Eintracht Frankfurt: So schlagen sich die Sommer-Abgänge bei ihren neuen Clubs

Aymen Barkok, Gonçalo Paciência und Filip Kostic
Aymen Barkok, Gonçalo Paciência und Filip Kostic / Maja Hitij/GettyImages
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Im Sommer 2022 hat sich im Kader von Eintracht Frankfurt eine Menge bewegt. Eine ganze Reihe an Spielern haben die Adler verlassen - zum Teil zu großen Clubs ins Ausland, zum Teil zu anderen Vereinen in Deutschland. Wie schlagen sich die Eintracht-Abgänge seitdem bei ihren neuen Arbeitgebern? Ein Überblick.


1. Filip Kostic (Juventus Turin)

Filip Kostić
Filip Kostić / Francesco Scaccianoce/GettyImages

Es hatte sich über Jahre angebahnt: Als konstantester Eintracht-Spieler war Filip Kostić (30) immer wieder mit einem Wechsel in Verbindung gebracht worden. Im Sommer erfolgte schließlich der Abgang: Für 13 Millionen Euro schloss er sich dem italienischen Top-Club Juventus Turin an.

Kostić schaffte es tatsächlich, an die Leistungen im SGE-Trikot anzuknüpfen. Der Flügelverteidiger ist im 3-5-2-System auf der linken Seite gesetzt. Kostić bestritt alle Spiele in der Serie A und Champions League, steuerte dabei schon sechs Assists bei. Bitter, dass er wegen des Punktabzugs nächste Saison wohl nicht international spielen wird.

2. Jens Petter Hauge (KAA Gent)

Jens Petter Hauge
Jens Petter Hauge / BRUNO FAHY/GettyImages

Jens Petter Hauge (23) kam im Sommer 2021 auf Leih-Basis als großer Hoffnungsträger nach Frankfurt. Obwohl er die Erwartungen nicht erfüllen konnte, wurde der Transfer wegen einer Einsatzklausel im Vertrag fix gemacht. Damit Hauge Spielpraxis sammeln kann, verlieh ihn der Bundesligist für ein Jahr zum KAA Gent.

Auch in Belgien läuft es für den Flügelspieler leider noch gar nicht. Hauge hat es nicht geschafft sich durchzusetzen, kommt meist nur von der Bank. In einem Startelf- und zwölf Joker-Einsätzen in der Liga ist ihm noch kein Scorerpunkt gelungen. Um sich für einen Eintracht-Verbleib zu empfehlen, muss in der Rückrunde noch Einiges kommen. Ein möglicher Leih-Abbruch kam am Ende nicht zustande.

3. Gonçalo Paciência (Celta Vigo)

Gonçalo Paciência
Gonçalo Paciência / Octavio Passos/GettyImages

Für Gonçalo Paciência (28) ging im Sommer eine lange Zeit bei der Eintracht zu Ende. Nach vier Jahren verließ Paciência Frankfurt in Richtung des spanischen Erstligisten Celta Vigo. Dort wollte der Stürmer mehr spielen als in den letzten Jahren in der Mainstadt.

Das ist dem Sturmhünen wohl nicht so gelungen wie er es sich vorgestellt hatte. In Spanien ist der Portugiese nur zweite Wahl. Vereinslegende Iago Aspas (35) und Youngstar Jörgen Strand Larsen (23) erhalten meist den Vorzug. Die ernüchternde Bilanz in La Liga von Paciência: 1 Tor in 13 Spielen, davon 4 Startelfeinsätze.

4. Dominik Kohr (Mainz 05)

Dominik Kohr
Dominik Kohr / Adam Pretty/GettyImages

Für viele Fans fühlte sich es wohl so an, als wäre Dominik Kohr (29) schon länger kein Eintracht-Spieler mehr. Bevor der Sechser die Adler im Sommer für 1,5 Millionen Euro endgültig verließ, verbrachte er schon eineinhalb Jahre auf Leih-Basis auf der anderen Mainseite beim FSV Mainz 05.

Die Mainzer entschieden sich nicht ohne Grund für eine feste Verpflichtung. In der Karnevalsstadt ist Kohr gesetzt, absolvierte 17 von 20 Bundesliga-Spielen. In jedem einzelnen stand der 29-Jährige von Beginn an auf dem Platz. Der Wechsel zum Liga-Konkurrenten hat sich für Kohr zweifelsohne ausgezahlt.

