Kleine aber feine Unterschiede - Die Einzelkritik zu Wolfsburgs 3:2-Sieg über Arsenal

Wolfsburg feiert den Einzug in das Finale der Champions League
Wolfsburg feiert den Einzug in das Finale der Champions League / Richard Heathcote/GettyImages
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Ein spannender Champions-League-Abend endete in einem knappen Erfolg für Wolfsburg. Es waren Kleinigkeiten, die Tommy Stroots Mannschaft am Montag den Sieg beschert haben. Die eingewechselte Pauline Bremer entschied das Spiel durch ihren späten Siegtreffer zum 3:2 in der 119. Spielminute. Es handelte sich um einen Teamerfolg, bei dem sich vor allem die Qualitätsbreite ausgezahlt hat.

Tore:
1:0 Stina Blackstenius (11. Minute)
1:1 (Jill Roord, 41. Minute/ Vorlage Alexandra Popp)
2:1 Alexandra Popp (58. Minute/Vorlage Felicitas Rauch)
2:2 Jennifer Beattie (75. Minute/Vorlage Lotte Wubben-Moy)
2:3 Pauline Bremer (119. Minute/Vorlage Jule Brand)

Die Highlights der Partie im Video


Der VfL Wolfsburg in der Einzelkritik

TW: Merle Frohms - Die Torhüterin startete mit einem für sie untypischen Missverständnis mit Kathrin Hendrich in das Spiel, was zum ersten Gegentor durch Stina Blackstenius führte. Anschließend war Frohms jedoch unverzichtbar für die Wolfsburger Abwehr. Sie fing bzw. faustete zahlreiche Eckbälle weg vom Tor und zeigte mit einer starken Fußabwehr eine Glanztat nach Lina Hurtigs Schuss aus kurzer Distanz (98.). Bewertung: 7/10

RV: Lynn Wilms - In der ersten Halbzeit probierte es Wilms mit einem guten Schuss aus der Distanz, den Manuela Zinsberger jedoch abwehren konnte. Ansonsten zeigte die Rechtsverteidigerin eine engagierte Leistung, nur bei Hurtigs Großchance war sie etwas zu weit von der Angreiferin entfernt. 7/10

IV: Kathrin Hendrich - Nach dem Missverständnis mit Frohms, das zu dem ersten Gegentor geführt hatte, fand Hendrich besser in die Partie und machte ihren Fehler mit erfolreichen Tacklings wieder gut. 6/10

IV: Dominique Janssen - Es handelte sich nicht um eine der besten Leistungen von Janssen an diesem Abend. Zusammen mit Hendrich hatte die Verteidigerin große Probleme, Blackstenius unter Kontrolle zu bekommen. Mit der Auswechslung der Stürmerin kam etwas mehr Ruhe in ihr Spiel. 6/10

LV: Felicitas Rauch - Wie gewohnt war Rauch fleißig auf dem linke Flügel und schlug immer wieder gute Flanken - vor allem bei Standards. Mit ihrem Freistoß leitete sie den 1:1-Ausgleichstreffer ein und eine Ecke in der zweiten Halbzeit fand Popp, die den Ball nur noch einnicken musste. 7/10

DM: Lena Oberdorf - Oberdorf fiel wie schon so oft vor allem durch ihr robustes Einsteigen in den Zweikämpfen auf. Zwar führte ihr Ballverlust im Mittelfeld zum erstem Gegentor, trotzdem erwiesen sich ihr Einsatz und das Stören des Arsenal-Aufbauspiels als enorm wichtig für die Wölfinnen. 6/10

DM: Jill Roord - Die Niederländerin zeigte eine starke Leistung und war eine der besten Spielerinnen auf dem Platz. Roord war immer wieder anspielbar und verteilte die Bälle erfolgreich auf die Flügel. Sie belohnte sich für ihre Leistung mit dem wichtigen Anschlusstreffer kurz vor dem Halbzeitpfiff. 8/10

RM: Svenja Huth - Huth tat sich auf dem Flügel häufig schwer und schaffte es nur selten, zu einer ihren gefährlichen Flanken anzusetzen. In der 69. Spielminute ergab sich für sie eine Großchance nah vor dem Tor, welche die deutsche Nationalspielerin jedoch knapp vergab. 6/10

Arsenal v VfL Wolfsburg: Semifinal 2nd Leg - UEFA Women's Champions League
Alexandra Popp feiert ihren Führungstreffer zum 2:1 / Gaspafotos/MB Media/GettyImages

OM: Alexandra Popp - Bei der Rückkehr nach ihrer Wadenverletzung zeigte Popp mit zwei Torbeteiligungen wieder, wie wertvoll sie für das Team ist. Zum einen legte sie per Kopf den Ball für Wolfsburgs ersten Treffer auf, das andere Mal hielt sie selbst den Kopf hin, um das Leder über die Linie zu drücken. Im Mittelfeld diente sie als jederzeit verfügbare Anspielstation. Nur der fehlende Abstand zu Arsenals Jennifer Beattie beim 2:2 trübt das Bild ein wenig. 8/10

LM: Sveindís Jónsdóttir - Die Isländerin machte viele Meter auf der linken Angriffsseite. Sie nutzte ihre Schnelligkeit mehrere Male erfolgreich aus, was fast zu einem Torerfolg führte, nachdem sie an zwei Arsenal-Spielerinnen vorbeigezogen war. In der Nachspielzeit ging Jónsdóttir schließlich die Luft aus, was zu ihrer Auswechslung führte. 8/10

ST: Ewa Pajor - Die sonst so eiskalte Stürmerin blieb lange geduldig in der Wolfsburger Spitze, bekam allerdings kaum eine Abschlussmöglichkeit. Die größte Chance ergab sich nach einer Ecke von Rauch, bei der Pajor die Torhüterin per Kopf testete. 6/10

Einwechslungen

Tabea Waßmuth (78. für Ewa Pajor) - Waßmuth holte sich erst einmal eine gelbe Karte nach ihrer Einwechslung ab. Anschließend zeigte sie sich weiter kämpferisch in den Zweikämpfen. 6/10

Pauline Bremer (90. für Svenja Huth) - Bremer erzielte den entscheidenden Treffer kurz vor dem Ende der Nachspielzeit. Vor ihrem Tor hatte sie eine weitere gute Chance gehabt, die knapp daneben ging. 7/10

Pauline Bremer
Pauline Bremer schoss den entscheidenden Treffer kurz vor dem Ende der Verlängerung / Richard Heathcote/GettyImages

Jule Brand (101. für Sveindís Jónsdóttir) - Brand brachte noch einmal Schwung in die Partie, der sich als extrem wichtig für die Wölfinnen herausstellte. Sie gewann das wichtige Duell gegen Lotte Wubben-Moy und gab die perfekte Vorlage für Bremers Siegtreffer. 8/10

Marina Hegering (105. für Lynn Wilms) und Rebecka Blomqvist (120.+3 für Jill Roord) kamen in der Nachspielzeit in das Spiel. Ohne Bewertung