Eintracht Frankfurt: Profitiert die SGE von der Corona-Krise?
Von Philipp Geiger

Die Corona-Pandemie hat einige Bundesliga-Klubs in eine finanzielle Schieflage gebracht und bei vielen die Kaderplanungen komplett über den Haufen geworfen. Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner hingegen blickt der nächsten Transferperiode relativ entspannt entgegen und sieht die SGE auch für die kommende Saison gut aufgestellt. Der Funktionär schließt zudem nicht aus, dass sich durch die Krise neue Möglichkeiten auf dem Transfermarkt ergeben könnten.
"Ich betrachte die Krise immer auch als Chance. Die nächste Transferperiode wird spannend, aber nicht so ausgeprägt", sagte Hübner in einem vereinseigenen Interview. Der 59-Jährige rechnet damit, dass die Klubs versuchen werden, "den Kader so klein wie möglich zu halten und erst einmal so zu starten", erklärte der Sportdirektor. Aufgrund der Vielzahl an Spielern (aktuell 31) verfüge die Eintracht über ein "sehr gutes Fundament", weshalb man auf einen "gut funktionierenden Kader zurückgreifen" kann.
""Die Transfersummen werden in der nächsten Periode niedriger sein""
- Bruno Hübner
Große Veränderungen wird es laut Hübner nur geben, wenn Leistungsträger den Verein verlassen. Filip Kostic und Evan N'Dicka dürften die heißesten Wechselkandidaten sein. "Auf ein solches Szenario sind wir eingestellt", betonte der Sportdirektor, der sich auf dem Transfermarkt neue Chancen ausrechnet, denn "die Transfersummen werden in der nächsten Periode niedriger sein", sagte Hübner. Dadurch könne "vielleicht im Sommer ein Spieler zu uns kommen, bei dem wir früher gesagt hätten, dass er für uns wirtschaftlich nicht realistisch ist", so der 59-Jährige.
Mit Ragnar Ache haben die Hessen bereits einen Neuzugang für die neue Saison verpflichtet. Der gebürtige Frankfurter und U21-Nationalspieler wechselt für zwei Millionen Euro Ablöse vom niederländischen Erstligisten Sparta Rotterdam in die Bankenmetropole. Am Saisonende kehren wohl auch fünf Leihspieler (Aymen Barkok, Simon Falette, Tuta, Jetro Willems & Dejan Joveljic) zur SGE zurück.
Die zurückkehrenden Profis seien natürlich in der Kaderplanung berücksichtigt, so Hübner. "Die definitive Entscheidung fällt nach dem Saisonende." Bei Falette (Fenerbahce), Willems (Newcastle United) und Barkok (Fortuna Düsseldorf) haben die Leihklubs jeweils eine Kaufoption. Letztgenannter wird laut kicker-Informationen definitiv zur SGE zurückkehren.