Eintracht-Legende Stein schießt gegen Trapp: "Ist unter den Erwartungen geblieben"
Von Philipp Geiger

Die Corona-Pandemie hat in den Kassen von Eintracht Frankfurt tiefe Spuren hinterlassen. Um die finanziellen Einbußen etwas auszugleichen, wurde von den Verantwortlichen auch der Verkauf von Leistungsträgern nicht ausgeschlossen. Schlussmann Kevin Trapp, der erst im vergangenen Sommer fest verpflichtet wurde, darf die SGE bei einem entsprechenden Angebot wieder verlassen. Eintracht-Legende Uli Stein sieht den Abgang der Nummer eins als verschmerzbar an.
Groß war die Freude bei den Eintracht-Fans, als Trapp Ende August 2018 wieder in die Bankenmetropole zurückgekehrt ist. Nach einer einjährigen Leihe gelang es den Hessen nach längeren Verhandlungen, den Nationalkeeper endgültig von Paris Saint-Germain loszueisen. Sieben Millionen Euro Ablöse legte die SGE für den Rückkehrer auf den Tisch und stattete ihn mit einem langfristigen Vertrag bis 2024 aus.
Rund ein Jahr später stehen die Zeichen jedoch wieder auf Abschied. Der 30-Jährige soll sich bereits nach einem neuen Klub umschauen. Aus der Bundesliga signalisiert angeblich Hertha BSC Interesse am dreifachen Nationalspieler. Neben dem Hauptstadtklub wird auch Betis Sevilla als potenzieller Abnehmer gehandelt.
""Ich habe das Gefühl, dass bei ihm andere Dinge im Vordergrund stehen.""
- Uli Stein
Ex-Eintracht-Keeper Stein war mit den Leistungen von Trapp in der abgelaufenen Saison nicht wirklich zufrieden. "Trapp ist unter den Erwartungen geblieben", sagte der 65-Jährige gegenüber der Bild-Zeitung. "Ich habe das Gefühl, dass bei ihm andere Dinge im Vordergrund stehen. Ich habe schon damals, als er kam, gesagt: 'Wenn er sich weniger auf den roten Teppich konzentriert, dafür mehr auf seinen Job, ist er ein Guter.'"
Stein habe den Eindruck, dass es dem 30-Jährigen wichtiger sei, "mit der Freundin auf den Social-Media-Kanälen aktiv zu sein". Daher würde der Schlussmann wohl besser zum AC Mailand passen, der angeblich ebenfalls Interesse zeigen soll. "Das ist eine Schicki-Micki-Stadt, da passt er mit Freundin gut hin", so der gebürtige Hamburger, der Trapp keine Steine in den Weg legen würde. "Als Rönnow ihn vertreten musste, hat er das super gemacht. Ich würde in Zukunft auf ihn setzen", gab der Ex-Nationalspieler zu Protokoll.
Die Zukunft des 27-jährigen Dänen ist jedoch ebenfalls offen. Rönnow will sich dem Vernehmen nach nicht mehr mit dem Posten der Nummer zwei zufriedengeben und soll sich ebenfalls nach anderen Optionen umschauen, weshalb die Verantwortlichen auf der Torwart-Position wohl zeitnah eine Entscheidung treffen müssen. Diese könnte bis zum Achtelfinal-Rückspiel in der Europa League gegen den FC Basel (6. August) gefallen sein.