5. Rodrigo Zalazar (Schalke 04)

Rodrigo Zalazar
Rodrigo Zalazar / BSR Agency/GettyImages

Für Rodrigo Zalazar (23) kann die Zeit in Frankfurt nicht zufriedenstellend gewesen sein. Der Uruguayer absolvierte kein einziges Pflichtspiel, wanderte von einer Leih-Station zur nächsten. Im Sommer erfolgte dann der endgültige Abgang zum FC Schalke 04.

Dort spielte Zalazar zuvor schon auf Leih-Basis, avancierte in der Aufstiegssaison zum Fanliebling. Bei den Knappen gehört er zu den besten Offensiv-Spielern. In dieser Saison brachte ihn ein Mittelfußbruch eine ganze Zeit raus. Jetzt ist Zalazar zurück. Für Schalke könnte er im Abstiegskampf zum Schlüssel werden.

Die Eintracht besitzt bei Zalazar eine Kaufoption im kommenden Sommer. Dem Vernehmen nach möchte man diese aber nicht ziehen.

6. Steven Zuber (AEK Athen)

Steven Zuber
Steven Zuber / BSR Agency/GettyImages

Für Eintracht Frankfurt wurde Steven Zuber (31) zum Transfer-Flop. Ein Jahr nach der Ankunft von der TSG Hoffenheim ging Zuber auf Leih-Basis zu AEK Athen. Ein weiteres Jahr später machte der griechische Club den Transfer für 1,6 Millionen Euro fix.

Im Gegensatz zur Vorsaison, in der Zuber absoluter Leistungsträger war, läuft es in dieser Saison gar nicht rund. Der Schweizer hatte wochenlang mit einer Bauchmuskelzerrung zu kämpfen. Seitdem schafft er es nicht zurück in die Startformation. Zuber durfte in der gesamten Saison nur drei Mal von Beginn an ran. Das waren die erste drei Spieltage.

7. Danny da Costa (Mainz 05)

Danny da Costa
Danny da Costa / Frederic Scheidemann/GettyImages

Zusammen mit Dominik Kohr hatte sich auch Danny da Costa (29) zunächst zum FSV Mainz 05 verleihen lassen. In der vergangenen Spielzeit ging es aber wieder zur Eintracht zurück, ehe er im vergangenen Sommer schließlich fest die Mainseite wechselte. Fünf Jahre hatte der Außenverteidiger bei den Adler verbracht.

Im Vergleich zu Kohr spielt da Costa in Mainz eine kleine Rolle. Im 3-5-2-System erhält der rechte Flügelverteidiger zwar Einsätze, spielt dafür aber nur gelegentlich von Beginn an. Kapitän Silvan Widmer ist zumeist gesetzt. Eine Schambeinreizung zu Saisonbeginn machte da Costa zusätzliche Probleme.

8. Ajdin Hrustic (Hellas Verona)

Ajdin Hrustic
Ajdin Hrustic / Ciancaphoto Studio/GettyImages

Im Sommer nahm die Zeit von Ajdin Hrustic (26) bei der Eintracht ein abruptes Ende. Nur zwei Jahre nach seiner Ankunft verabschiedete sich der Australier schon wieder. Für eine halbe Million Euro ging es zum Serie-A-Club Hellas Verona.

Dort ist Hrustic von Pech geplagt. Als vieles darauf hindeutete, dass der Zentrumspieler nach einer Eingewöhnungszeit nun mehr spielen würde, zog er sich eine Verletzung zu. Innerhalb einiger Wochen wurde klar, dass es eine Operation am Knöchel braucht. Seit Anfang Januar fehlt Hrustic - das Comeback dauert wohl noch eine ganze Weile.

9. Aymen Barkok (Mainz 05)

Aymen Barkok
Aymen Barkok / Alex Grimm/GettyImages

Zusammen mit Dominik Kohr und Danny da Costa schloss sich auch Aymen Barkok (24) dem Liga-Konkurrenten aus Mainz an. Im Gegensatz zum Duo war Barkok zuvor noch nicht zu den 05ern verliehen, sondern spielt erst seit Sommer für den Club. Bei der Eintracht hatte sich das Eigengewächs nie durchsetzen können.

Die Situation in Mainz ist für Barkok nicht wirklich besser. Auch dort hat der Offensiv-Allrounder Probleme. In der Bundesliga spielte Barkok erst zwei Mal von Beginn an, agiert unter Bo Svensson fast ausnahmslos als Joker. Für Startelfeinsätze kann sich der 24-Jährige dabei selten empfehlen.

