Eintracht Frankfurt: Krösche muss die Absprachen von Bobic ausbaden - Fans reagieren kritisch
Von Christian Gaul

Der neue Sport-Vorstand von Eintracht Frankfurt, Markus Krösche, muss derzeit die Absprachen seines Vorgängers Fredi Bobic ausbaden. Besonders die Personalien Kostic und Younes stehen im Fokus.
Fredi Bobic hat in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, die Frankfurter Eintracht zu einem regelmäßigen Mitbewerber um die internationalen Plätz zu formen. Seit 2016 zeigte sich der ehemalige Bestandteil des magischen Stuttgarter Dreiecks in der Rolle des Sport-Vorstands der Adler aktiv und holte Spieler wie Luka Jovic, Ante Rebic oder André Silva in die Bundesliga.
Im Sommer 2021 erlag Bobic dann aber dem Ruf der zugeflogenen Hertha-Scheine und versucht seitdem, den Traum vom Big-City-Club zu leben. Sein Nachfolger in Frankfurt wurde der ehemalige Leipziger Sportdirektor Markus Krösche.
Dieser darf aktuell allerdings weniger von der guten Arbeit seines Vorgängers profitieren, sondern muss vielmehr im Vorfeld von Bobic getroffene Absprachen ausbaden.
Kostic und Younes mit Zusagen - Krösche nun sofort gefordert
Besonders in den Verhandlungen mit Amin Younes und Filip Kostic wird deutlich, dass Bobic die Arbeit seines Nachfolgers extrem erschwerte. So berichtet Sport1, dass Younes von Bobic und dem ehemaligen Sportdirektor Bruno Hübner eine Zusage erhalten habe, dass man seine vertragliche Situation in diesem Sommer neu bewerten wolle.
Younes kam im Oktober 2020 zunächst auf Leihbasis für zwei Jahre aus Neapel nach Frankfurt. Der Ex-Gladbacher legte eine ordentliche Saison auf das Parkett und rechnete sich nach den Gesprächen mit Bobic eine Festanstellung ab dem Sommer 2021, also ein Jahr vor dem Greifen der mit Napoli vereinbarten Kaufoption, aus.
Mittlerweile wurde Younes vom Verein freigestellt und sollte eigentlich nach Saudi-Arabien wechseln. Doch der Deal scheiterte - Ausgang ungewiss.
Die Absprachen mit Bobic und Hübner waren hinfällig geworden, da beide den Verein verließen. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass Bobic und Hübner diese Gespräche scheinbar auf eigene Rechnung führten, denn der Verein will von den Inhalten mittlerweile nichts mehr wissen.
Möglicherweise wusste Bobic zum Zeitpunkt seiner Aussagen in Richtung Younes tatsächlich noch nicht, dass er zeitnah den Flieger nach Berlin bekommen wollte. Aus Sicht des Spielers bleibt jedoch auch so ein fader Beigeschmack.
Auch bei Filip Kostic sollte es nach Angaben von Sport1 einen mündlichen Deal mit Bobic gegeben haben. Der Serbe hatte nach eigener Aussage eine Zusage erhalten, im Sommer 2021 wechseln zu dürfen. Die Eintracht wollte ihm keine Steine in den Weg legen, immerhin hatte der vom Spielmacher zum Schienenspieler umgeschulte Kostic über Jahre hinweg Top-Leistungen für die Eintracht geliefert.
Doch aktuell bietet der Interessent Lazio Rom scheinbar zu wenig, um Kostic den versprochenen Abgang zu ermöglichen. Auch die Eintracht-Fans reagieren mit Unverständnis auf diesen Umstand.
Krösche kann einem leid tun. Muß jetzt die Trümmer wegräumen welche der "Manager des Jahres" hinterlassen hat. Das Bobic / Hütter Konstrukt bricht zusammen. Bin gespannt wer als nächstes irgendwelche "Ansprüche" stellt.#Younes #Kostic | #SGE
— Sir Tobey (@fail0r) August 28, 2021
Krösche muss jetzt ausbaden, was Bobic den Spielern für großmundige Versprechungen gemacht hat.#Kostic #Younes …#SGE #Eintracht
— Carsten Schellhorn (@cschellhorn) August 28, 2021
Krösche tut mir ziemlich leid. Der Mann steht vor einem Chaos, das Bobic mit seinen diversen mündlichen Absprachen hinterlassen hat, von denen Krösche teilweise nicht einmal etwas wusste und muss nun in der ohnehin schon schwierigen Situation das Beste daraus machen. #SGE
— Patricia (@paetrisha) August 27, 2021
Einige vermuten sogar, dass Bobic nun selbst für Kostic bieten wird, um ihn zur Hertha zu locken. Andere wiederum sehen den Grund für den Ärger im Berater-Wechsel des Spielers, doch einig sind sich die meisten, dass Krösche nicht gerade von den vielen Absprachen seines Vorgängers profitiert.
Allerdings könnte Krösche auch die Gelegenheit nutzen und den Laden aufräumen, um zügig die Arbeit seines Vorgängers vergessen zu machen und sich selbst stärker zu positionieren. Dazu gehört auch der Verkauf von Steven Zuber, der laut hr von Bobic einen Vertrag mit einem Jahressalär in Höhe von drei Millionen Euro bekommen hat.
Der Einstand des Ex-Leipzigers in Frankfurt hätte in jedem Fall ruhiger ablaufen können.