Eintracht-Boss Hellmann kritisiert Hütter und Bobic scharf

Adi Hütter und Fredi Bobic im Gespräch
Adi Hütter und Fredi Bobic im Gespräch / INA FASSBENDER/Getty Images
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Eintracht Frankfurt wird eine tolle Saison höchstwahrscheinlich auf Platz fünf beenden. Der Einzug in die Europa League ist unter dem Strich gesehen einerseits zwar ein Erfolg, doch andererseits wäre in dieser Spielzeit auch deutlich mehr drin gewesen. Dass ausgerechnet die scheidenden Adi Hütter und Fredi Bobic die aktuelle Situation schönzureden versuchen, stößt Vorstandssprecher Axel Hellmann sauer auf.


Es ist noch gar nicht so lange her - Mitte April, um genau zu sein -, da lag die Eintracht auf Rang vier, mit einem komfortablen Vorsprung von sieben Zählern auf die Nicht-CL-Plätze. Zuvor war man über die direkten Champions-League-Konkurrenten Borussia Dortmund und VfL Wolfsburg hinweggefegt. Der große Traum vom Einzug in die Königsklasse, der laut Vorstandssprecher Axel Hellmann wie eine Deutsche Meisterschaft für den Verein wäre, war zum Greifen nah!

Doch dann gab nach Bobic auch Hütter seinen Abschied zum Saisonende bekannt und die SGE geriet völlig von der Bahn ab.

Aus den folgenden fünf Partien wurden nur noch vier Zähler geholt, mit dem Tiefpunkt der ebenso peinlichen wie verdienten 3:4-Pleite gegen den Absteiger aus Gelsenkirchen. Die Champions League werden die Adler in der kommenden Saison daher nur vom Sofa aus verfolgen können.

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Die SGE-Profis sind fassungslos / LEON KUEGELER/Getty Images

Doch anstatt sich über diese riesige, vielleicht sogar (auf absehbare Zeit) einmalige Chance zu ärgern, wollten Bobic und Hütter vielmehr den Fokus auf das Erreichte legen. Platz fünf und die Europa League seien ja auch ein toller Erfolg, den vor der Saison jeder unterschrieben hätte, lautete der Tenor des scheidenden Führungs-Duos. Damit haben sie zwar nicht unrecht - und doch lassen sie den wichtigen Aspekt außer Acht, dass ihre egoistischen Wechselgedanken einen historischen Vereinserfolg (mindestens) beeinflusst haben.

Sebastian Rode bestätigte nach der Niederlage auf Schalke, dass Hütters Abgang das Team belastet habe. Und somit eine Schuld daran trägt, dass der maximal mögliche Erfolg am Main leichtfertig weggeschmissen wurde.

"Schönrederei ist das falsche Signal!"

Axel Hellmann stimmte seinem Führungsspieler zu und fand im Gespräch mit dem kicker deutliche Worte in Richtung Hütter und Bobic: "Wenn du aus den Spielen gegen Mainz und Schalke nur einen Punkt holst, hast du sportlich versagt. Die Leistung auf Schalke war blamabel. Das ist nicht der Zeitpunkt, sich über den fünften Platz zu freuen oder als Erfolg zu verkaufen. Diese Schönrederei ist das falsche Signal."

Da mag ihm in Frankfurt niemand widersprechen. Die eigentlich so erfolgreiche Ära der beiden erhält einen ganz bitteren Beigeschmack.