10. Ali Akman (Göztepe)

Ali Akman
Ali Akman / Seskim Photo/MB Media/GettyImages

Als sich Ali Akman (20) im Frühjahr 2021 der Eintracht anschloss, galt der Transfer als großer Coup. Bundesliga-Niveau hatte das Talent noch nicht, deshalb ging es sofort leihweise zu NEC Nijmegen und ein Jahr später weiter zu Göztepe in die heimische Türkei.

Auch dort scheint Akman Probleme mit dem Niveau zu haben. Die Bilanz beim türkischen Zweitligisten ist ernüchternd: In zwölf Liga-Einsätzen ist dem Top-Talent keine Torbeteiligung gelungen. Inzwischen ist Akman nur noch Joker. Das ist nicht die Entwicklung, die sich die Eintracht-Verantwortlichen erhofft hatten.

11. Ragnar Ache (Greuther Fürth)

Ragnar Ache
Ragnar Ache / Alexander Hassenstein/GettyImages

Um Spielpraxis zu sammeln, wurde auch Ragnar Ache (24) im Sommer in eine kleine Liga verliehen. Der Mittelstürmer, der 2020 für zwei Millionen Euro aus der Niederlande kam, schloss sich für ein Jahr Greuther Fürth an.

Die Leihe von Ache ist bis dato als Erfolg zu verbuchen. Der Stürmer wurde in allen 20 Liga-Spielen eingesetzt, schwankt zwischen Startelf und Einwechslung. Dabei gelangen immerhin schon drei Treffer und zwei Assists. Die Zeit in Fürth wird dem jungen Stürmer guttun.

12. Erik Durm (Kaiserslautern)

Erik Durm
Erik Durm / Cathrin Mueller/GettyImages

Auf der Liste der ablösefreien Sommer-Abgänge stand neben Barkok und da Costa auch der Name von Erik Durm (30). Der Außenverteidiger verließ den amtierenden Europa-League-Sieger nach Auslaufen des Vertrags und wechselte zum Zweitliga-Aufsteiger Kaiserslautern.

Der ehemalige Nationalspieler trägt großen Teil dazu bei, dass Lautern als Überraschungsteam der Saison gilt. Durm ist gesetzt, stand in 17 von 20 Liga-Spielen in der Startelf. Möglicherweise spielt der 30-Jährige in der nächsten Saison wieder in der Bundesliga. Dann würde es zum Duell mit dem Ex-Club kommen.

13. Stefan Ilsanker (Genua CFC)

Stefan Ilsanker
Stefan Ilsanker / Simone Arveda/GettyImages

Stefan Ilsanker (33) wagte im hohen Fußballalter noch einmal den Schritt ins Ausland. Von Eintracht Frankfurt ging es ablösefrei zum FC Genua in die zweite italienische Liga. Ziel war es, den langjährigen Erstligisten mit seiner Erfahrung zurück in die Spitzenliga zu führen.

Das gelingt nicht so ganz. Genua spielt zwar um den Aufstieg, Ilsanker dabei aber keine große Rolle. Der defensive Mittelfeldspieler hat viel mit Verletzungen zu kämpfen. Wenn er fit ist, fungiert er unter Trainer Alberto Gilardino ausschließlich als Joker. Immerhin: Für den Wiederaufstieg hat der Österreicher gute Karten.


Neben den 13 Sommer-Abgängen, die bereits thematisiert wurden, haben die Frankfurter weitere Spieler verloren. Martin Hinteregger (30) beendete seine Profi-Karriere. Der Österreicher spielt nur noch für den unterklassigen SGA Sirnitz. Nachwuchstalent Antonio Foti (19) wechselte auf Leih-Basis zu Hannover 96, wo er nur selten zum Zug kommt. Torwart-Talent Elias Bördner (20) wurde erneut zu Viktoria Köln verliehen. Bei den Kölnern erhält meistens Ben Voll (22) den Vorzug.

Zudem hat Top-Talent Enrique Herrero (18) den Bundesligisten nach einem Jahr schon wieder verlassen. Für 300.000 Euro ging es in die U19 von Real Madrid. Dort nimmt Herrero eine vielversprechende Entwicklung. Gleiches gilt für Martin Pecar (20), der in der zweiten österreichischen Liga für das Nachwuchsteam von Austria Wien spielt. Die letzten beiden offiziellen Abgänge sind Fynn Otto (20) und Gianluca Schäfer (19), die nicht mehr Teil des Profi-Kaders sind und nur noch für die zweite Mannschaft auflaufen.


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