Eintracht nach Unentschieden-Serie genervt: Auch Trapp in der Kritik

Oliver Glasner ist mit den Auftritten seines Teams nicht einverstanden
Oliver Glasner ist mit den Auftritten seines Teams nicht einverstanden / Martin Rose/Getty Images
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Bei der Eintracht wird die Stimmung nach dem fünften Unentschieden im sechsten Bundesligaspiel langsam aber sicher gereizt. Die Frankfurter stehen in der Liga nur auf Rang 14, was nach dem Silva-Abgang und dem Theater um Kostic und Younes nicht verwundert. Sorgen bereiten derzeit vor allem die Defensive und Torhüter Trapp.


1:1, 1:1, 1:1, 1:1 und 1:1: So lauteten die letzten fünf Pflichtspiel-Ergebnisse für Eintracht Frankfurt. Der Klub tritt auf der Stelle und wartet eine Woche vor dem Top-Spiel gegen den FC Bayern noch immer auf den ersten Saisonsieg.

"Wieder ein Rekord, den ich aufstelle", nahm Glasner die Sache mit Galgenhumor. Allerdings wurde der Coach sofort ernst und versicherte, dass sich der Klub nach dem ersten Sieg der neuen Saison sehne.

Glasner kritisiert Unentschieden-Könige

"Der eine oder andere Spieler lernt gerade die Bundesliga kennen. Du kannst nicht mit vier, fünf Kontakten durchs Mittelfeld spazieren gegen einen so aggressiven Gegner wie Köln. Du kannst nicht am eigenen Strafraum Richtung eigenes Tor ein Dribbling starten", so die schonungslose Kritik des Coaches.

"Wenn du Fehler machst, musst du viel hinterher laufen. Das machen die Jungs zwar mit großem Eifer, aber deswegen spielst du halt immer 1:1", wird er von der BILD zitiert.

Angesichts der großen Aufgaben der nächsten Wochen bereitet insbesondere die Abwehr Sorgenfalten. Bislang probierte es Glasner mit einer Viererkette. Allerdings sind derzeit einige Stützen wie Martin Hinteregger oder Danny da Costa einfach nicht in Form, wohingegen Durm und Ndicka zunächst wohl fehlen werden. Neuzugang Christopher Lenz ist aufgrund einer Muskelverletzung ohnehin seit einigen Spielen nicht an Bord.

Frankfurt mit Rückkehr zur Fünferkette?

Insbesondere auf den beiden Außenverteidiger-Positionen fehlt es an Personal, weshalb Glasner laut BILD mit dem Gedanken spielt, gegen die Bayern mit einer Fünferkette aufzulaufen. Mit diesem System hatten die Hessen in den letzten Jahren regelmäßig Erfolg.

Als zentraler Mann könnte Hasebe in die Dreierkette rücken und dem zuletzt etwas konfusen Eintracht-Spiel Ruhe verleihen. Filip Kostic würde in einem solchen System als linker Schienenspieler agieren, wohingegen auf rechts Chandler die erste Wahl wäre. Neben Hinteregger könnte der junge Tuta endlich eine Chance erhalten. Doch auch der zuletzt schwächelnde Ilsanker wäre eine Option.

Trainer Glasner möchte je nach Gegner variabel bleiben. Für den Bank-Platz von Hasebe gegen Köln hat er eine einfache Erklärung: "Möglich, dass wir Donnerstag schon switchen. Aber gegen die robusten Modeste und Anderson weiß ich nicht, ob Hasebe der richtige Gegenspieler gewesen wäre", erklärte er.

Wir werden sehen, ob die Europa-League-Begegnung in Antwerpen zu einem kleinen Testlauf im Hinblick auf das Bayern-Spiel wird.

Trapp patzt regelmäßig: Braucht es einen Torwart-Wechsel?

Leider hat die Eintracht auch das ungewohnte Problem, dass Torhüter Kevin Trapp derzeit in einer Formkrise steckt. Als Führungsspieler und Top-Verdiener kann man den DFB-Ersatzkeeper aber eigentlich nur schwer auf die Bank setzen.

Mit dem jungen Neuzugang Diant Ramaj und Jens Grahl stehen zudem keine echten Herausforderer im Kader. In Frankfurt ist man sich dennoch nicht ganz einig, ob ein Wechsel nicht langsam an der Zeit wäre.

Letztlich sei hierzu aber gesagt, dass im schnelllebigen Fußball immer vieles passieren kann. Trapp ist ein Torwart, der ein Spiel auch mal alleine gewinnen kann. Demzufolge kann der Keeper schneller wieder oben auf sein, als es einige derzeit denken.