Transfer-Budget der Eintracht: Rashica ist noch zu teuer
Von Dominik Hager
Nach dem Abstieg von Werder Bremen ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit bis Milot Rashica den Klub verlässt. Der offensive Mittelfeldspieler stand bereits im Vorjahr vor einem Wechsel zu RB Leipzig und später Bayer 04 Leverkusen. In den letzten Wochen schien hingegen Eintracht Frankfurt das wahrscheinlichste Ziel zu sein. Allerdings ist der Deal für die Hessen offenbar finanziell kaum zu stemmen.
Markus Krösche, der neue Sportvorstand der Eintracht, hat das klare Ziel ausgegeben, die Offensive zu verstärken. Demnach soll ein Spieler kommen, der "mehr Tempo und Tiefgang" in die Angriffsreihe bringen kann. Milot Rashica wäre durchaus ein Kandidat, auf dem diese Kriterien zutreffen würden.
Der 24-Jährige gilt als technisch stark, antrittsschnell und wendig. Zudem besitzt er viel Zug zum Tor und kann sowohl als Vorlagengeber, als auch als Vollstrecker gefährlich werden. Allerdings zeigte er all das im vergangenen Jahr zu selten. Der Nationalspieler aus dem Kosovo blieb mit acht Scorer eher blass und knackte erstmals seit mehreren Jahren die 34 km/h-Grenze nicht.
Brisant: Krösche wollte Rashica bereits 2020 verpflichten
Aufgrund seiner mäßigen Runde saß der technisch beschlagene Offensivspieler im Abstiegskampf zum Teil nur auf der Bank. Schon seit längerer Zeit deutet sich an, dass Rashica in Bremen nicht mehr so ganz glücklich ist. Tatsächlich ist er fußballerisch eigentlich ein Spieler, der bei einem besseren Klub auflaufen müsste.
Allerdings scheiterte im Vorjahr sowohl der Transfer nach Leverkusen, als auch nach Leipzig. Mit dem Vize-Meister soll sich Rashica schon einig gewesen sein, ehe der Deal an der zu hohen Ablöseforderung platzte. Ginge es nach Markus Krösche, hätte der Bremer jedoch schon in der vergangenen Saison ein Leipzig-Trikot getragen.
Nun sieht es danach aus als wolle der nach Frankfurt abgewanderte Krösche seinen Wunschspieler zur Eintracht holen. Mit seinen zuvor beschriebenen Fähigkeiten würde der Spieler trotz seiner schwächeren letzten Spielzeit voraussichtlich eine klare Verstärkung sein. Zuletzt untermauerte er diese Vermutung mit zwei Länderspiel-Toren gegen Malta.
Die Situation erinnert schließlich ein wenig an Filip Kostic, der auch schon immer herausragende Anlagen hatte, beim HSV jedoch seine Leistung nicht brachte. Wie sich der Serbe dann aber bei der Eintracht entwickelt hat, bedarf keiner Beschreibung.
Ausstiegsklausel bei 15 Millionen: Rashica zu teuer für die Eintracht
Allerdings gibt es bei einem möglichen Rashica-Deal einen Haken. Dieser liegt in der Ablösesumme begraben, die aufgrund einer Ausstiegsklausel 15 Millionen Euro betragen würde. Nach aktuellem Stand ist eine solche Summe für den Tabellen-Fünften der abgelaufenen Saison nicht darstellbar. Krösche soll zwar laut kicker-Angaben ein Transfer-Budget erhalten haben, dieses jedoch eine einstellige Millionen-Summe beinhalten.
Demnach wäre eine Verpflichtung nur möglich, wenn die Frankfurter André Silva oder Filip Kostic verkaufen würden. Die Ablöse für Rashica dürfte vermutlich nicht mehr zu drücken sein, da es mutmaßlich auch Interessenten am Offensivspieler gibt, die 15 Millionen Euro auf den Tisch legen.