Ire Roy Keane wahrlich kein Kind von Traurigkeit. Unbarmherzige Zweikampfhärte zeichnete den jahrelangen Kapitän Irlands und von Manchester United aus. Und mit derselben Kompromisslosigkeit, mit der er früher seine Gegenspieler abräumte, urteilte der 50-Jährige nun als TV-Experte über das EM-Aus der portugiesischen Mannschaft gegen Belgien.

Vor allem ein Spieler bekam von Keane sein Fett weg: João Félix. Der 127-Millionen-Mann von Atlético wurde im gestrigen Achtelfinale gegen Belgien zusammen mit Bruno Fernandes in der 56. Minute eingewechselt.

Doch entscheidende Impulse konnte der 21-Jährige während dieser guten halben Stunde keine mehr setzen. Sehr zum Missfallen von Roy Keane, der das Spiel als Kommentator für den TV-Sender ITV begleitete.

João Félix für Keane ein "Betrüger"

"Er kommt aufs Feld (beim Stande von 0:1, die Red.), das Land braucht ihn - und was macht er?", fragte Keane unwirsch in die Kameras. Und beantwortete seine rhetorische Frage durch ein dröhnendes Schweigen höchstselbst.

Doch damit nicht genug: Der teuerste Einkauf der Klubgeschichte von Atlético Madrid sei sogar "ein Betrüger"!

Keanes Zorn erregt hatte vor allem eine Szene aus den Schlussminuten des Spiels, als João Félix noch einmal zu einer relativ guten Abschlussmöglichkeit kam, den Ball aber weit am von Courtois gehüteten Tor vorbei setzte.

"Wieviel ist der nochmal wert? 100 Millionen Pfund? Da sollte er zumindest das Tor treffen. Wenn ich Cristiano Ronaldo wäre, würde ich ihn mir in der Kabine mal vorknöpfen", schloss Keane seine beißende Kritik am Riesentalent.

Doch nicht nur am Atlético-Spieler entzündete sich Keanes Zorn. Auch Liverpools Diogo Jota, der in der ersten Halbzeit eine sehr gute Chance vertan hatte, wurde von der United-Legende nicht verschont.

"Diese beiden Chancen, vor allem die von Jota, können auf diesem Level nicht einfach so vergeben werden."

Wurden sie aber - und Portugal, als einer der sogenannten Geheimfavoriten des Turniers gehandelt, muss die Träume von der Titelverteidigung frühzeitig begraben.

Den Gescholtenen bleibt indes nur der schwache Trost, sich zumindest Roy Keane gegenüber nicht in irgendeiner Umkleidekabine verantworten zu müssen.